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Der Zauberer von Stonehenge

Der Zauberer von Stonehenge

Titel: Der Zauberer von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie sahen aus wie Zwillinge.
    Ich begrüßte sie. »Das ist fast wie im Märchen«, sagte ich. »Da haben wir uns verlaufen und treffen auf zwei kleine Engel.«
    »Engel?« wiederholte die rechte der beiden Mädchen. »Wir sind doch keine Engel.«
    »Was denn?«
    »Wir gehören zu den Stonehenge People«, erklärte die zweite im Brustton der Überzeugung.
    »Ach so«, sagte ich, »das ist etwas anderes.« Ich nickte Suko zu und erkannte an seinem Augenzwinkern, daß er auf mein Spiel eingehen würde. »Wißt ihr, wir konnten es kaum glauben, aber wir freuen uns, daß wir euch gefunden haben.«
    »Wieso?«
    »Wir haben euch gesucht.«
    Nicht einmal Mißtrauen glomm in ihren Augen. »Gesucht? Niemand sucht uns. Ihr gehört nicht zu uns.«
    »Das nicht«, sagte Suko. »Wir hörten davon, daß ihr bei Stonehenge seid und interessieren uns halt dafür.«
    »Wollt ihr zu unserem Kreis gehören?«
    »Wenn ihr uns nehmt.«
    Sie schauten uns an und sagten zugleich: »Jeder, der reinen Herzens und gewillt ist, die Kraft des Kosmos und der Steine in sich aufzunehmen, ist uns willkommen. Seid ihr das?«
    Wir nickten. Suko antwortete für mich mit. »Ja, ihr beiden, das sind wir wirklich.«
    »Dann kommt mit in unser Lager!«
    Ich zwinkerte Suko zu. Lin Lager gab es also auch. Fragte sich nur, ob die Gruppe unmittelbar etwas mit dem verdammten Zauberer zu tun hatte.
    Wir würden sehen…
    Suko und ich schienen den beiden Mädchen gefallen zu haben. Sie jedenfalls gaben sich ganz natürlich. Ihre Körbchen schaukelten bei den Gehbewegungen. Sie hatten Pilze gesammelt, die erst sehr spät im Herbst oder frühen Winter wuchsen.
    Brandgeruch erreichte unsere Nasen. Da wir kein unkontrolliertes Feuer entdeckten, gingen wir davon aus, daß es sich um ein Lagerfeuer handelte.
    Dann war es soweit. Wir erreichten eine Lichtung mit Blick auf die Steine.
    Sie interessierten uns nicht besonders. Viel wichtiger waren die Menschen auf der Lichtung, die sich zwischen den hellen Zelten bewegten oder einen Kreis um ein wärmendes Feuer gebildet hatten. Sie hielten sich an den Händen gefaßt und drehten sich im Tanz. Männer, Frauen, auch Kinder und Jugendliche sahen wir hier vereint. Und sie alle trugen diese hellen, sandfarbenen Kutten, die bis zum Boden reichten.
    Die Zwillinge waren stehengeblieben und drehten sich um. »Ich werde euch unserem Meister vorstellen«, erklärten sie.
    »Wer ist es?«
    »Er heißt Octavio.«
    »Aha.« Ich nickte. »Danke sehr.«
    »Hattest du an den Zauberer gedacht?« fragte mich Suko.
    »So ungefähr.«
    Wir mußten warten und taten dies am Rand der Lichtung. Wenn uns jemand anschaute, sahen wir stets in freundliche Augen. Feindschaft schien es hier nicht zu geben.
    Man grüßte uns, man lächelte, wir grüßten zurück und lächelten ebenfalls.
    »Na, wie gefällt es dir hier?« fragte Suko leise. »Wäre das eine Alternative zu deinem Leben?«
    »Das glaube ich kaum.«
    »Die sind doch alle nett.«
    »Möglich. Ich kenne aber Leute, die sind zu nett. Die lächeln noch, wenn sie dir die Pistolenmündung gegen die Unterlippe drücken. Und wenn der Zauberer hier auftaucht, werden sie anders sein.«
    »Das Gefühl habe ich auch. Zunächst bin ich gespanntauf den Meister Octavio.«
    Wir brauchten unter der Spannung nicht mehr lange zu leiden, denn er kam durch eine Lücke zwischen zwei Zelten. Obwohl wir es nicht genau wußten, war dem Mann anzusehen, daß er die Stonehenge People führte.
    Er hatte etwas von einem Guru an sich. Dazu zählte nicht allein sein wallender, dunkelbrauner Bart oder die stechenden Augen. Es war auch die Kutte, die sich von den anderen Kleidungsstücken her abhob. Sie zeigte auf ihrer Vorderseite den Lauf der Gestirne. Zudem erkannte ich die Tierkreiszeichen.
    Er kam auf uns zu. Seine Augen strahlten. Auf seinem Kopf verdeckte eine Art Baskenmütze die Halbglatze. »Willkommen bei uns, Freunde. Ihr habt euch einen guten Zeitpunkt ausgesucht.«
    »Das meinen wir auch«, sagte Suko. Er reichte jedem von uns die Hand.
    »Darf ich um eure Namen bitten?«
    »Suko.«
    »Ich bin John.«
    »Suko und John. Zwei Namen, die mit dem Schicksal der Welt eng verflochten sind.« Bei diesen Worten drehte er den Kopf und schaute gegen den trüben Himmel.
    »Woher wollen Sie das wissen?« fragte ich.
    »Das spürt man.«
    Ich hatte das bisher noch nicht gespürt, aber mich hatte auch keiner danach gefragt.
    »Ihr seid also fest entschlossen, unsere kosmische Bewegung zu bereichern«, fragte er uns.
    »Das

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