Der Zauberlehrling
sich diese Erinnerung immer noch gleich an?“
2.3 Ultrakurzzeittherapie
Beim Arbeiten mit Submodalitäten können Sie auch in mehreren Sinneskanälen Änderungen vornehmen lassen. Dabei bietet sich neben dem visuellen System das auditive an. Denn ebenso, wie Sie mit Bildern zu spielen in der Lage sind, können Sie am Mischpult die hörbaren Komponenten eines Films ändern, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Auch hierbei sind Ihrer Phantasie wieder keine Grenzen gesetzt. Sie können den Ton leiser oder lauter drehen, die Bänder schneller oder langsamer ablaufen lassen, Sie können den Film mit völlig anderen Dialogen oder Kommentaren ausstatten, andere Geräuschkulissen wählen oder mit Musik unterlegen. Die folgende, von Bandler „Ultrakurzzeittherapie“ genannte Vorgehensweise 64 arbeitet mit Dissoziation im visuellen Repräsentationssystem und der Einführung von Musik im auditiven System. Es geht schlicht darum, ein in der Erinnerung als Film ablaufendes unangenehmes Ereignis mit Zirkusmusik zu unterlegen.
Übung: Ultrakurzzeittherapie
1. Unangenehme Erinnerung wählen und dissoziiert anschauen
„Denke an ein unangenehmes, peinliches Ereignis oder eine Enttäuschung und schau dir den Film gut an, um zu sehen, ob du dich dabei immer noch schlecht fühlst. Wenn nicht, wähle etwas anderes.“
2. Mit Zirkusmusik ausstatten
„Als nächstes startest du den Film wieder, und sobald er beginnt, unterlege ihn mit einer schönen lauten Zirkusmusik. Lausche dieser Zirkusmusik bis zum Ende des Films.“
3. Originalfilm anschauen
„Jetzt betrachte den Originalfilm noch einmal: Fühlst du dich besser dabei?“
2.4 Phobietechnik I
Mit Assoziation und Dissoziation haben Sie auch im sechsten Kapitel bei der „Phobietechnik mit Ressourcenanker“ bereits gearbeitet. Sie haben die Integration der Ressource in die Problemsituation zunächst im dissoziierten Zustand vornehmen lassen, bevor Sie Ihren Gesprächspartner oder Ihre Gesprächspartnerin mit der Ressource in das assoziierte Erleben der Problemsituation geschickt haben. Dieses Vorgehen ist bei der Arbeit mit NLP verpflichtend, wann immer es um Probleme geht, die einen starken negativen Gefühlsanteil aufweisen. Bei Phobien arbeiten Sie immer zuerst mit einem dissoziierten Zustand.
Die folgende Phobietechnik 65 ist einfacher als die im 6. Kapitel dargestellte, weil hier keine Ressource integriert werden muß. Richard Bandler, von dem dieses NLP-Muster stammt, macht aus diesem Grunde für dessen Anwendung keine Einschränkungen. Man könne dieses Muster bei „Opfern von Vergewaltigung, Kindesmißhandlungen und Kriegserlebnissen“, allgemein beim „posttraumatischen Streßsyndrom“ anwenden 66 . Ich neige dazu, bei Phobien immer auch mit geankerten Ressourcen zu arbeiten. Jeder NLP-Anwender wird, veranlaßt durch ganz persönliche Einstellungen und resultierend aus praktischen Erfahrungen, einen eigenen Stil des Arbeitens mit NLP entwickeln. In der folgenden Übung haben Sie eine Gelegenheit, die Auswirkung des Arbeitens mit Submodalitäten in einem komplizierteren Muster kennenzulernen: neben einem Wechsel in den Farben und dem Vorgehen, etwas vorwärts und rückwärts ablaufen zu lassen, wird hier eine doppelte Dissoziation angewandt.
Die meisten Menschen kennen phobische Reaktionen, so daß Sie durchaus die Chance haben, auch zum Üben der folgenden Phobietechnik einen Partner oder eine Partnerin als A zu finden. Nachdem A Ihnen die betreffende phobische Reaktion genannt hat, veranlassen Sie eine erste Form der Dissoziation. Zu dem Zweck bitten Sie A, sich vorzustellen, er oder sie säße in der Mitte eines Kinos und könnte auf der Leinwand ein Schwarzweißfoto sehen, das A selbst zu einem Zeitpunkt unmittelbar vor Eintreten der phobischen Reaktion zeigt.
Im zweiten Schritt bewirken Sie eine weitere Form der Dissoziation. Dazu bitten Sie A, er oder sie möge aus seinem oder ihrem Körper heraustreten und zum Projektionsraum des Kinos hinaufschweben, von wo aus A sich selbst dabei beobachten kann, wie A sich selbst auf dem stehenden Bild anschaut.
Nachdem diese zweite Dissoziation erfolgt ist, lassen Sie A dieses Foto auf der Leinwand in einen Schwarzweißfilm verwandeln und diesen Film anschauen vom Anfang bis kurz nach dem Ende der unangenehmen Erfahrung.
Sobald A am Ende des Films ankommt, bitten Sie, den Film bei einem bestimmten Bild oder Dia anzuhalten. Sie veranlassen A, aus dem Projektionsraum zurück ins Kino zu schweben, von da zur
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