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Der Zeitdieb

Der Zeitdieb

Titel: Der Zeitdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Sonnenschein
    daraus zu gewinnen. Außerdem wies Sotos glitzernder kleiner Abakus
    darauf hin, dass etwas Enormes geschehen war.
    Er beschloss, Bericht zu erstatten und festzustellen, was die Jungs von Oi Dong dazu meinten.
    Soto nahm den Napf und begann mit der Wanderung durch ein
    Labyrinth aus Gassen, um zu seinem Stützpunkt in Ankh-Morpork
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    zurückzukehren. Inzwischen achtete er nicht mehr darauf, sich zu
    verbergen. Lu-Tzes Zeit in der Stadt war für viele Bürger der lauernden Sorte ein Schnellkurs gewesen. Die Bewohner von Ankh-Morpork
    kannten jetzt die Regel Nummer Eins.
    Zumindest die meisten von ihnen. Drei Gestalten sprangen aus dem
    Dunkeln, und eine von ihnen schwang ein Stück Holz, das Soto am
    Kopf getroffen hätte, wenn er nicht so geistesgegenwärtig gewesen wäre, sich zu ducken.
    Natürlich war er an so etwas gewöhnt. Es kam immer wieder vor, dass
    man jemandem begegnete, der langsam lernte, aber solche Probleme
    ließen sich meistens mit einem guten Schnitt lösen.
    Er stand auf, bereit dazu, einen sanften Ausweg zu finden. Eine dicke Locke aus schwarzem Haar fiel ihm auf die Schulter, glitt an der Kutte hinunter und erreichte schließlich den Boden. Sie verursachte kaum ein Geräusch, aber Sotos Gesichtsausdruck, als er erst auf die Locke
    hinabsah und dann den Blick hob, ließ die drei Angreifer zurückweichen.
    Durch blutroten Nebel des Zorns bemerkte er, dass sie alle fleckige
    graue Kleidung trugen und noch irrer wirkten als die üblichen
    Gassenleute. Sie sahen aus wie verrückt gewordene Buchhalter.
    Einer von ihnen streckte die Hand nach dem Bettelnapf aus.
    Jeder hat einen Bedingungssatz in seinem Leben, eine kleine
    Erweiterung der Regeln in der Art von ›außer, wenn mir keine Wahl
    bleibt‹ oder ›es sei denn, niemand sieht hin‹ oder ›es sei denn, die erste Praline enthält Nougat‹. Seit Jahrhunderten glaubte Soto an die Heiligkeit allen Lebens und die letztendliche Nutzlosigkeit von Gewalt, doch sein persönlicher Bedingungssatz lautete: »Aber nicht das Haar. Niemand
    rührt das Haar an, verstanden?«
    Trotzdem sollte jeder wenigstens eine Chance haben.
    Die Angreifer wichen noch etwas weiter zurück, als Soto den Napf
    gegen die Wand warf. Verborgene Klingen bohrten sich ins Holz.
    Der Napf begann zu ticken.
    Soto lief durch die Gasse zurück und schlitterte um die Ecke. Erst dann rief er: »In Deckung!«
    Leider kam die Warnung für die drei Revisoren einen
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    Sekundenbruchteil zu spät…

    Tick

    Lu-Tze weilte im Garten der fünf Überraschungen, als es in der Luft
    funkelte. Glitzernde Flöckchen strebten aufeinander zu und formten
    eine Gestalt.
    Er sah von der jodelnden Stabheuschrecke auf, um die er sich
    kümmerte, weil sie schon seit einer ganzen Weile nichts mehr fraß.
    Lobsang stand auf dem Pfad. Der Junge trug einen mit Sternen
    besetzten schwarzen Umhang, der an diesem windstillen Morgen so wild flatterte, als stünde er mitten in einem Sturm. Was vielleicht sogar der Fall war, mehr oder weniger, vermutete Lu-Tze.
    »Bist du zurück, Wunderknabe?«, fragte der Kehrer.
    »In gewisser Weise bin ich nie fort«, erwiderte Lobsang. »Ist es dir gut ergangen?«
    »Weißt du es nicht?«
    »Ich könnte es wissen. Aber ein Teil von mir muss dies auf die
    traditionelle Art erledigen.«
    »Nun, der Abt ist sehr misstrauisch, und es kursieren die
    erstaunlichsten Gerüchte. Ich äußere mich kaum dazu. Was weiß ich
    schon? Ich bin nur der Kehrer.«
    Im Anschluss an diese Worte wandte Lu-Tze seine Aufmerksamkeit
    wieder dem kranken Insekt zu. Er hatte lautlos bis vier gezählt, als Lobsang sagte: »Bitte? Ich muss es wissen. Ich glaube, du bist die fünfte Überraschung. Stimmt das?«
    Lu-Tze neigte den Kopf zur Seite. Ein leises Geräusch veränderte sich, ein Geräusch, das er gar nicht mehr bewusst wahrnahm, weil er es schon so lange hörte.
    »Die Zauderer spulen Zeit ab«, sagte er. »Sie wissen, dass du hier bist.«
    »Ich bleibe nicht lange, Kehrer. Bitte.«
    »Du möchtest über meine kleine Überraschung Bescheid wissen?«
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    »Ja«, sagte Lobsang. »Ich weiß fast alles andere.«
    »Du bist die Zeit. Was ich dir in der Zukunft sage, kennst du schon
    jetzt.«
    »Aber ich bin zum Teil ein Mensch. Und ich möchte weiterhin zum
    Teil Mensch sein. Was bedeutet, dass man die Dinge auf die richtige Art und Weise erledigen muss. Bitte.«
    Lu-Tze seufzte und blickte eine Zeit lang über den von blühenden
    Kirschbäumen gesäumten Weg.
    »Wenn der

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