Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Zauberer von Stonehenge

Der Zauberer von Stonehenge

Titel: Der Zauberer von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
dieses Penners, der dem Druck der fragenden Polizisten nicht standhalten würde. Gallico mußte damit rechnen, daß ihn die beiden Yard-Leute noch einmal besuchten.
    Dann wurde es bestimmt hart.
    So weit wollte er es nicht kommen lassen. Noch immer auf der Bettkante sitzend, nahm er die Brille ab. Sehr langsam tat er dies, und auf seinen Lippen lag dabei ein kaltes Lächeln.
    Niemand hatte so recht in seine Augen schauen können, das getönte Glas hatte viel verdeckt.
    Nun lagen die Augen frei und auch die Pupillen, die anders aussahen als die des Menschen Gallico.
    Sie glänzten in einer außergewöhnlichen Farbe. Einem rötlichen Gelb. Genau diese Augen hatte auch der Zauberer von Stonehenge besessen. Eine Erklärung brauchte keiner mehr. Es lag einfach auf der Hand. Gallico und der Zauberer von Stonehenge waren ein und dieselbe Person!
    ***
    Stonehenge!
    Welch ein Name! Ein Kunstwerk, ein Rätsel, ein Mythos. 3500 Jahre alte Steine, die, in einer bestimmten Geometrie angeordnet, im Südwesten Englands standen und seit jeher bestaunt, besprochen und sogar angebetet wurden. Gerade in der letzten Zeit hatten die gewaltigen Steine eine unwahrscheinliche Renaissance erlebt. Wahre Pilgerströme hatten sie besucht, um aus ihnen neue Kraft zu schöpfen und den Weg zum eigenen Ich zu finden. Die New Wave und New-Age-People waren die größten Kunden. Sekten feierten Feste nahe der Steine. Rockkonzerte hatte man schon aufgeführt. Diese alte, keltische Kultstätte war entweiht worden, bis es den Behörden zuviel wurde und man das Gebiet um die Steine kurzerhand abgesperrt hatte.
    Für kurze Zeit reichte dies. Alle Gruppen konnten nicht angehalten werden, es gab eben nur keine großen Massenveranstaltungen, man hielt sich ziemlich zurück.
    Trotz aller Widrigkeiten hatte der Mythos Stonehenge nicht gebrochen werden können. Nach wie vor besaß er seinen Reiz, seine Anziehungskraft, und die Menschen kamen aus allen Teilen des Landes. Auch vom Festland strömten sie herüber, um ihre Steine zu feiern und sich Kraft zu holen.
    Das alles war vielen Menschen bekannt, auch mir, was aber tatsächlich hinter Stonehenge steckte, darüber spekulierten die Fachleute und Wissenschaftler.
    Es gab eine Magie in den Steinen oder zwischen ihnen. Wir hatten es erlebt, als wir die Drogenhändler damals jagen mußten, und erlebten es jetzt.
    Nun sind magische Zeitreisen für mich nichts Ungewöhnliches mehr, ich hatte sie schon des öfteren hinter mich gebracht. Auch diesmal kam ich, ohne Schaden zu nehmen, an meinem Ziel an und spürte zuerst den Wind, der mir ins Gesicht wehte.
    Auf der Stelle kehrte die Erinnerung zurück. Ich dachte an die Szene in der Kneipe und daran, daß ich mit meinem Kreuz die Scherbe berührt hatte. Dann war das Licht gewaltig über uns gekommen, hatte uns erwischt und mitgerissen.
    Das Kreuz! Etwas schoß mir durch den Körper. Eine regelrechte Flamme, weil ich plötzlich Furcht vor einem Verlust hatte. Die Angst war unbegründet. Ich hielt es noch in meiner rechten Hand, die Kette um das Gelenk gewickelt.
    Mir fiel ein Stein vom Herzen. Die wichtigste Waffe war noch vorhanden. Aber wie war es meinen Begleitern ergangen? Jetzt erst stellte ich fest, daß ich auf weichem Moosboden lag, richtete mich auf und verscheuchte das leichte Schwindelgefühl, als ich einige Male tief durchatmete.
    »Hallo!«
    Es war Sukos Stimme, die ich hörte. Mein Freund hockte auf einem Stein und winkte mir zu. »Bist du okay?«
    »Bis auf ein paar Kopfschmerzen.«
    »Gut.«
    »Hast du ein Telefon, John?«
    »Du stellst vielleicht Fragen.« Ich lachte. »Weshalb willst du telefonieren?«
    »Ich wollte nur einen Tisch abbestellen. Ich hatte vor, dich heute abend zum Essen einzuladen. Das klappt ja wohl nicht mehr.«
    »Richtig.«
    »Dann habe ich mich gleich unbeliebt gemacht.« Suko stand auf.
    »Verflixt noch mal, damit habe ich nicht gerechnet. Deine Scherbe muß es wahrlich in sich gehabt haben. Wenn sie schon so mächtig ist, wie stark ist dann der Zauberer?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wir können uns jedenfalls auf etwas gefaßt machen.«
    »Das befürchte ich auch.«
    Suko hatte eine andere Frage. »Sag mal, waren wir nicht zu dritt? Oder irre ich mich?«
    »Du irrst dich nicht.«
    »Wo steckt dieser Grover denn?«
    Eine gute Frage, auf die ich keine Antwort wußte. Die Gegend, in der wir
    »gelandet« waren, konnte man als ländlich und gleichzeitig als unübersichtlich bezeichnen.
    Es waren die typischen Hügelketten des Südwestens

Weitere Kostenlose Bücher