Der Zauberlehrling
die betreffende Person jeden Strategieschritt so lange, bis ihr die gesamte Strategie als automatisch ablaufende Vorgehensweise verfügbar ist. Dabei instruiert der Berater den Gesprächspartner mit Worten, was dieser der Reihe nach tun soll. Häufig werden dazu nur wenige Minuten benötigt.
Eine weitere wirksame Methode des Probens von Strategien besteht darin, die Strategiesequenz durch die Zugangssignale zu installieren. Dabei instruiert der Berater den Gesprächspartner, wohin er seinen Kopf und seine Augen wenden soll. Diese Methode kann man auch verdeckt einsetzen, indem man die Augen der Person mit Gesten oder den eigenen Augenbewegungen in die entsprechende Zugangsposition lenkt.
Für manche Strategien ist es zudem wichtig, sogenannte Synästhesiemuster zu üben. Synästhesiemuster sind enge Verbindungen zwischen zwei Repräsentationssystemen, mit denen manche Menschen teilweise nicht vertraut sind. Synästhesiemuster kann man folgendermaßen üben 59 .
Gesetzt den Fall, Sie wollten als Berater eine Strategie mit der Sequenz
installieren. Dann können Sie folgendermaßen vorgehen:
Übung: Synästhesiemuster
1. A id —> K i üben
„Höre sorgfältig auf die Worte in deinem Kopf und achte auf die Körpergefühle, die von ihnen ausgehen. Wenn du ein Gefühl identifiziert hast, dann höre wieder auf die Worte in deinem Kopf und laß dann ein anderes Gefühl sich aus den Worten entwickeln. Mache dies so lange, bis du sieben verschiedene Gefühle entwickelt hast.“
2. K i —> A it üben
„Wähle dasjenige Gefühl aus, das am besten zu deinen intern ausgesprochenen Worten paßt. Komm mit diesem Gefühl in Berührung und laß es sich in einen Klang verwandeln. Wiederhole diesen Prozeß, bis du sieben Klänge erzeugt hast.“
3. A it —> V i üben
„Wähle einen Klang aus, der am besten zu dem Gefühl paßt, aus dem heraus er erzeugt wurde. Laß aus diesem Klang sieben Bilder entstehen.“
IX Arbeiten mit Submodalitäten
Alle Menschen machen im Laufe ihres Lebens sowohl gute als auch schlechte Erfahrungen. Darin unterscheiden sie sich nicht so sehr. Es ist vielmehr die Art und Weise, wie sie diese Erfahrungen verarbeiten, ins Gedächtnis einprägen, sie dann wiedererinnern und zur Grundlage ihres Verhaltens machen, was den großen Unterschied zwischen Menschen ausmacht.
NLP blieb in der Untersuchung subjektiver Erfahrung bei der Analyse der fünf Sinnesmodalitäten und Strategien von sinnesspezifischen Aktivitäten nicht stehen. Metaphorische Aussagen im sprachlichen Ausdruck lenkten die Aufmerksamkeit auf eine mögliche Bedeutung auch der Submodalitäten für menschliches Erleben. Submodalitäten sind dabei bestimmte Formen oder Qualitäten, in denen die Resultate unserer Sinnestätigkeit sich darstellen. Sehen, visuelles Wahrnehmen, erzeugt Bilder. Bilder können schwarzweiß oder farbig sein, hell oder dunkel, scharf oder unscharf. Das sind einige visuelle Submodalitäten. Entsprechend erzeugt Hören, auditives Wahrnehmen, Geräusche, die laut oder leise, hoch oder tief sein können. Das sind einige auditive Submodalitäten.
Wenn Menschen darüber sprechen, daß sie alles schwarz sehen, eine düstere oder glänzende Zukunft vor sich haben, keinen Durchblick mehr haben und keinen Ausweg sehen, mit einer Sache nicht mehr übereinstimmen oder abschalten, sich berührt, bedrückt oder überlastet fühlen, wenn sie sagen, daß ihnen etwas stinkt oder etwas ihnen nicht schmeckt, dann geht NLP davon aus, daß diese Menschen sich nicht einfach angewöhnt haben, eine metaphorische Sprache zu benutzen, vielmehr beschreiben sie genau das, was sie innerlich erleben. NLP nimmt die Sprache wörtlich, die Menschen zur Beschreibung ihrer Erlebnisse verwenden.
NLP geht heute davon aus, daß die Submodalitäten die grundlegenden Komponenten der Hirnprozesse darstellen 60 . Was in unserem Gehirn vor sich geht, beruht auf einem Spiel mit den unterschiedlichen Formen der Informationen, die über unsere Sinneskanäle zu uns gelangen. Nur läuft das Ganze als ein autonomer Prozeß ab, ohne daß unser Wille und unser Bewußtsein daran beteiligt sind. Ganz nach Belieben also spielt unser Gehirn seine eigenen Spiele, obwohl alle diese Dinge potentiell in unserer Hand sind. Diese Annahme bildet die Grundlage für weitere Lernstrategien, die hier unter dem Begriff des Arbeitens mit Submodalitäten zusammengefaßt werden. Wir können, wenn wir wollen, diese in unserem Gehirn ablaufenden Prozesse auch mit Willen und
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