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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Wagens befanden sich Bretter, auf denen Waren jeglicher Art zu sehen waren.
    Da waren Dosen mit Fleisch, Sardinen, Milch und Obst.
    Da gab es Wolle, Nähgarn, Spitzen und billigen Kleider-stoff, Sicherheitsnadeln, Haarnadeln, Kämme und Süßigkeiten. Kurz, das Auto enthielt einen richtigen kleinen Laden, in dem es alles zu kaufen gab, was man sich nur wünschen konnte.
    »Hier gibt es alles, Ma«, rief Pedro seiner Mutter zu.
    »Soll ich dir etwas kaufen?«
    »Warte, ich komme lieber selbst.« Einkaufen bedeutete für Ma ein besonderes Vergnügen, das sie sich nicht entgehen lassen wollte. »Bleib hier im Wagen, Gussel.«
    »Ob wir nicht auch etwas kaufen können?« sagte Dina zu Jack. »Du hast doch hessianisches Geld. Ich brauche dringend Seife und ein paar andere Kleinigkeiten. Diese Männer sind bestimmt keine Spione.«
    »Nein, es sieht nicht so aus«, gab Jack zu. »Der Wagen scheint echt zu sein. Wir wollen mal rangehen und sehen, was sie alles haben. Aber Gussel darf nicht mitkommen.«
    Gussel mußte also allein zurückbleiben. Das paßte ihm gar nicht, und er war sehr ärgerlich. Der Hausiererwagen wurde sogleich von den Schaustellern belagert. Der kleine Mann verkaufte die Waren, während der große sie von den Brettern nahm und einpackte, wenn es nötig war. Er sprach überhaupt kein Wort. Aber der Kleine plauderte unaufhörlich. Er warf den Frauen Scherzworte zu und er-zählte dazwischen allerlei Geschichten, die er unterwegs gehört hatte.
    »Und was bringen Sie für Neuigkeiten mit?« fragte er Ma und Lucia, während er ihnen Haarnadeln und Kämme verkaufte. »Sie kommen doch gerade von Borken, nicht wahr? Hat man etwas von dem König gehört? Er soll ja noch immer verschwunden sein.«
    Ma erzählte ihm von dem Aufruhr in der Nacht und wie alle Glocken auf einmal geläutet hatten. Lucia ergänzte ihren Bericht. »Wo mag Prinz Aloysius nur stecken?« sagte sie. »Man soll ihn ja nach England auf die Schule geschickt haben. Wenn der König tot ist, wird er zurückkommen müssen.«
    »Unsere Wagen wurden heute von Soldaten durchsucht«, erzählte Madame Fifi. »Was glaubten die wohl bei uns zu finden? Vielleicht den König?«
    Die Umstehenden lachten. Es wurde weiter gekauft und geplaudert. Die Hausierer machten ein gutes Geschäft. Endlich gelang es auch den Kindern, an den La-dentisch heranzukommen. Kiki saß wie gewöhnlich auf Jacks Schulter.
    »Guten Morgen, guten Abend, gute Nacht!« rief er dem Verkäufer zu. Dieser lachte. Der andere Mann drehte sich hastig um und verschlang Kiki fast mit den Augen. Jack wurde unbehaglich zumute. Warum starrte der Kerl Kiki so an? Er versuchte, ihm ins Gesicht zu sehen. Aber es war schon ziemlich dunkel, und so konnte er nichts erkennen.
    Lucy zeigte auf eine Glasdose. »Ich möchte ein paar von diesen Bonbons haben«, sagte sie. Der große Hausierer hatte ihnen den Rücken gekehrt, aber Jack merkte deutlich, wie er plötzlich aufhorchte. Mechanisch nahm er eine Dose von einem Brett herunter und stand dann still, als lauschte er aufmerksam.
    »Und dann wollen wir noch Ananasscheiben für Kiki kaufen«, fügte Lucy arglos hinzu.
    Da fuhr der Mann ganz plötzlich herum. Jack schob Lucy hastig ins Dunkle. Dieser Bursche war bestimmt ein Spion. Er versuchte noch einmal, ihm ins Gesicht zu sehen, konnte aber nur schwarze krause Haare und einen kleinen schwarzen Schnurrbart erkennen. Eilig zog er auch die anderen vom Wagen fort.
    »Was ist denn los, Jack?« fragte Lucy erstaunt.
    Jack erzählte den Kindern von seinem Verdacht und versetzte sie dadurch in große Unruhe. Hastig liefen sie zu Mas Wagen zurück. Gott sei Dank, Gussel war noch da!
    »Wo sollte er schließlich auch geblieben sein?« Jack lachte ein wenig atemlos. »Gussel, nimm deine Handarbeit heraus. In dem Hausiererwagen ist ein Mann, der uns sehr verdächtig vorkommt. Er verschlang Lucy und Kiki förmlich mit den Augen, als er sie englisch sprechen hör-te.«
    »Hoffentlich verschwinden die beiden bald wieder«, sagte Philipp. »Ich werde den Wagen beobachten und sa-ge euch Bescheid, wenn er fort ist.«
    Aber die beiden Hausierer fuhren gar nicht fort. Als niemand mehr etwas kaufte, verschlossen sie ihren Laden, machten ein Feuer an und wärmten ihr Essen darauf.
    »Sie übernachten hier«, berichtete Philipp. »Das ist verdächtig. Außerdem hat der kleine Mann Madame Fifi über Kiki ausgefragt. Ob der Junge, der ihn besitzt, zum Zirkus gehörte, wollte er wissen, und wo sein Wagen

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