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Der Zeitläufer

Der Zeitläufer

Titel: Der Zeitläufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald A. Wollheim
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Humanoide war, unglaublich stark aussah und eineinhalbmal so hoch war wie ein durchschnittlicher Nebisch, etwa 1,80 Meter, und natürlich hundert Pfund schwerer. Er trug nur einen Seilgürtel, hatte eine dunkle, ledrige Haut und riesige Fünfzehenfüße. Mit ihm verglichen war ein Nebisch nur ein Liliputaner.
    Der Kapitän stieß den Benthik mit seinem Stiefel, doch er war schlaff und leblos. Deshalb schnitt ihm Ode mit einem Messer die Halsarterie auf, aus der dickes, rotes Blut quoll. Rotes Blut entsprach der Zeit; also war der Benthik kein Fossil. Der Kapitän ließ ihn in den Gefrierraum bringen.
    Dann meldete er bei seiner Behörde den Fund eines fossilen Hominiden, der vielleicht aus einem Gletscher ausgeschmolzen und ins Meer geschwemmt worden war. Fünfzeher, meinte er, seien ja längst ausgestorben.
    Das Biolabor erklärte dann endgültig, der Benthik sei kein Fossil, sondern habe vor wenigen Tagen noch gelebt. Diese Art gebe es noch in einigen Exemplaren und sei ziemlich gefährlich, was schon aus Gewicht und Größe zu schließen sei.
    Drum ließ sich mit der Rorqual Maru verbinden, um seinen Freund, den Kapitän, vor den Benthiks zu warnen, da die Geschichte schnell die Runde gemacht hatte, doch Ode lachte nur. »Ah, jeder weiß doch ...«
    Da ging die Schiffssirene, und im nächsten Moment kletterte auch schon ein neuer Benthik an Bord.
    Panik brach auf dem Deck aus, und die Mannschaft lief auseinander. Zwei fielen über Bord, andere kletterten in die Aufbauten oder versteckten sich unter Deck. Nur zwei Mann der Wache schlugen sich bis zum Büro des Kapitäns durch, um die Waffenschränke aufzusperren. Die Türen rührten sich jedoch nicht.
    »Das Schiff mit allen Mitteln verteidigen!« schrie der Kapitän. »Benutzt alles als Waffe, was ihr findet!«
    Noch immer jaulten die Sirenen, aber sie beweinten jetzt nur das Schicksal des Schiffes. Der nackte Benthik stand über den kleinen Nebischmännern wie ein Turm. Mit einem Satz warf er sich auf sie, und wenige Minuten später war alles vorbei. Kapitän Ode rüttelte noch immer an den Türen der Waffenschränke, als der Benthik ihn tötete.
    Drum verfluchte seine Hilflosigkeit, als er diesen recht einseitigen Kampf am Bildschirm überwachte. Der Benthik war nicht einmal verwundet, und doch hatte er die ganze Schiffsbesatzung erschlagen. Er ging einer roten Blutspur nach und fand unter Deck im Gefrierraum die steifgefrorene Leiche des anderen Benthik. Das schien ihn zu befriedigen. Er beschwerte sie mit Werkzeugen und sprang damit in das Kielwasser des Schiffes.
     
    Wandee vom Biolabor erklärte Drum, der dort die Geschichte des blutigen Kampfes auf der Rorqual erzählte, man werde diese Tiere nicht mehr lange zu fürchten haben, weil man einen Kurs für die Planktonsuche festlege, der um das Gebiet der Benthiks herumführe, und überdies seien sie gerade dabei, einen Bürger-Prototyp zu schaffen, der in der Lage sei, gegen die Benthiks zu kämpfen.
    »Groß genug, um die Riesen mit nackten Händen zu besiegen?« fragte Drum ungläubig.
    Wandee nickte. »Die Garantie für seine Loyalität wird in seine Gene mit eingebaut«, erklärte sie. »Er wird so angelegt, daß er sich nicht selbst ernähren kann. Oh, wir greifen nicht zu groben Mitteln. Wir machen das viel geschickter. Wir schalten gewisse Enzyme aus, so daß er auf Lebenszeit eine spezielle Diät braucht, die er nur beim Schwarm bekommen kann. Ohne sie wird er krank und stirbt.«
    Drum schüttelte sich. Was konnte der arme Kerl tun, wenn er beschloß, seinen Dienst zu quittieren? Verhungern, sonst nichts.
    Wandee reichte ihm ein Päckchen Aufzeichnungen. »Hier, das sind die Pläne für die Genkorrektor unseres Kriegers.«
    »Das sieht ja ganz gut aus«, meinte Drum, als er eine Liste durchgeschaut hatte. »Kann er denn laufen und so?«
    »Laufen, rennen, schwimmen – und kämpfen«, erklärte ihm Wandee. »Er wird eine Art Supermensch. Wir brauchen nicht einmal ein völlig neues Gen zu bauen, sondern wir können von den durchschnittlichen menschlichen Genen ausgehen, die wir ja kennen, und hier wiederum von dem primitivsten menschlichen Wesen, das wir in unseren Unterlagen festgehalten haben, Larry Dever. Wir bedienen uns seiner Chromosomen, nehmen das weg, was wir nicht brauchen und verstärken dafür andere Züge. Er wird also ein abgewandelter Larry Dever, genau gesagt ein Alpha Renal Nucleus von Larry Dever, den wir also ARNOLD nennen.«
     
    Zwanzig dicknackige, haarige Kinder überlebten

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