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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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und sprechen nur wenig hessianisch. Aber sie verstehen etwas französisch.«
    Als Dina das Wort »Quasselonien« hörte, wußte sie, was Pedro dem Offizier erzählt hatte. Sogleich brach sie in einen vollkommen unverständlichen Wortschwall aus.
    Dazu machte sie heftige Bewegungen mit Armen und Händen und lächelte süß. Lucy nickte hin und wieder be-stätigend mit dem Kopf.
    »Schon gut, schon gut«, sagte der Offizier. »Ich verstehe kein einziges Wort. Was hat sie gesagt?«
    Pedro erzählte dem Offizier, Dina fände ihn wunderbar, viel, viel schöner als die Offiziere in Quasselonien. Der Offizier lächelte geschmeichelt. Er grüßte höflich und ging weiter. Diese Mädchen stammten bestimmt nicht aus England. Wo mochte Quasselonien eigentlich liegen?
    Von dem Land hatte er noch niemals etwas gehört. Diese Zirkusleute stammten aus den merkwürdigsten Gegen-den.
    Nun kam Mas Wagen an die Reihe. Jack saß auf dem Kutschbock und hatte Kiki auf seiner Schulter. »Kein Wort, Kiki!« sagte er leise, als die Soldaten sich näherten. »Sie dürfen nicht hören, daß du englisch sprichst. Aber Geräusche kannst du machen, soviel du willst.«
    Kiki verstand Jack sehr gut. Er stellte den Kamm hoch und hustete. Die Soldaten blickten ihn überrascht an.
    »Powke«, sagte Jack und strich Kiki über das Gefieder.
    »Powke, arka Powke.« Das hieß »kluger Papagei« auf hessianisch. Jack hatte diese Worte oft genug gehört, wenn das Publikum die Kunststücke des Papageis bewunderte.
    Nun ahmte Kiki einen Schluckauf nach. Die Soldaten kicherten. Er gackerte wie eine Henne, die ein Ei gelegt hat. Sie lachten laut auf. Kiki fühlte sich in seinem Element. Dies war eine herrliche Gelegenheit, ein wenig Theater zu spielen. Er senkte den Kopf, warf einen durchtriebenen Blick auf die Männer und machte dann mit übergroßer Lautstärke ein Flugzeug nach, das Motorschaden hat. Die Soldaten erschraken und wichen ein wenig zurück. Darauf begann Kiki so ansteckend zu lachen, daß sie mitlachen mußten, bis sie ganz schwach waren.
    Die scharfe Stimme des Offiziers riß sie aus ihrem Vergnügen. »Warum verschwendet ihr eure Zeit mit dem Jungen? Ihr seht doch, daß er einen dressierten Papagei hat und zum Zirkus gehört. Durchsucht den Wagen!«
    Jack konnte jetzt schon genug hessianisch, um zu verstehen, was der Offizier sagte. Man verdächtigte ihn also nicht und Philipp und die Mädchen offenbar auch nicht.
    Nun blieb nur noch Gussel übrig. Würde er vernünftig sein und seine Rolle glaubhaft spielen?
    Zwei Soldaten betraten den Wagen. »Wer ist das?« fragte der eine, auf Gussel zeigend, der neben Ma saß.
    »Wie heißt sie?«

Der Hausierer
    Gussel warf den Männern einen scheuen Blick zu und verbarg das Gesicht rasch in Mas Schoß, als fürchtete er sich vor ihnen.
    »Nun, nun!« Ma strich ihm beruhigend über den Kopf.
    »Die Herren fressen dich nicht, Maria. Komm, setz dich ordentlich hin und antworte.« Dann wandte sie sich zu den Soldaten. »Sie müssen Maria entschuldigen, meine Herren. Sie ist Fremden gegenüber sehr schüchtern. Komm, mein Liebling, zeig einmal, was du gearbeitet hast.«
    Ohne den Kopf zu heben, hielt Gussel den Soldaten eine Handarbeit entgegen. Jack, der den Auftritt durch das Fenster beobachtete, war überrascht, wie gut er seine Rolle als schüchternes Mädchen spielte. Wie schlau von Ma, ihm ihre Handarbeit zu geben! Jack hatte sie jeden Abend daran arbeiten sehen.
    Ma plauderte unaufhörlich. »Maria ist meine Lieblings-enkelin. Sie ist so hübsch und so artig. Mach doch den Mund auf, Maria! Sag den Herren guten Tag!«
    »Ich kann nicht«, hauchte Gussel und verbarg den Kopf wieder in Mas Schoß.
    »Quälen Sie das Mädchen nicht«, sagte einer der Soldaten. »Ich habe auch solch ein schüchternes Ding zu Hause. Besser ein wenig scheu als allzu frech. Was für schöne Haare sie hat! Sie können stolz auf Ihre Enkelin sein, Frau.«
    »Sie näht auch so sauber.« Ma strich Gussel über die Haare. »Nun, so zeig doch den Herren dein hübsches Gesichtchen, Maria.«
    »Wir müssen weitergehen«, sagte der Soldat. »Hier ist etwas zum Vernaschen für die Kleine.« Er warf Ma ein Geldstück zu, das sie geschickt auffing und in die Tasche steckte.
    Jack stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als die Soldaten fortgingen. Er steckte den Kopf zum Wagen hinein. »Gussel, du warst großartig! Der geborene Schauspieler! Ein schüchternes Mädchen, wie es leibt und lebt, hast du ihnen vorgemacht.«
    Gussel hob

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