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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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blitzte auf.
    »Bill, Bill, Einbrecher!« schrie Philipp aus Leibeskräften.
    »Bill, Bill!«
    Aber Bill antwortete nicht. Die beiden Mädchen stürzten schreckensbleich aus ihrem Zimmer. »Was ist los? Wer schreit da so? Wo ist Bill?«
    Plötzlich standen die drei Kinder in dem hellen Licht einer Taschenlampe, und eine Männerstimme rief befeh-lend: »Rührt euch nicht von der Stelle!«
    Philipp schob die beiden Mädchen hastig in ihr Zimmer zurück und stürzte in Bills Zimmer. »Bill, wach auf!«
    Doch plötzlich blieb er erstaunt stehen. Der Mond schien auf ein leeres Bett, in dem noch niemand geschlafen hatte. Wo steckte Bill? Und wo war seine Mutter? Der Knabe wußte nicht, was er denken sollte.
    Auch Gus war aufgewacht und blickte sich verwirrt um.
    Was bedeutete der Lärm? Als er bemerkte, daß Jack und Philipp fort waren, sprang er erschrocken aus dem Bett.
    Philipp stand noch immer in Bills Schlafzimmer und schrie. Wo steckte Bill denn bloß? Er konnte doch nicht spurlos verschwunden sein. Nun erschienen zwei Gestalten an der Tür. Eine Taschenlampe flammte auf. »Bill Cunningham ist nicht hier und seine Frau auch nicht«, sagte ein Mann. »Wir wollen Prinz Aloysius holen. Es wird ihm nichts geschehen, aber er muß mit uns kommen.
    Sein Vaterland braucht ihn.«
    »Was haben Sie mit meiner Mutter gemacht?« fragte Philipp zornig. »Ich werde die Polizei alarmieren. Sie dürfen keine Menschen entführen. So etwas ist in England nicht erlaubt.«
    »Du wirst uns nicht daran hindern, mein Junge.« Ein großer schlanker Mann trat ins Mondlicht. Philipp erkannte den Begleiter von Frau Tatiosa. Hinter ihm standen noch mehr Männer. Wie viele mochten es sein?
    Philipp wünschte, Jack wäre bei ihm. Er allein konnte nichts ausrichten. Von Gus war keine Hilfe zu erwarten.
    Plötzlich rief einer der Männer etwas, was Philipp nicht verstand. Er erhielt einen scharfen Befehl als Antwort und lief eilig zu der Bodenkammer hinauf. Ausgerechnet jetzt war Gus oben an der Treppe erschienen und in dem hellen Mondlicht sofort erkannt worden. Er floh in sein Zimmer zurück, schlug die Tür hinter sich zu und verschloß sie. Zitternd lehnte er einen Augenblick dagegen. Dann lief er zum Fenster. Vielleicht bot sich hier ein Weg zur Flucht. Aber Gus war kein Sportler. Jack oder Philipp hätten wahrscheinlich versucht, an dem wilden Wein hin-unterzuklettern. Gus befürchtete abzustürzen.
    »Aufmachen!« rief jemand von draußen. Da Gus nicht gehorchte, warfen sich zwei Männer mit aller Gewalt gegen die Tür, so daß sie krachend zersplitterte. Sie dran-gen ins Zimmer und eilten auf Gussel zu. Er schrie laut um Hilfe.
    Einer der Männer verbeugte sich vor ihm. »Es soll Ihnen nichts geschehen, Königliche Hoheit. Wir wollen Sie nach Tauri-Hessia zurückbringen und zum König machen. Ihr Onkel ist nicht beliebt. Das Volk wünscht, Sie an seiner Stelle auf dem Thron zu sehen.«
    »Das ist eine Lüge!« schrie Gus zitternd. »Ich weiß alles.
    Mein Onkel ist euch zu streng. Ihr wollt einen Knaben zum König haben, mit dem ihr machen könnt, was ihr wollt. Ich will nicht mit euch kommen.«
    Gus sprach in seiner Muttersprache, so daß Philipp und die Mädchen, die unten angstvoll lauschten, kein Wort verstanden. Philipp drängte sich an den Männern vorbei, die vor Bills Zimmertür standen, und lief zu ihm hinauf.
    »Was fällt Ihnen ein?« sagte er zu den beiden Burschen, die in Gussels Zimmer eingedrungen waren. »Die Regierung von Tauri-Hessia wird es nicht zulassen, daß Gus zum König gemacht wird. Außerdem werden Sie Schwierigkeiten mit unserer Regierung bekommen. Man wird Sie ins Gefängnis werfen.«
    Die vier Männer hielten eine kurze Beratung ab, von der die Kinder nichts verstanden. Dann machte der Mann mit dem Einglas eine leichte Verbeugung vor Philipp und sagte: »Du wirst mit dem Prinzen mitkommen und die anderen Kinder ebenfalls. Ihr werdet ihm ein wenig Gesellschaft leisten. Ich hoffe nicht, daß die englische Regierung allzu böse sein wird, wenn sie davon erfährt.«
    »Wollen Sie uns etwa als Geiseln mitschleppen?« rief Philipp außer sich vor Zorn. »Glauben Sie, besser mit unserer Regierung verhandeln zu können, wenn Sie uns gefangenhalten? Sie kennen die Engländer nicht. Das ist ja unerhört! Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter.«
    Der Mann mit dem Einglas hörte ihn höflich bis zu Ende an. Dann machte er eine kleine Handbewegung. Sofort stürzten sich zwei Männer auf Philipp und Gussel und hielten sie

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