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Der Zirkulationsprozess des Kapitals

Titel: Der Zirkulationsprozess des Kapitals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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in der Breite bei ihm vorwiegen, während sein wissenschaftlicher Instinkt von Zeit zu Zeit den esoterischen Standpunkt wieder erscheinen läßt.
4. Kapital und Revenue bei A. Smith
    Der Wertteil jeder Ware (und daher auch des Jahresprodukts), der nur ein Äquivalent des Arbeitslohns bildet, ist gleich dem vom Kapitalisten im Arbeitslohn vorgeschoßnen Kapital, d.h. gleich dem variablen Bestandteil seines vorgeschoßnen Gesamtkapitals. Diesen Bestandteil des vorgeschoßnen Kapital werts erhält der Kapitalist wieder durch einen neuproduzierten Wertbestandteil der von den Lohnarbeitern gelieferten Ware. Ob das variable Kapital vorgeschossen wird in dem Sinn, daß der Kapitalist in Geld den dem Arbeiter zufallenden Anteil eines Produkts zahlt, das noch nicht zum Verkauf fertig, oder das zwar fertig, aber noch nicht vom Kapitalisten verkauft ist, oder ob er ihn mit Geld zahlt, das er bereits erhalten durch Verkauf der vom Arbeiter gelieferten Ware, oder ob er durch Kredit dies Geld antizipiert hat – in allen diesen Fällen verausgabt der Kapitalist variables Kapital, das als Geld den Arbeitern zufließt, und besitzt er andrerseits das Äquivalent dieses Kapitalwerts in dem Wertteil seiner Waren, wodurch der Arbeiter den ihm selbst zufallenden Anteil an dem Gesamtwert derselben neu produziert, wodurch er in andren Worten den Wert seines eignen Arbeitslohns produziert hat. Statt ihm diesen Wertteil in der Naturalform seines eignen Produkts zu geben, zahlt ihm der Kapitalist selben in Geld aus. Für den Kapitalisten besteht also jetzt der variable Bestandteil seines vorgeschoßnen Kapitalwerts in Warenform, während der Arbeiter das Äquivalent für seine verkaufte Arbeitskraft in Geldform erhalten hat.
    Während also der durch Ankauf der Arbeitskraft invariables Kapital umgesetzte Teil des vom Kapitalisten vorgeschoßnen Kapitals innerhalb des Produktionsprozesses selbst als sich betätigende Arbeitskraft fungiert und durch die Verausgabung dieser Kraft als Neuwert in Warenform von neuem produziert, d.h. reproduziert wird – also Reproduktion, d.h. Neuproduktion von vorgeschoßnem Kapitalwert! –, verausgabt der Arbeiter den Wert, resp. Preis seiner verkauften Arbeitskraft in Lebensmitteln, in Mitteln der Reproduktion seiner Arbeitskraft. Eine dem variablen Kapital gleiche Geldsumme bildet seine Einnahme, daher seine Revenue, die nur so lange dauert, als er seine Arbeitskraft an den Kapitalisten verkaufen kann.
    Die Ware des Lohnarbeiters – seine Arbeitskraft selbst – fungiert nur als Ware, soweit sie dem Kapital des Kapitalisten einverleibt wird, als Kapital fungiert; andrerseits fungiert das als Geldkapital im Ankauf von Arbeitskraft verausgabte Kapital des Kapitalisten als Revenue in der Hand des Verkäufers der Arbeitskraft, des Lohnarbeiters.
    Es verschlingen sich hier verschiedne Zirkulations-und Produktionsprozesse, die A. Smith nicht auseinanderhält.
    Erstens. Dem Zirkulations prozeß angehörige Akte: Der Arbeiter verkauft seine Ware – die Arbeitskraft – an den Kapitalisten; das Geld, womit der Kapitalist sie kauft, ist für ihn zur Verwertung angelegtes Geld, also Geldkapital; es ist nicht verausgabt, sondern vorgeschossen. (Dies ist der wirkliche Sinn des »Vorschusses« – avance der Physiokraten –, ganz unabhängig davon, wo der Kapitalist das Geld selbst hernimmt. Vorgeschossen ist für den Kapitalisten jeder Wert, den er zum Zweck des Produktionsprozesses zahlt, ob dies nun vorher oder post festum geschehe; er ist dem Produktionsprozeß selbst vorgeschossen.) Hier ereignet sich nur, was bei jedem Warenverkauf: der Verkäufer gibt einen Gebrauchswert fort (hier die Arbeitskraft) und erhält dessen Wert (realisiert dessen Preis) in Geld; der Käufer gibt sein Geld weg und erhält dafür die Ware selbst – hier die Arbeitskraft.
    Zweitens: Im Produktions prozeß bildet jetzt die gekaufte Arbeitskraft einen Teil des fungierenden Kapitals, und der Arbeiter selbst fungiert hier nur als eine besondre Naturalform dieses Kapitals, unterschieden von den in der Naturalform von Produktionsmitteln bestehenden Elementen desselben. Während des Prozesses setzt der Arbeiter den von ihm in Produkt verwandelten Produktionsmitteln einen Wert zu, durch Verausgabung seiner Arbeitskraft gleich dem Wert seiner Arbeitskraft (abgesehn vom Mehrwert); er reproduziert also für den Kapitalisten in Warenform den von letztrem ihm in Arbeitslohn vorgeschoßnen oder vorzuschießenden Teil seines Kapitals; produziert ihm

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