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Der zehnte Richter

Der zehnte Richter

Titel: Der zehnte Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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kann ich feststellen, ob ein Satz Würfel korrekt ausbalanciert ist.«
    »Würfel?« fragte Lisa.
    »Ja, Würfel. Wie die Würfel, die man bei Brettspielen benutzt.«
    »In den letzten paar Jahren, ist Ober der - nun, sagen wir - Unternehmerischste von uns Vieren gewesen«, erklärte Ben. »Gleich nach dem College haben er und sein Vater ein Brettspiel erfunden, von dem sie sich einen landesweiten Erfolg erhofften. Daher das Wissen über Würfel.«
    »Du hast tatsächlich ein Brettspiel erfunden?« fragte Lisa.
    »Eigentlich ist mein Vater auf die Idee gekommen. Das Spiel hieß ...«
    »Spekulation - Ein Spiel voll Scharfsinn und Tücke«, verkündeten Ben und Ober im Chor.
    »Jawohl«, fuhr Ober fort. »Es war ein wahnsinnig spannendes Strategiespiel, und es hatte alles: Bauern, Bluffs, Spezialkarten - was ein gutes Spiel eben haben sollte.«
    »Und was ist daraus geworden?«
    »Alle haben es gehaßt«, sagte Ober. »Sie haben erklärt, es sei zu langweilig. Nach anderthalb Jahren sind wir in Konkurs gegangen, und ich hab' mich mit einer illustren Mischung schlecht bezahlter Jobs über Wasser gehalten. Innerhalb von drei Jahren war ich alles, vom Anstreicher über den Marketing-Berater bis zum PR-Assistenten.«
    »Wenn du so ein Versager bist, wie hast du dann den Job beim Senat bekommen?«
    »Das war Bens Schuld«, erklärte Ober. »Als er von der offenen Stelle im Büro von Senator Stevens gehört hat, hat er mir einen Bewerbungsbrief geschrieben, meinen Lebenslauf so frisiert, daß er unheimlich politisch klang, und mich auf das Vorstellungsgespräch vorbereitet. Eine Woche später hatte ich den Job. Und der Rest ist Kongreßgeschichte.«
    »Und wie stellst du fest, ob ein Würfel präpariert ist?« wollte Lisa doch noch wissen.
    »Das sag' ich dir nicht. Du kannst ja deine eigene Spielefirma aufmachen.«
    Augenrollend wandte Lisa sich wieder an Ben. »Du hast also Jura studiert, Eric hat sein Diplom gemacht und der Chaot da hat mit seinen Würfeln gespielt. Was hat Nathan vor seinem Eintritt in den öffentlichen Dienst getan?«
    »Er hatte ein Fulbright-Stipendium, deshalb hat er nach dem College zwei Jahre an der Universität von Tokyo internationalen Handel studiert. Danach hat er in der Exportabteilung einer japanischen High-Tech-Firma gearbeitet. Und dann ist er in die Staaten zurückgekehrt und hat die Karriereleiter des State Department erklommen. Wenn ich mich nicht täusche, wird er -« Ben brach ab, als Nathan zur Tür hereinkam.
    »Wenn man vom Teufel spricht«, sagte Lisa. »Da ist ja Nathan-san persönlich.«
    »Und?« fragte Ben aufgeregt, sobald Nathan das Zimmer betrat.
    »Nichts.« Nathan warf Ben einen dicken Aktenordner zu. »Sie haben vierhundertsiebenundfünfzig Personen namens Richard Fagen gefunden. Das Alter und die physischen Merkmale passen auf ganze zwölf, und bloß zwei davon sind straffällig geworden. Keiner der letzteren hat irgendwelche juristischen Kenntnisse, und beide sitzen momentan noch hinter Gittern. Ich hab' bei der entsprechenden Abteilung angerufen, und dort hat man mir gesagt, daß Rick wahrscheinlich einen Decknamen benutzt. Wenn wir nicht seinen richtigen Namen herausbekommen, werden wir ihn nie finden.«
    »Scheiße.« Ben blätterte in den wertlosen Akten.
    »Übrigens«, sagte Nathan zu Ober, »haben sie die Unterschrift von Senator Stevens überprüft, und sie hat sich als echt herausgestellt. Ich hab' gedacht, du hättest die Signiermaschine benutzt.«
    »Habe ich auch«, sagte Ober stolz. »Ich hab' nur meinen Hintern dagegen gehauen, während sie arbeitete. Dann sieht die Unterschrift immer echt aus.«
    »Gute Leistung«, meinte Nathan beeindruckt.
    »Ich hab' meine lichten Momente«, erklärte Ober und widmete sich dann wieder seinen Füßen.
    Lisa beobachtete, wie Ben nervös in den Papieren blätterte. »Mach dich nicht verrückt. Das heißt ja noch nicht, daß wir am Ende sind.«
    »Wir haben schließlich noch nichts von Eric gehört«, fügte Nathan hinzu. »Wenn wir Glück haben, hat er Informationen über das Gebäude.«
    Um viertel nach zehn kam Eric nach Hause. Ben, Lisa, Nathan und Ober saßen vor dem Fernseher, um sich die Zeit zu vertreiben. »Warum hast du so lang gebraucht?« fragte Ben, hob die Fernbedienung und schaltete den Apparat aus.
    »Ich hab' mich doch bloß eine Viertelstunde verspätet. Ich mußte noch einen Artikel redigieren«, erklärte Eric. »Gibt's irgendwas zu essen?«
    »Hast du was über das Gebäude herausgefunden?« fragte

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