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Der zehnte Richter

Der zehnte Richter

Titel: Der zehnte Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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sagte Ben. »Jemand wie Rick sucht sich seine Partner selbst, weshalb wir uns überlegen mußten, wie Rick Burke finden könnte. Also haben wir damit angefangen -«
    »Ar habt das alles auf die Beine gestellt?«
    »Natürlich haben die Marshals die ganze Detailarbeit geleistet, aber Lisa hatte den Plan entwickelt«, erklärte Ben. »Die Marshals haben sich die Führungskräfte aller vier Unternehmen vorgenommen -«
    »Aber solche Firmen haben doch Hunderte von Managern«, warf Eric ein.
    »Nicht, wenn man sich auf die mit einer kriminellen Vergangenheit beschränkt. Wir dachten uns folgendes: Wenn Rick aus hundert Managern einen auswählen müßte, würde er mit Sicherheit den nehmen, der am ehesten zu einem Gesetzesbruch bereit war.«
    »Also hat man all diese Leute überwacht, bis Rick sich rührte?«
    »Noch besser«, sagte Ben. »Die Marshals haben jeden Manager ersetzt, bis Rick in Aktion trat. Burke war das Double von Richard Claremont, dem Vizepräsidenten der Finanzabteilung von American Steel. Der Mann ist früher einmal wegen Steuerhinterziehung verurteilt worden.«
    »Und wie viele Manager wurden ersetzt?«
    »Es war natürlich nicht möglich, alle zu nehmen, besonders, wenn man die Sache geheimhalten wollte. Deshalb haben wir die zwanzig wahrscheinlichsten Kandidaten ausgewählt und dann gewartet.«
    »War das nicht ein starker Eingriff in das Leben des echten Claremont?«
    »Man hat lediglich sein Telefon übernommen. Der echte Claremont ist noch nicht einmal in ein anderes Büro umgezogen. Der einzige Unterschied war der, daß seine Anrufe an Burke geleitet wurden. Wenn es ein echter Kunde war, gab der ihn an Claremont weiter, wenn es sich um Rick handelte, blieb er am Apparat.«
    »Und ihr beide, Lisa und du, ihr wart euch nicht sicher, daß das auch wirklich so lief?« fragte Eric.
    »Wir hatten keine Ahnung.« Ben war von dem pochenden Schmerz abgelenkt, der durch seinen Arm lief. »Lisa und ich haben DeRosa den Plan und die Liste der verdächtigen Manager übergeben, erfuhren aber nie, ob auch alles gemacht wurde. Erst als man mich mit dem Auto hierhergebracht hat, habe ich alles erfahren.«
    »Unglaublich.« Eric lehnte sich zurück. Als er Bens leeren Gesichtsausdruck sah, fragte er: »Geht's dir nicht gut?«
    »Ich bin bloß nicht ganz da. Mein Arm tut weh, und dann das Schmerzmittel ...«
    »Du siehst furchtbar aus. Vielleicht solltest du jetzt schlafen gehen.«
    »Ich fühle mich auch furchtbar.« Ben stand vom Sofa auf.
    »Kopf hoch. Du hast heute einen großen Sieg errungen.«
    Ben ging langsam zur Treppe. »Fühlt sich nicht so an.«
    Eric zog seinen Notizblock aus der Tasche. »Ben, kann ich dich um einen letzten Gefallen bitten? Ich will ja nicht rücksichtslos sein, aber macht es dir was aus, wenn ich einen Artikel über die Sache schreibe?« Er sah auf seine Armbanduhr. »Wenn ich mich beeile, komme ich wahrscheinlich auf die erste Seite.«
    »Eric, du kannst mich am Arsch lecken.« Ben ging die Treppe hoch. »Und damit kannst du mich sogar zitieren.«

EPILOG
    Zwei Wochen waren vergangen, als Ben an einem Samstagabend Lisas Apartmenthaus betrat. »Schön, Sie zu sehen«, sagte der Portier begeistert.
    »Gleichfalls.« Ben versuchte, seinem Blick auszuweichen.
    »Das haben Sie toll hingekriegt«, fuhr der Portier fort. »Sie sind ja 'ne richtige Berühmtheit geworden.«
    »Danke.« Ben flüchtete in einen wartenden Aufzug. Im vierten Stock stieg er aus, ging den Flur entlang und läutete an Lisas Tür.
    »Wer ist da?« fragte Lisa und sah durch den Spion.
    »Ich bin's«, antwortete Ben.
    »Moment mal, sind Sie nicht der Typ, den ich in den Nachrichten gesehen habe? Der geniale Jurist, der sich dadurch bewährt hat, daß er einen der größten Betrüger aller Zeiten fing?«
    »Mach bitte auf«, flehte Ben.
    Als Lisa ihm gegenüberstand, sah Ben, daß die meisten Schnitte auf ihrem Gesicht und an ihren Händen schon verheilt waren. Geblieben waren nur ein paar dünne, rosafarbene Narben, wo das Glas besonders tief eingedrungen war.
    »Schön, dich zu sehen«, sagte Lisa. Als sie sich vorbeugte, um Ben einen Kuß zu geben, drehte er ihr zu ihrer Überraschung die Wange hin. »Das ist alles, was ich bekomme?« Ben trat ein und setzte sich auf Lisas Couch. »Fang bitte nicht wieder an«, flehte er.
    »Was ist denn los?«
    »Nathan zieht endgültig aus. Er hat eine Wohnung gefunden und zieht noch diese Woche um.«
    Lisa zog ihren Schreibtischstuhl heran und setzte sich. »Ich weiß gar nicht,

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