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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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den Arm sinken. Was sollte er tun?
    Ob er auch hier die Leiter benutzen konnte? Er kroch zu-rück und griff mit der rechten Hand nach der obersten Sprosse. Dann versuchte er mit aller Kraft, die Leiter aufs Dach zu ziehen. Sie schien jetzt viel schwerer zu sein als vorhin, aber er ließ nicht locker, bis er sie endlich oben hatte. Keuchend blieb er ein paar Sekunden auf dem Dach sitzen. Trotz der Anstrengung war er froh. Er würde ganz leicht in die Burg klettern können, wenn er die Leiter ans Fenster stellte. Aber erst mußte er sie dorthin bringen. Das war gar nicht so einfach, und einmal wäre er dabei fast vom Dach gestürzt. Vorsichtig richtete er schließlich die Leiter auf und gab sich Mühe, sie möglichst sicher hinzustellen. Endlich schien sie festzustehen.
    Er kletterte hinauf, so schnell er konnte. Sein Herz klopfte wie rasend. Würde die Leiter halten? Kaum hatte er die letzte Sprosse betreten und mit den Händen nach der Fensterbrüstung gegriffen, da fiel sie mit einem furchtbaren Getöse aufs Dach und dann in den Hof hinunter. Ach, du lieber Himmel! Jetzt war bestimmt jemand aufgewacht. Gleich würden Menschen hier auftauchen.
    Hastig klomm er durch das Fenster, sprang leise in den dahinter liegenden Raum und kauerte sich abwartend auf den Boden. Kiki, der seine Aufregung spürte, knabberte beruhigend an seinem Ohrläppchen, ohne einen Ton von sich zu geben. Als alles still blieb, stand Jack auf und spähte aus dem Fenster. Niemand war zu sehen. Keine Lichter flammten auf, keine Stimmen waren zu hören.
    Dieser Teil der Burg mußte unbewohnt sein.
    Ob er es wagen konnte, Licht anzumachen? Jack wartete noch ein Weilchen. Dann ließ er die Lampe einmal kurz aufblitzen. Er befand sich in einem kleinen Raum, in dem Tische und Stühle aufgestapelt waren. Sonst war nichts darin zu sehen. Hier bewahrte man offenbar nur Möbel auf, die im Augenblick nicht gebraucht wurden.
    »Komm, Kiki«, sagte Jack leise. »Wir wollen weitergehen. Aber hier können wir nicht wieder aus der Burg raus.
    Die Leiter ist futsch. Wir müssen uns einen anderen Rückweg suchen.«
    Er öffnete die Tür der Kammer und lauschte. Nicht das geringste Geräusch war zu hören. Da es vollkommen finster war, knipste er seine Lampe an. Vor ihm lag ein kahler Gang, auf dessen Steinfußboden nicht einmal ein Läufer lag. Keine Bilder, keine Möbel waren zu sehen.
    Leise ging Jack den Gang entlang, bis er an ein kleines rundes Fenster gelangte. Dort ging es um eine Ecke. Nun wurde der Gang höher und breiter, blieb jedoch noch ebenso kahl. Nach einer Weile wurde sein Aussehen wohnlicher. Ein schöner Teppich, der fast bis an die Wände reichte, bedeckte den Boden. Jack kam an einem großen Sofa vorüber, das mit schimmerndem Damast be-zogen war. Bilder hingen an den Wänden. Auf einem runden Tischchen stand eine Lampe. Obwohl sie nur ein schwaches Licht verbreitete, konnte man doch einen Menschen dabei erkennen. Jack mußte jetzt besonders vorsichtig sein. Als er an eine offene Tür kam, spähte er neugierig hindurch. Beim Licht einer Lampe, die dicht neben dem Eingang stand, erblickte er ein reich ausgestattetes Wohnzimmer. An den Wänden hingen kostbare Wandteppiche und Spiegel in goldenen Rahmen. In der Mitte stand ein großer Tisch mit kunstvoll geschnitzten Füßen und einer polierten Platte.
    Jack blieb ein Weilchen stehen und überlegte. In welcher Richtung mochte der Turm liegen, in dem Hela die Kinder gehört hatte? Er mußte versuchen, den Weg dorthin zu finden. Vielleicht gelangte er an eine Treppe, die in den Turm führte. Er beschloß, weiterzugehen und auf Treppen zu achten.
    Nach einer Weile kam er wieder an eine offene Tür. Er leuchtete hinein. Aha, dies war offenbar eine Bibliothek!
    Leise betrat er den großen Raum, der mit schönen, reich verzierten Möbeln und kostbaren Lampen ausgestattet war. An den Wänden standen Regale voller Bücher, die fast bis zur Decke reichten. Unmöglich konnte ein Mensch alle Bücher lesen.
    Plötzlich hörte Jack ein Geräusch hinter sich. Rasch knipste er seine Lampe aus. Das Geräusch wurde immer lauter. Es klang wie ein Rasseln oder Schleifen. Kiki schrie leise auf. Er hatte ebensolche Angst wie Jack. Was mochte das nur bedeuten?

Nächtliche Abenteuer
    Noch immer hörte Jack das Rasseln und Schleifen.
    Dann ertönten in kurzen Abständen laute metallene Schläge. Jack zählte zwölf Schläge. Er ließ sich mit zit-ternden Knien auf einen Stuhl sinken. Eine Uhr hinter ihm hatte zwölf

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