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Der zehnte Richter

Der zehnte Richter

Titel: Der zehnte Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Nathan, während Eric auf die Küchentür zuging.
    »Ach ja.« Eric drehte sich um. »Das hätte ich fast vergessen. 1780 Rhode Island ist keine gute Adresse. Ich hab' ein paar von den zuständigen Leuten gefragt, was da los ist, und sie meinten, das Objekt sei ziemlich zwielichtig.«
    »So hat es auch gerochen«, sagte Nathan.
    »Es gehört einem Kerl namens Mickey Strauss«, fuhr Eric fort. »Mickey ist purer Schleim. Vor zwei Jahren sind in dem Haus zwei Leichen mit Schußwunden entdeckt worden, und letztes Jahr hatte ein riesiger Dealerring dort seine Zentrale, aber Mickey behauptet, er hätte nie die leiseste Ahnung davon gehabt. Die Typen in der Redaktion meinen, wenn ein Tieflader durch sein Büro und direkt über seinen Schreibtisch donnern würde, könnte Mickey beschwören, er hätte ihn nicht gesehen. Rick war verdammt clever, sich dieses Haus auszusuchen - er wußte offenbar, daß Mickey ihn nicht verpfeifen würde.«
    »Wir müssen da reinkommen.« Ben stand auf. »Vielleicht steht Ricks echter Name auf dem Mietvertrag.«
    »Warum sollte er?« fragte Lisa. »Wenn es so ein Hochsicherheitsobjekt ist, gibt es vielleicht gar keine Mietverträge.«
    Die vier Freunde starrten Lisa an. »Da hat sie nicht unrecht«, sagte Nathan schließlich.
    »Das heißt noch nicht, daß es wirklich keine Mietverträge gibt«, beharrte Ben und ging zur Tür. »Und im Moment ist das unser einziger Anhaltspunkt.«
    »Wo willst du denn hin?« fragte Eric, bevor er endgültig in der Küche verschwand. »Die werden dich da nicht einfach reinspazieren lassen.«
    »Es dürfte nicht zu schwierig sein.« Ben hatte die Hand schon auf dem Knauf der Haustür. »Sie haben bloß irgendeinen blöden Portier, um die Bude zu bewachen.«
    »Und eine Videokamera«, fügte Nathan hinzu.
    Ben drehte sich wieder um. »Da war eine Kamera?« »Eine von der alten Sorte«, sagte Nathan, »und zwar direkt über der Tür des Büros. Aber die dürfte kaum ein unüberwindliches Hindernis darstellen.«
    »Wie wär's, wenn wir eine Pizza anliefern?« schlug Ober vor. »Dann kommen wir rein.«
    »Leider nicht«, sagte Ben. »Das Büro ist wahrscheinlich unbesetzt, so daß niemand da ist, um die Pizza entgegenzunehmen.«
    »Aber so kommen wir wenigstens am Portier vorbei und in das Haus rein«, sagte Ober. »Und dann müssen wir bloß noch das Schloß der Bürotür aufbrechen.«
    »Das klappt nie«, sagte Ben. »Wenn du nicht zufällig ein ausgebildeter Schlosser bist, haben wir keine Chance, das Ding aufzubekommen. Wir müssen es irgendwie schaffen, daß der Portier uns ins Büro läßt.«
    »Entschuldige mal«, unterbrach ihn Lisa. »Es tut mir wirklich leid, eure Luftblase zum Platzen zu bringen, aber ist euch eigentlich klar, daß euer Vorhaben strafbar ist?«
    »Ich hab' dir ja gesagt, du hättest sie nicht einladen sollen«, sagte Ober. »Sie ruiniert bloß alles.«
    Ohne auf Ober zu achten, warf Lisa Ben einen kalten Blick zu. »Das ist kein Kartenspiel. Wenn ihr in das Gebäude einbrecht, macht ihr euch strafbar. Ihr alle solltet mal darüber nachdenken.«
    »Ich habe nicht den Eindruck, daß ich eine andere Wahl hätte«, erwiderte Ben nervös.
    »Dann solltest du wenigstens an die Folgen denken«, sagte Lisa. »Wenn man dich erwischt, verlierst du nicht nur deinen Job, sondern auch deine Zulassung als Anwalt. Deine Karriere ist beendet. Und bloß wegen eines blöden Einbruchs.«
    »Es wird kein Einbruch werden«, verteidigte sich Ben. »Wenn wir den Portier dazu kriegen, uns reinzulassen, haben wir ja sein Einverständnis.«
    »Aber ihr lügt, um reinzukommen«, sagte Lisa.
    »Dann geht es höchstens um Hausfriedensbruch.«
    »Also, das ist echt intelligent. Warum gehst du nicht einfach hin und -«
    »Was soll ich deiner Meinung nach denn tun?« fragte Ben mit zitternder Stimme. »Ich muß da rein. Wenn herauskommt, daß ich einem Außenstehenden Informationen zugespielt habe, ist meine Karriere ohnehin ruiniert. So habe ich wenigstens eine Chance, das zu verhindern. Wenn die Sache dir nicht gefällt, kann ich das verstehen, aber bitte halt mir keine Predigt. Das Ganze ist schlimm genug.« Er wandte sich an seine Mitbewohner und fragte: »Irgendwelche anderen Vorschläge?«
    »Wir könnten uns als Kammerjäger verkleiden und sagen, daß wir im Büro Kakerlaken beseitigen müssen«, schlug Ober vor.
    »Und woher kriegen wir die ganze Ausrüstung?« fragte Nathan. »Oder sollen wir einfach in Jeans und Taschenlampen erscheinen und hoffen, daß es

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