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Der Zauberhut

Der Zauberhut

Titel: Der Zauberhut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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aus. Er schrie auf, als ihn etwas an den Waden berührte, doch seine zitternde Hand ertastete nur den Block, der zum Zerhacken von Brennholz diente.
    Die Finger krochen weiter, strichen über rissiges Holz – und berührten ein Beil, dessen Klinge tief in der harten Masse steckte. Spelzdinkels Überlebenswille schöpfte neue Hoffnung, und instinktiv umfaßte er den Griff.
    Er war außer Atem. Er fühlte sich in die Enge getrieben. Seine Geduld ging zur Neige. Und er hatte solche Angst, daß er kaum mehr einen klaren Gedanken fassen konnte. Eine überaus gefährliche Mischung.
    Gefährlich für ihn selbst.
Als der Stab direkt vor ihm verharrte, zerrte er die Axt aus dem Holz, holte mit seiner ganzen Kraft aus…
    Und zögerte. Der Zauberer in ihm protestierte gegen die Zerstörung einer derart großen Macht. Einer Macht, die sich als Werkzeug einsetzen ließ. Er stellte sich vor, wie der Stab seinen Befehlen gehorchte, wie er…
    Schwarzes Oktiron neigte sich und deutete auf ihn.
    Einige Korridore entfernt stemmte sich ein Affe mit dem Rücken gegen die Tür der Bibliothek und beobachtete blauweiße Funken, die zischend und fauchend über den Boden glitten. Er hörte das ferne Prasseln purer Magie und vernahm ein Geräusch, das als dumpfes Brummen begann und so schrill endete, daß selbst Wuffel nichts mehr hören konnte. Trotzdem stülpte der Hund die Pfoten über den Kopf.
    Kurz darauf erklang ein leises Scheppern, so als fiele ein verbogenes, halb geschmolzenes Beil auf steinernen Boden.
Die Stille, die auf ein solches Geräusch folgt, ähnelt einer heißen Lawine.
    Der Bibliothekar griff nach dem Schweigen und hüllte es einem warmen Mantel gleich um seinen zitternden, haarigen Leib. Langsam stand er auf und betrachtete die vielen Bücher; jedes einzelne erglühte in einem individuellen okkulten Kraftfeld. Dutzende, Hunderte, Tausende von Regalen blickten auf ihn herab. Sie hatten es ebenfalls gehört. Er spürte ihre Furcht.
    Einige Sekunden lang stand der Orang-Utan völlig reglos, und schließlich traf er eine Entscheidung. Er schlurfte zu seinem Schreibtisch, suchte in den Schubladen und holte einen Bund mit vielen rasselnden Schlüsseln hervor. Dann kehrte er zu den Regalen zurück, blieb stehen und sagte laut und deutlich: »Uff.«
    Die Bücher beugten sich zu ihm vor. Der Bibliothekar genoß nun ihre volle Aufmerksamkeit.
     

    W as ist dies für ein Ort?« fragte Conina.
Rincewind sah sich verwundert um.
    Sie befanden sich noch immer im Herzen von Al Khali; deutlich hörten sie das urbane Summen hinter den Mauern. Aber mitten in der großen Stadt hatte jemand eine weite freie Fläche geschaffen, sie mit hohen Wällen abgeschirmt und einen herrlich-romantischen Park angelegt, der ebenso natürlich wirkte wie ein Honigkuchenpferd.
    »Offenbar hat jemand fünf Quadratmeilen der Innenstadt genommen und sie mit Wänden und Türmen, äh, umzäunt«, erwiderte Rincewind unsicher.
    »Höchst sonderbar«, kommentierte Conina.
»Nun, einige der hiesigen Religionen…«, begann Rincewind. »Weißt du, die Leute glauben, nach ihrem Tod könnten sie durch eine Art Garten spazieren. Angeblich erklingt dort überall sphärische Musik, und es soll auch jede Menge Fruchtsaft und… und… junge, hübsche, wundervolle Frauen geben«, schloß er hastig.
Conina beobachtete die grüne Pracht des von hohen Mauern umgebenen Parks, betrachtete Pfauen, verzierte Bögen und leise gluckernde Springbrunnen. Einige zurückhaltende Mädchen standen in der Nähe und musterten sie gleichgültig. Ein verborgenes Orchester spielte komplexe klatschianische Bhong Musik .
»Ich bin nicht gestorben«, stellte sie fest. »Ich würde mich bestimmt daran erinnern. Außerdem ist dies nicht meine Vorstellung vom Paradies.« Sie bedachte die jungen Frauen mit einem kritischen Blick. »Ich frage mich, wer sie frisiert…«
Eine Schwertspitze berührte sie am verlängerten Rücken, und daraufhin setzte sie sich wieder in Bewegung. Zusammen mit Rincewind wanderte sie über einen von bunten Blumen gesäumten Pfad, der zu einem kleinen, kuppelförmigen Pavillon führte. In der Nähe wuchsen einige Obstbäume.
Conina schnitt eine finstere Grimasse.
»Außerdem halte ich nichts von irgendwelchen Fruchtsäften. Davon muß ich dauernd aufstoßen.«
Rincewind blieb stumm. Er hatte genug damit zu tun, seine chaotischen Empfindungen zu entwirren. Sie bereiteten ihm erhebliches Unbehagen, denn er fürchtete, sich allmählich zu verlieben.
Er war sicher, an

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