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Der Zeitdieb

Der Zeitdieb

Titel: Der Zeitdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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nicht.
    Einer fragte: Was verursacht die…
    Ein anderer unterbrach ihn: Warum wohnst du in diesem Gebäude?
    Argwohn lag in seiner Stimme.
    »Der Körper verlangt Dinge, die sich nicht auf der Straße erledigen
    lassen«, sagte Lady LeJean. Und weil sie etwas über Ankh-Morpork
    wusste, fügte sie hinzu: »Zumindest nicht auf den meisten Straßen.
    Außerdem glaube ich, dass der Assistent des Uhrmachers misstrauisch
    geworden ist. Ich habe dem Körper gestattet, der Gravitation
    nachzugeben, denn dafür ist er bestimmt. Dadurch erscheine ich
    menschlicher.«
    Einer – und es war der Gleiche wie vorher – sagte: Und was bedeutet dies?
    Er hatte Farbe und die Staffelei bemerkt. Lady LeJean bedauerte sehr, dass sie nicht daran gedacht hatte, ihre Malwerkzeuge aus dem Salon zu entfernen.
    Der eine fragte: Du fertigst ein Bild mit Pigmenten an?
    »Ja. Ich fürchte, es ist nicht besonders gut.«
    Einer fragte: Weshalb?
    »Ich wollte feststellen, wie Menschen so etwas machen.«
    Einer sagte: Es ist leicht. Die Hand malt, was das Auge sieht.
    »Das dachte ich ebenfalls. Aber offenbar ist die Angelegenheit weitaus komplizierter…«
    Der Revisor, der das Thema Malerei angeschnitten hatte, schwebte
    einem Stuhl entgegen und fragte: Und was ist dies?
    »Eine Katze. Sie kam und scheint nicht wieder gehen zu wollen.«
    Ein fransiges Ohr zuckte, und der rötlich-gelbe, recht eindrucksvoll wirkende Kater rollte sich noch dichter zusammen. Wer in Ankh-Morporks Gassen überleben konnte, in der Gesellschaft von
    ausgesetzten Sumpfdrachen, streunenden Hunden und Beauftragten der
    Kürschner, öffnete bei einigen schwebenden Nachthemden nicht einmal
    ein Auge.
    Derjenige, der Lady LeJean immer mehr auf die Nerven ging, fragte:
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    Und was ist der Grund für die Präsenz dieses Geschöpfs?
    »Offenbar tolerierte es die Gegenwart von Men… von scheinbaren
    Menschen, verlangt dafür als Gegenleistung nur Nahrung, Wasser,
    Obdach und Bequemlichkeit«, antwortete Lady LeJean. »Das interessiert mich. Unsere Aufgabe besteht darin zu lernen, und damit habe ich begonnen, wie du siehst.« Sie hoffte, dass es für die Revisoren besser klang als für ihre eigenen Ohren.
    Einer sagte: Wann können die erwähnten Probleme bei der Uhr gelöst werden?
    »Oh, bald. Sehr bald. Ja.«
    Derjenige, der Lady LeJean allmählich Angst einjagte, sagte: Wir fragen uns, ob du irgendwie darauf hinwirkst, dass die Arbeit langsamer vorankommt.
    Lady LeJean fühlte ein Prickeln auf der Stirn. Warum reagierte sie auf diese Weise?
    »Nein. Warum sollte ich die Arbeit behindern? Das wäre ganz und gar
    nicht logisch!«
    Einer sagte: Hmm.
    Ein Revisor sagte nicht rein zufällig »Hmm«. Das »Hmm« eines
    Revisors hatte präzise Bedeutung.
    Er fuhr fort: Es entsteht Feuchtigkeit auf deiner Stirn.
    »Ja. Eine körperliche Angelegenheit.«
    Einer sagte: Ja . Und auch das hatte eine spezifische, drohende Bedeutung.
    Einer sagte: Wir fragen uns, ob die Entschlossenheit nachlässt, wenn man zu lange in einem Körper steckt. Außerdem fällt es uns schwer, deine Gedanken zu erkennen.
    »Auch das liegt am Körper. Das Gehirn ist ein sehr ungenaues
    Instrument.« Es gelang Lady LeJean schließlich, ihre Hände unter
    Kontrolle zu bringen.
    Einer sagte: Ja.
    Ein anderer sagte: Wenn Wasser einen Krug füllt, so nimmt es die Form des Kruges an. Aber das Wasser ist nicht der Krug, und der Krug ist auch nicht das Wasser.
    »Natürlich nicht«, bestätigte Lady LeJean. Und ein Gedanke in ihr, von 206

    dem sie bisher gar nichts gewusst hatte und der aus der Dunkelheit
    hinter den Augen kam, flüsterte: Wir sind die dümmsten Wesen des
    Universums.
    Einer sagte: Es ist nicht gut, allein zu handeln.
    Sie sagte: »Natürlich nicht.« Und wieder kam ein Gedanke aus der
    Dunkelheit: Ich bin in Schwierigkeiten.
    Einer sagte: Und deshalb wirst du Gesellschaft bekommen. Niemand macht dir einen Vorwurf. Man sollte nie allein sein. In der Gemeinschaft wächst die Entschlossenheit.
    Staubkörner glitzerten in der Luft.
    Aus einem Reflex heraus wich Lady LeJeans Körper zurück, und als sie sah, was Substanz gewann, vergrößerte sie die Distanz. Sie hatte
    Menschen in allen Stadien des Lebens und des Todes gesehen, aber zu
    beobachten, wie ein Körper aus roher Materie entstand… das wirkte
    sehr beunruhigend, wenn man in einem ähnlichen Körper steckte. Bei
    solchen Gelegenheiten übernahm der Magen das Denken, und er dachte,
    dass er sich übergeben wollte.
    Sechs Gestalten bildeten

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