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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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seiner Frau.
    Gleich darauf wurde leise an die Haustür geklopft. Bill straffte sich und blickte seine Frau an. Sie hob die Au-genbrauen und zuckte mit den Achseln. Er ging zur Tür.
    »Wer ist dort?«
    »Frau Ellis schickt mich«, antwortete eine ängstliche Frauenstimme. »Ihre Tante ist hingefallen und hat sich das Bein gebrochen. Sie möchten bitte sofort kommen.
    Frau Ellis ist ganz außer sich. Der Doktor ist verreist.«
    Bill öffnete die Tür. Draußen stand eine gebückte Gestalt, die in ein großes Umschlagtuch gehüllt war. Bill konnte ihr Gesicht nur undeutlich sehen. Es war wohl die alte Frau, die auf dem Eulenhof in der Küche half. »Treten Sie bitte ein«, sagte er.
    »Nein, danke, ich muß gleich wieder zurück. Werden Sie kommen?«
    »Ja, wir kommen sofort.« Bill schloß die Tür und ging ins Wohnzimmer. »Frau Ellis bittet uns um Hilfe«, berichtete er. »Tante Naomi ist hingefallen und hat sich das Bein gebrochen. Ich werde dich zum Eulenhof begleiten, muß aber gleich wieder hierher zurückkehren. Vielleicht kann Frau Ellis dich nach Hause bringen, oder du bleibst bei ihr zur Nacht.«
    »Wir wollen gleich aufbrechen«, sagte seine Frau. »Die arme Frau Ellis! Nun ist wirklich eingetroffen, was sie be-fürchtete.«
    Sie packte rasch ein paar Sachen zusammen, und die beiden verließen das Haus. »Wir wollen die Kinder nicht wecken«, sagte Bill. »Ich bin ja gleich wieder zurück.«
    Er verschloß die Haustür und steckte den Schlüssel in seine Tasche. »Was für eine wundervolle Mondnacht! Es ist fast so hell wie am Tage. Der kleine Spaziergang wird uns guttun.«

Eine ereignisreiche Nacht
    Eilig schritten die beiden auf dem vom Mond erhellten Weg dahin, der zum Eulenhof führte. »Ich werde Frau Ellis bitten, dich nachher nach Hause zu bringen«, sagte Bill zu seiner Frau. »Es ist besser, wenn ich gleich wieder zu-rückkehre. Ich hätte mir Frau Tatiosa und ihren Begleiter zwar gern einmal angeschaut, aber sie dürfen mich auf keinen Fall sehen.«
    Sie gingen an einer kleinen Baumgruppe vorüber, die wie eine schwarze unförmige Masse neben dem hellen Weg wirkte. Weder Bill noch seine Frau sahen, daß sich zwischen den Bäumen etwas bewegte. Sie bemerkten nicht, daß sich vier Gestalten aus dem Dunkel lösten und ihnen folgten. Als Bill einen Ast hinter sich knacken hörte, drehte er sich um. Aber ehe er einen Laut von sich geben konnte, war schon jemand auf ihn zugesprungen und hatte ihn zu Boden geworfen.
    Im gleichen Augenblick wurde Frau Cunningham von hinten gepackt. Eine Hand preßte sich auf ihren Mund.
    Sie wollte schreien, konnte aber nur leise stöhnen.
    »Wehren Sie sich nicht«, sagte eine Männerstimme.
    »Und versuchen Sie nicht zu schreien. Wir werden Ihnen nichts zuleide tun, sondern wollen Sie nur für kurze Zeit aus dem Weg haben.«
    Bill wehrte sich trotzdem verzweifelt. Die Männer waren natürlich hinter Gus her. Wie dumm von ihm, auf diesen plumpen Trick hereinzufallen! Tante Naomi war selbstverständlich nicht gestürzt. Die Botschaft war gefälscht.
    Die Burschen hatten ihn und seine Frau aus dem Haus gelockt, um Gus bequemer entführen zu können.
    Jemand band ein Tuch um sein Gesicht und zog es so fest, daß er kaum noch atmen konnte. Wie mochte es Allie ergehen? Er konnte weder sehen noch hören. Als man ihm die Arme auf dem Rücken zusammengebunden hatte, gab er es auf, sich zu wehren. Es war sinnlos. Er und Allie waren zwei gegen vier und außerdem noch dadurch im Nachteil, daß man sie von hinten überrascht hatte. Er wollte versuchen, den Strick zu lösen, wenn die Männer fortgegangen waren. Vielleicht konnte er die Entführung Gussels doch noch verhindern.
    Frau Cunningham versuchte zu fliehen. Aber ein Mann hielt sie fest und fesselte sie an Händen und Füßen. Auch sie bekam einen Knebel in den Mund, der sie am Schreien hindern sollte.
    »Es tut mir leid, daß wir das tun mußten«, sagte derselbe Mann, der vorhin gesprochen hatte. »Aber es ging nicht anders. Wir müssen den kleinen Prinzen heimbrin-gen. Sein Vaterland braucht ihn. Es wird ihm nichts geschehen. Ihnen mußten wir leider ein paar Unbequem-lichkeiten bereiten, obwohl wir Sie möglichst geschont haben. Wenn der Prinz in unserer Hand ist, wird einer von uns Sie befreien. Sollte das jedoch nicht möglich sein, so wird man Sie gewiß morgen früh hier finden.«
    Die Männer ließen Bill und seine Frau neben einem Heuschober liegen, wo sie vom Wind geschützt waren.
    Einer von ihnen hatte vorher

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