Der Zauberlehrling
alternative Darbietungsformen des Reframes nach und wählen eine aus, von der Sie denken, daß sie die maximale Reaktion bringt. Pacing und Leading sind dabei besonders wichtig.
4. Durchführung
Bitten Sie A, die Klage zu wiederholen.
Bieten Sie daraufhin Ihren Reframe an.
Beobachten Sie die nonverbalen Veränderungen bei A.
2. Six-Step-Reframing
Im NLP haben sich einige grundsätzliche Annahmen herausgebildet, mit denen zu arbeiten für Veränderungsprozesse sinnvoll und wirkungsvoll ist. Eine dieser Grundannahmen ist folgende: Verhaltensweisen, die Menschen zeigen, sind in der Situation, in der sie sie zeigen, immer ihre besten Möglichkeiten, egal wie unangemessen, unverständlich, ja bizarr sie Außenstehenden auch immer erscheinen mögen.
Die meisten unserer Verhaltensweisen sind erworben. Wir haben sie zu irgendeinem Zeitpunkt unseres Lebens gelernt. Und zumindest zu dem Zeitpunkt und in der Situation, in der wir sie gelernt haben, müssen sie für uns sinnvoll gewesen sein, einen positiven Zweck erfüllt haben, sonst hätten wir sie uns nicht angeeignet. Da unsere Entwicklung aber nicht stehenbleibt und äußere Lebensumstände sich ändern, kann später der positive Zweck unseres Verhaltens in den Hintergrund treten. Negative Folgen schieben sich in den Vordergrund, wirken eher störend und verleihen der Reaktionsweise einen eher unangemessenen, problematischen Charakter. Wenn dann noch dazukommt, daß wir für einen solchen speziellen Problemzusammenhang keine neuen Verhaltensweisen lernen oder andere verfügbare Verhaltensweisen für diese Problemsituation nicht benutzen lernen, weil wir ja eine haben, die die positive Absicht sicherstellt, finden wir uns in einer Sackgasse wieder. Wir sind festgefahren.
Solche unangemessenen und störenden Reaktionsweisen können wir aber bearbeiten. Wir müssen dafür nur sicherstellen, daß der positive Zweck durch etwas anderes, eine andere Verhaltensweise oder Gefühlsreaktion garantiert wird. Deshalb geht es im wesentlichen darum: Erstens, die positive Absicht eines Problemverhaltens herauszufinden, und zweitens, neue Verhaltensweisen zu finden und auszuprobieren, die diesen Zweck ebenso gut oder besser, genauso leicht oder leichter und ebenso wirksam oder noch wirksamer erfüllen als das Problemverhalten. Wenn das gelingt, werden wir ohne große Schwierigkeiten eine von uns als störend empfundene Verhaltensweise aufgeben können.
2.1 Six-Step-Reframing, einfache Form
Den Six-Step eignen Sie sich am einfachsten an, wenn Sie die folgende Vorgehensweise mit einem Partner oder einer Partnerin als A ausprobieren. Sie bitten A, eine Verhaltensweise oder Gewohnheit zu suchen, die als störend, unangemessen oder sonstwie negativ bewertet wird, eine Verhaltensweise also, die A überwinden möchte. Das können Einschlafstörungen sein, unangemessenes Aufbrausen in bestimmten Situationen, die Unfähigkeit nein zu sagen, und ähnliche Probleme.
Im ersten Schritt dieses Übungsmusters besteht Ihre Aufgabe, wie Ihnen bereits geläufig ist, darin, das Problemverhalten genau zu bestimmen. Dabei sollten Sie sich bemühen, nach dem Metamodell und dann sinnesspezifisch konkret so viele Fragen zu stellen, bis Sie selbst das Gefühl haben, Sie könnten in sich selbst dieses Problemverhalten hervorrufen.
Der zweite Schritt ist bei dieser Vorgehensweise – in der Form, wie sie an dieser Stelle zunächst dargestellt wird – der wichtigste Schritt. Es geht darum, die positive Funktion genau zu bestimmen, also herauszufinden, ob es einen bisher verborgenen positiven Zweck gibt, den A, ohne es zu wissen, mit diesem Verhalten verfolgt. Nicht selten werden Sie bei diesem Schritt erleben, daß A sich überhaupt nicht vorstellen kann, daß das Problemverhalten, bei dem doch zumeist die negativen Folgen wie beispielsweise Schmerz oder quälende Zustände im Vordergrund stehen, eine positive Funktion haben soll. Geht es beim Arbeiten mit dem Six-Step doch häufig um so etwas wie „nicht einschlafen können“ oder auch psychosomatische Symptome wie Migräne, Magenschmerzen und z.B. allergische Reaktionen. Ohne die positive Absicht des Problemverhaltens können Sie normalerweise nicht weiterarbeiten. Wenn A spontan keine positive Funktion bewußt wird, haben Sie aber noch die Möglichkeit, bei der Suche zu unterstützen. Sie könnten A auffordern, von sich selber abzusehen, ähnliche Verhaltensweisen bei anderen zu vergegenwärtigen und zu spekulieren, welche positive Funktion das bei
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