Der Zauberlehrling
Sie erreichen, indem Sie A fragen: „Woran merkst du, daß die zweite Vorstellung eine Situation darstellt, in der du Zweifel hegst?“ Halten Sie dieses Merkmal fest.
Die meisten Menschen können visuell sehr genau zwischen Glauben und Zweifel unterscheiden. Falls Ihr Gesprächspartner oder Ihre Gesprächspartnerin Schwierigkeiten damit hat, haben Sie immer noch die Möglichkeit, die auditive Repräsentationsebene miteinzubeziehen. Ich habe bislang nur einen Menschen getroffen, der zu dem betreffenden Zeitpunkt gar nicht zwischen Glauben und Zweifel unterscheiden konnte. Und das war typischerweise ein Mensch, der in der betreffenden Lebenssituation ganz allgemein nicht mehr wußte, woran er glauben sollte und woran nicht.
Wenn Sie die nötigen Informationen gesammelt haben, geht es jetzt darum, einen neuen Glaubenssatz zu konstruieren. Zu diesem Zweck fragen Sie A, was sie oder er gerne glauben möchte statt des alten Glaubenssatzes, welcher Gedanke A mehr Freude bereiten oder Vorteile einbringen würde. Achten Sie bei der Formulierung des neuen Glaubenssatzes darauf, daß dieser Satz innerhalb der Kompetenz des Betreffenden liegen muß. Er muß also mit „Ich“ anfangen. Zum zweiten muß der Satz positiv und drittens als Prozeß formuliert sein. Am besten prägen Sie sich ein, daß funktionierende Glaubenssätze mit den Worten: „ Ich kann lernen, ... “ beginnen und keine Negationen oder Vergleiche beinhalten.
Wichtig ist dann, den neuen Glauben sorgfältig auf mögliche negative Konsequenzen zu überprüfen. Vergessen Sie nie, A zu veranlassen, nach möglichen Einwänden zu suchen und diese zu berücksichtigen. Verhindern Sie, daß A beispielsweise aus moralischem Rigorismus heraus sich unökologische Glaubenssätze aneignen will. Meistens können Sie sich darauf verlassen, daß unökologisches Lernen nicht funktioniert, weil unbewußte Persönlichkeitsanteile nach der Auffassung von NLP Lernprozesse sabotieren, wenn diese die eigene Funktionsfähigkeit beeinträchtigen. Meine Erfahrungen bestätigen diese Auffassung. Aber darauf können Sie sich nicht immer verlassen. Es können sich auch Probleme ergeben. Überprüfen Sie deshalb vor dem Veränderungsprozeß, daß der neue Glaube in die gesamte Lebenssituation von A hineinpaßt.
Wenn Sie die ökologische Überprüfung abgeschlossen haben, können Sie den Veränderungsprozeß beginnen. Der besteht zunächst darin, den alten Glauben in Zweifel zu ziehen. Das veranlassen Sie, indem Sie A bitten, sich jetzt wieder den alten Glaubenssatz vorzustellen, aber nicht in seiner alten Form, sondern mit den Submodalitäten des Zweifelssatzes. Diese Submodalitäten nennen Sie A, indem Sie mit den am schwächsten wirkenden beginnen und zu den wirksamsten fortschreiten. Dann bitten Sie A, die bildliche Vorstellung in der jetzt ausgearbeiteten Form aufrechtzuerhalten, sich aber eine andere inhaltliche Vorstellung zu machen, nämlich eine vom neuen Glaubenssatz.
Dieses inhaltliche Umschalten kann beispielsweise folgendermaßen angewiesen werden. Sie können A bitten, sich vorzustellen, das eben betrachtete Bild sei eine Seite in einem Buch, das A jetzt umblättert, um auf der nächsten Seite ein Bild mit denselben Submodalitäten vorzufinden, das sich jedoch inhaltlich unterscheidet. Um zu einer inhaltlichen Änderung bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Submodalitäten zu kommen, können Sie auch die Vorstellung eines Wendebildes benutzen oder einen Vorhang öffnen lassen. Für den Fall, daß es sich bei dem in Zweifel gezogenen alten Glauben um einen Film handelte, können Sie diesen Film ausblenden und einen neuen anderen Inhalts einblenden lassen.
Danach führen Sie die zweite entscheidende Veränderung durch: Sie verwandeln den neuen Glaubenssatz, der bislang noch bezweifelt wird, in eine echte Überzeugung, indem Sie ihn mit den Submodalitäten des alten Glaubenssatzes ausstatten lassen. Zu diesem Zweck bitten Sie A, das Bild des neuen Glaubenssatzes nach Ihren Anweisungen zu verändern. Falls sich Probleme und Einwände ergeben, gehen Sie zurück zu Schritt 5. Der Erfahrung nach ist die Ursache für Probleme bei Schritt 8 darin zu suchen, daß die Ökologie des neuen Glaubenssatzes nicht sorgfältig genug überprüft wurde. Falls es danach bei Schritt 8 wieder nicht funktioniert, müssen Sie neue Informationen sammeln.
Sie testen Ihre Arbeit, indem Sie A fragen, wie sie oder er jetzt über diese neue Überzeugung denkt. Wenn es geklappt hat, bekommen Sie
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