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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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blank wie Spiegel«, sagte Lucy. »Ich kann mein Gesicht darin sehen, ganz, ganz klein natürlich.«
    »Wirklich?« Gus brachte sein Gesicht dicht neben das von Lucy, um zu sehen, ob es sich tatsächlich in den Augen der Haselmaus spiegelte. Aber plötzlich huschte Nik-kerle fort und war wie der Blitz in Philipps Kragen verschwunden.
    »Dummkopf!« schalt Lucy ärgerlich. »Warum mußtest du sie vertreiben?«
    »Verßeihung!« sagte Gus beschämt. »Entschuldige bitte, Lucy.«
    Die Haselmaus guckte zwar noch ein paarmal aus Philipps Kragen, wagte sich aber nicht mehr ins Freie.
    »Sie ist noch nicht ganz zahm«, erklärte Philipp. »Ich habe sie ja auch erst ein paar Tage. Bald wird sie an unseren Mahlzeiten teilnehmen und ihre Nuß auf meinem Teller verzehren.«
    »Nicht, solange ich dabei bin«, erwiderte Dina.
    »Ach, sei doch nicht albern, Dina!« sagte ihr Bruder. »Du hast Nickerle ja gar nicht richtig angeschaut. Wenn du ...«
    »Es kommt jemand«, unterbrach ihn Lucy, die Männer-stimmen hörte.
    »Versteck dich hier in diesem Busch, Gussel!« rief Philipp. »Schnell!«
    Gus kroch folgsam in einen Ginsterbusch, der neben ihnen stand. Er hatte keine Zeit mehr, sich vor den Stacheln in acht zu nehmen, denn schon näherten sich zwei Männer. Sie unterhielten sich in dem breiten Dialekt der Landschaft. Einer von ihnen war der Alte, der den Jungen von den Dachsen erzählt hatte. Freundlich nickte er Philipp zu und rief: »Heute nacht könnt ihr Dachse beobachten. Wir haben Mondschein.«
    »Komm heraus, Gus«, sagte Philipp, als die Männer fort waren. »Falscher Alarm.«
    Mühsam kroch Gus aus dem Busch. Sein Gesicht, seine Hände und Beine waren von Dornen zerstochen. Er verzog das Gesicht, als wollte er gleich in Tränen ausbrechen.
    »Er bluttet«, sagte Dina spöttisch.
    »Ach, so schlimm ist es ja nicht.« Philipp nahm sein Taschentuch heraus und tupfte hier und dort ein Tröpfchen Blut ab. »Ginster ist nun einmal stachlig. Kopf hoch, Gus!
    Fang nicht gleich zu heulen an!«
    »Ich kann kein Blutt sehen«, klagte Gus. »Mir wird übel.«
    »Na wenn schon!« Dina blieb ungerührt. »Deswegen brauchst du doch nicht ein solches Getue zu machen.«
    Gus bezwang sich und schluckte die Tränen mit großer Anstrengung hinunter. Nachdem die Kinder ihr Picknick verzehrt hatten, machten sie sich auf den Heimweg.
    Philipp wollte noch den Steinbruch untersuchen. Ob sich dort wirklich Dachse aufhielten?
    Aufmerksam wanderte er um die große Schlucht herum und suchte zwischen den Büschen nach Spuren von Meister Grimbart. Gus und die Mädchen liefen unterdessen wie die Hasen zur Steinhütte zurück. Wer weiß, ob nicht irgendwo ein Feind auf der Lauer lag!
    »Was gibt es Neues?« fragte Lucy keuchend, als sie zu Hause anlangten. »Ist Jack vom Eulenhof zurück?«
    In der Zwischenzeit hatte sich nichts ereignet. Auch Jack hatte nichts Besonderes zu erzählen, als er bald darauf eintraf. »Nicht eine Seele ist auf dem Eulenhof angekommen«, berichtete er. »Ich habe nicht einmal Frau Tatiosa und ihren Begleiter gesehen. Sie müssen die ganze Zeit über in ihrem Zimmer gewesen sein. Einmal hörte ich ein Klicken, als ob jemand telefonierte.«
    »Hm.« Bill reckte sich. »Faulenzen macht müde. Wenn ich die Zeitungen gelesen habe, wird es wohl Zeit zum Abendbrot sein. Wir werden heute eine schöne Mondnacht haben.«
    »Wie geschaffen für Dachse«, sagte Philipp leise zu Jack. »Kommst du nachher mit in den Wald?«
    »Na klar. Wir wollen warten, bis alle schlafen, und schleichen uns dann aus dem Haus. Gus hört uns bestimmt nicht. Er schläft immer so fest.«
    Zum Abendbrot gab es Schinken, Salat und dicke Milch. »Ach, schmeckt das gut!« sagte Philipp. »Warum bekommen wir so was eigentlich nie im Internat?«
    »Fang nur nicht wieder von dem Essen im Internat an«, bat seine Mutter. »Du gähnst ja schon. Geht zu Bett, Kinder.«
    »Dein Wunsch ist nur Befehl.« Philipp stand auf.
    »Kommst du mit, Jack?«
    Jack nickte. Es war vielleicht ganz gut, vor dem nächtlichen Ausflug noch ein wenig zu schlafen. Gus ging mit den beiden zusammen nach oben. Die Mädchen lasen noch ein Weilchen und gingen dann auch ins Bett.
    »Ich werde meinen Wecker auf elf Uhr stellen und ihn unter mein Kopfkissen legen«, sagte Philipp leise zu Jack.
    »Dann hört ihn niemand außer mir. Ach, bin ich müde!«
    Bald waren alle fünf Kinder eingeschlafen. Bill hatte das Radio angestellt. »Wir wollen noch die Zehnuhrnach-richten hören«, sagte er zu

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