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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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lachend den Kopf. Seine Augen blitzten.
    »Ma hat gesagt, wie ich es machen muß. Nicht mein Gesicht zeigen und den Kopf in ihren Schoß legen.«
    »Fabelhaft!« Jack lächelte Ma anerkennend zu. »Wirklich, Gussel, jeder mußte dich für ein Mädchen halten. Ich hätte nicht gedacht, daß du so gut schauspielern kannst.«
    »Ich spiele gern Theater. Nur nicht in Mädchenkleidern.
    Darin komme ich mir albern vor. Aber es war eine gute Idee. Ob ich jetzt sicher bin?«
    »Ich denke, ja.« Jack hielt nach den Soldaten Ausschau.
    »Sie gehen zu ihren Autos zurück. Sie steigen ein. Der erste Wagen fährt ab. Die anderen folgen. Puh! Mir wurde ganz heiß, als die beiden hier hereinkamen.«
    Sobald die drei Militärautos abgebraust waren, sprang Philipp vom Kutschbock und lief strahlend zu den anderen. Alle versammelten sich vor Mas Wagen, und Jack berichtete von Gussels wunderbarer Vorstellung.
    Gussel glühte vor Stolz. Die allgemeine Bewunderung tat ihm gut. Es kam nicht oft vor, daß er von den anderen gelobt wurde. Als er jedoch zufällig sein Bild in Mas Spiegel auffing, verdüsterte sich sein Gesicht. »Ich mag mich nicht sehen!« rief er, das Mädchen mit den Schleifen im Haar haßerfüllt anstarrend. »Ich will wieder meine eigenen Sachen anziehen.«
    »Nein, nein, noch nicht«, sagte Jack rasch. »Man könnte dich zu leicht erkennen. Du mußt schon ein Mädchen bleiben, bis wir dich in Sicherheit gebracht haben. Spiel noch ein wenig Theater, Gussel. Du kannst es doch so schön.«
    Der Wagenzug setzte sich wieder in Bewegung. Die Aufregung legte sich rasch, und die Zirkusleute wurden allmählich schweigsam. Sie waren müde von den vielen Erlebnissen. Ihre Nachtruhe war nur kurz gewesen. Gegen sechs Uhr hielten sie an, um etwas zu essen, und fuhren dann weiter.
    Sie befanden sich jetzt in einer sehr einsamen Gegend.
    Der Weg war schlecht, und die Wagen kamen nur langsam vorwärts. Aber das machte nichts aus. Die Zirkusleute hatten niemals Eile. Nur kurz vor der Vorstellung herrschte jedesmal ein hastiges Durcheinander und alle liefen aufgeregt hin und her.
    Als es dunkel wurde, schlugen sie ihr Lager in einem stillen Tal auf. Sie schliefen lange und fest und holten nach, was sie in der vergangenen Nacht versäumt hatten.
    Am nächsten Morgen brachen sie zeitig wieder auf.
    Langsam zuckelten sie den Weg entlang, ohne genau zu wissen, wo es eigentlich hinging. Plötzlich stellte der Boß fest, daß sie einen falschen Weg eingeschlagen hatten.
    Sie mußten umkehren und fuhren brummend zurück.
    Weit und breit war kein Haus zu sehen. Auf der Straße begegneten sie nur wenigen Menschen.
    »Wann kommen wir endlich an einen Laden?« murrte Ma. »Ich muß dringend allerlei kaufen. Ich werde dem Boß sagen, daß er an einen Ort fahren soll, wo es Läden gibt.«
    Aber das war nur so dahingeredet. Ma hatte ein wenig Angst vor dem Boß. Sie wagte es nicht, ihm etwas von ihrem Wunsch zu sagen, sondern brummte nur immer weiter. Wann würden sie endlich in eine bewohnte Gegend kommen? Sie brauchte Nähgarn. Sie brauchte Haarnadeln. Sie wollte Obstkonserven kaufen.
    Pedro konnte es schließlich nicht mehr mit anhören.
    »Warte nur, Ma, vielleicht treffen wir einen Hausiererwagen«, sagte er aufmunternd.
    »Was ist denn das?« fragte Jack.
    »Ach, das ist ein Auto, das alle möglichen Sachen in abgelegene Dörfer bringt. Ich glaube kaum, daß wir hier eins treffen werden, aber ich mußte Ma doch irgendwie beruhigen.«
    An diesem Abend gab der Boß sehr früh das Zeichen zum Aufschlagen des Nachtlagers. Alle waren ihm dankbar dafür. Bald brannten kleine Feuer neben den Wagen, und es verbreitete sich ein anregender Duft nach Essen.
    Es dämmerte bereits. Da keuchte ein kleines Auto den Berg hinauf, auf dessen Hang sich der Zirkus niedergelassen hatte. Madame Fifi erblickte es zuerst und machte die anderen darauf aufmerksam.
    »Ma, du hast Glück«, rief Pedro. »Da kommt tatsächlich ein Hausiererwagen.«
    Der Wagen steuerte auf das Lager zu. Vorn saßen zwei Männer in der Landestracht, der eine klein und schmächtig, der andere groß und stämmig.
    »Geh lieber in den Wagen, Gus«, sagte Jack, als sie näherkamen. »Man kann nie wissen. Vielleicht sind die Männer als Spione hergeschickt worden.«
    »Ach herrje!« rief Lucy seufzend. »Sie werden doch nicht wieder alle Wagen durchsuchen.«
    Das Auto hielt. Der kleine Mann sprang heraus und klappte eine Seitenwand nach unten, so daß eine Art La-dentisch entstand. Im Innern des

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