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Der Zeitspieler

Der Zeitspieler

Titel: Der Zeitspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Kulturstufe aus beginnen müssen. Die Ergebnisse des Tests – das muß ich betonen – lassen sich von uns nicht beeinflussen. Der Test ist etwas rein Mechanisches. Der einzelne reagiert entweder auf die Ausbildung und wird ein Schatten, oder er spricht nicht darauf an, gewinnt aber zumindest die Vorteile einer Bildung, die es ihm ermöglichen, ein Zwischner zu werden. Die Schattenform hängt von einem inneren Gleichgewicht des einzelnen ab. Wir wissen, wie dieses Gleichgewicht funktioniert, aber nicht, wie es sich auf synthetische Weise herstellen ließe. Verstehen Sie das?«
    Cargill fragte ehrlich interessiert: »Welcher Menschentyp schafft es gewöhnlich?«
    »Der Ihre«, versicherte ihm Moira. Sie stand auf und deutete auf eine geschlossene Tür rechts von Cargill, die er bisher gar nicht bemerkt hatte. »Gehen Sie dort hindurch. Viel Glück.«
    Cargill stand etwas unsicher auf, aber er öffnete die Tür. Ein Park mit gepflegtem Rasen und blühenden Büschen lag vor ihm. Die Büsche verhinderten einen weiteren Ausblick. Er trat über die Schwelle und um die Sträucher herum und stellte überrascht fest, daß er sich in der Schattenstadt befand.
    Er zog die Luft ein und hielt an. Er stand auf einem Plateau unmittelbar über der Stadt. Wie war er so schnell hierhergekommen? Bis zum Flugplatzgebäude, wo er eben noch gewesen war, dürften es mindestens zwei Kilometer sein.
    Obwohl er diese Versetzungsmethode nicht zum erstenmal an sich selbst erlebte, staunte er doch und drehte sich um, um sich auch in der Richtung zu orientieren. Hinter ihm war ein etwa vierzehn Meter hoher Schräghang, der über und über mit blühenden Pflanzen bewachsen war. Die Luft war trocken und kühl und schwer vom Duft der Blüten. Cargill atmete tief ein und entspannte sich. Da sah er die Tür, die sich am Hang befand. An ihrem Aussehen war nichts Ungewöhnliches. Er öffnete sie – und befand sich wieder im Flughafengebäude.
    Moira saß noch hinter ihrem Schreibtisch. »Neugierig?« fragte sie.
    »Wie funktioniert es?« erkundigte sich Cargill.
    Sie deutete auf den oberen Türrahmen. »Dort ist eine Röhre. Sie richtet sich auf Sie, wenn Sie über die Schwelle treten.«
    »Geschieht die Versetzung ohne Zeitverlust?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht ganz.«
    Cargill zögerte. Ein weiterer Gedanke durchzuckte ihn. Nichts hatte ihn davon abhalten können, hierher zurückzukommen. Die Konditionierung durch Ann Reece hatte ihm doch am Flughafen nicht einmal erlaubt, sich auch nur umzudrehen. Und jetzt war er fast zwei Kilometer zurückgekehrt.
    Wenn ich dieser Frau nur von Grannis erzählen könnte, dachte er angespannt. Er öffnete die Lippen, schluckte, versuchte es noch einmal, aber kein Wort kam heraus. Die Erklärung fiel ihm nicht schwer. Seine Rückkehr hierher war völlig normal gewesen, sie hatte nichts mit einem Widerstand gegen die Konditionierung zu tun. Sobald er jedoch bewußt die Situation nutzen wollte, wirkte die Sperre. Er kämpfte dagegen an, aber es war zwecklos. Er konnte die Worte denken, doch sie auszusprechen war unmöglich.
    »Ich gehe lieber wieder«, sagte er zu dem Mädchen.
    Er trat ein zweites Mal durch die Tür und stand erneut im Park. Er spazierte den nächsten Weg entlang, als er das fröhliche Lachen eines Kindes und die sympathische Stimme einer Frau hörte, die bald darauf aus einem Seitenweg auf ihn zukamen. Er blickte ihnen kurz über die Schulter nach. Dann dachte er plötzlich, was wohl aus ihnen würde, wenn der Schutzschirm um die Stadt nicht mehr war und die Volors herabtauchten. Er schauderte.
    Die Zwischner sind nicht besser als Massenmörder, dachte er grimmig, wenn sie diesen Angriff tatsächlich durchführen. Ich werde ihn ihnen versalzen, und wenn es mich mein Leben kostet.
    Er war nun am Rand des Parks angekommen und blickte auf eine Art Parkplatz hinab, auf dem Dutzende von kleinen Schwebefahrzeugen in ordentlichen Reihen standen. Ein großes Schild hing am Eingang: WILLKOMMEN IN SCHATTENSTADT! BEDIENEN SIE SICH EINES DIESER SCHWEBER UND FLIEGEN SIE ZUM WÜRFELBAU IM ZENTRUM DER STADT!
    Cargill kletterte in eine der Maschinen. Er hatte keine Schwierigkeiten, den Würfelbau zu finden. Er stand inmitten von runden Bauwerken, und ein gewaltiges Leuchtzeichen auf dem Dach verriet, daß hier das Ausbildungszentrum war. Weniger große Lettern forderten zur Landung auf dem Dach auf.
    Von hier aus brauchte Cargill nur einer Reihe von Pfeilen zu folgen und gelangte so eine Marmortreppe

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