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Der zeitlose Winter

Der zeitlose Winter

Titel: Der zeitlose Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Owen
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wenn er euch am Leben lässt, kannst du mit Bragi vielleicht entkommen und zur Bibliothek gelangen. Wenn ihr die Ankoriten dazu bringen könnt, das Ganze aufzuhalten, dann werden wir wahrscheinlich wieder zum Leben erweckt.«
    »Nein«, sagte Bragi. »Ihr würdet den wahren Tod sterben. Es wäre ein sinnloser Tod.«
    »Wer würde außerdem das Flugzeug fliegen?«, sagte Fisch. »Wir brauchen dich und ich würde sowieso nicht zulassen, dass du getötet wirst. Er kennt mich – wenn ich anbiete, mich selbst zu opfern, vielleicht…«
    »Jetzt reicht es aber«, sagte Duk angewidert. »Ich kann eine Menge vertragen, aber wenn Brüder anfangen darüber zu verhandeln, welcher von ihnen eher sterben sollte… Hören Sie zu, Mr. Pickering«, brüllte Duk und trat vor, damit man ihn besser hören konnte, »ich versuche fair zu sein und gebe Ihnen deshalb diese eine Gelegenheit, Ihren Verstand zu gebrauchen. Verschwinden Sie und Sie werden alle mit heiler Haut davonkommen.«
    Pickering schnaubte belustigt. »Und wenn ich es nicht tue?«
    »Wiedergeburt oder nicht, Geisterarmee oder nicht – Sie und jedes Schiff Ihrer Armada werden mit Mann und Maus innerhalb von fünf Minuten Schutt und Asche sein.«
    Der Minotaurus blinzelte ungläubig. Dann warf er den Kopf zurück und brach in brüllendes Gelächter aus.
    »Du dummes Kind«, schrie Pickering. »Ich hätte dich vielleicht am Leben gelassen - jedenfalls einen Tag oder zwei. Jetzt werdet ihr alle sterben.«
    Darauf hob er den Arm und im selben Augenblick setzten viertausend Kriegsschiffe Segel, um die Küsten von Chejudo anzugreifen.
    Beinahe zur gleichen Zeit neigte Kim Ge Duk den Kopf und verfiel in einen leisen Singsang.
    »Ich bin eins mit allen Dingen. Ich bin nichts. Ich kenne kein Begehren und nichts soll mich aus der Ruhe bringen. Ich bin in allem und deshalb überall. Ich bin der Wind selbst und habe keine Gestalt, und doch kann nichts mir widerstehen…«
    Während er sprach, verwandelte sich die sanfte Brise, die über die Insel wehte, in einen Sturm, der mit lautem Pfeifen den Hafen passierte. Als er das offene Meer erreichte, war er bereits zum Orkan angewachsen. Als er auf die Schiffe traf, besaß er die Stärke eines Hurrikans.
    Unbeirrt murmelte der kindliche Buddha weiter. »Ich bin eins mit allen Dingen, ich bin nichts. Ich bin in allem, das lebt, selbst im Feuer, das wächst, spricht, gebiert… und alles verschlingt…«
    Die vom Sturm gekenterten Schiffe, die unter der Kraft des Windes auseinander brachen, waren noch nicht auf das Eis gestürzt, als sie auch schon in Flammen aufgingen. Innerhalb weniger Augenblicke verwandelte sich die gesamte Flotte in eine Feuersbrunst.
    Erst da gewann Pickering genug Fassung zurück, um zu reagieren. »Heiliger Hammerhai! Was machst du da? Aufhören! Hör auf, oder…«
    »Oder was?«, fragte Fischmehl. »Er hat Ihnen eine Chance gegeben, Kapitän.«
    »Ich werde euch alle töten!«, brüllte der Minotaurus. »Alle!«
    »Ich bin eins mit allen Dingen, ich bin nichts«, murmelte Duk. »Ich bin…«
    »Warte!«, schrie Pickering. »Ein Geschäft! Ich kann euch ein Geschäft anbieten! Fischmehl, sag es ihm!«
    »Was haben Sie anzubieten?«
    Pickering blickte wild drein – und aus gutem Grund. Abgesehen von den wenigen Kriegern, die um ihn herum standen, hatte sich seine gesamte Armee in brennende Trümmer verwandelt. Seit das Kind das Wort ergriffen hatte, waren nicht einmal zwei Minuten vergangen.
    »Ich kann euch Folgendes anbieten: Egal was ihr macht, ihr werdet den Zustand der Welt nicht ändern können. Aber wenn ihr euch aus den zukünftigen Ereignissen heraushaltet, werdet ihr zumindest überleben. Wenn ihr mich am Leben lasst, werde ich mit der Nachricht zurückkehren, dass ihr tot seid. Solange alle Erlkönige für tot gehalten werden und sich niemand einmischt, werdet ihr diese Woche überleben.«
    »Du bist also gekommen, um mich umzubringen?«, fragte Bragi überrascht.
    »Ich habe Erlkönige gesagt, Wühlmaus. Nicht Köpfe.«
    »Dann also den Jungen?«
    »Ich bringe keine Kinder um – nur wenn es sein muss«, zischte Pickering. »Ich bin gekommen, um den Erlkönig zu töten. Ich bin gekommen«, schloss er und deutete auf Fischmehl, »um ihn zu töten.«
    Ohne Vorwarnung machten die Krieger um Pickering einen Satz auf den Felsen zu und zogen ihre Waffen, während zwei weitere Krieger Pfeile in ihre Bögen einlegten.
    »Tötet sie!«, donnerte Pickering. »Aber holt euch den Schmächtigen zuerst!«
    »Dein

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