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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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es wohl wagen, einen Versuch mit dem Knopf zu machen. Er zog daran.
    Nichts rührte sich. Er versuchte ihn zu drehen. Noch immer rührte sich nichts. Schließlich drückte er fest auf den Knopf. Er gab nach, und sofort ertönte ein scharrendes Geräusch. Bill hatte den Eindruck, als verschwände plötzlich ein Teil der Wand. Das Bild glitt zur Seite, und eine große Öffnung tat sich vor ihm auf.
    Er blickte in den Ballsaal, in dem ein dämmeriges Licht herrschte. Es brannte nur eine einzige Lampe darin, deren Docht heruntergeschraubt war. Alles war totenstill.
    »Es ist niemand hier«, flüsterte er den anderen zu.
    »Kommt weiter.«
    Rasch kletterte er durch die Öffnung und sprang in den Saal hinein. Die anderen folgten. Ihre Gummisohlen machten kein Geräusch auf dem Fußboden, als sie langsam weitergingen.
    »Ich werde rasch einmal nachsehen, ob der König auch wirklich nicht in dem Turmzimmer ist«, wisperte Jack. »Ich bin gleich wieder zurück. Wartet hier hinter dem Vorhang auf mich.«
    Er lief in das Vorzimmer und lauschte. Als alles still blieb, rannte er die Wendeltreppe hinauf. Oben angekommen, beleuchtete er den kleinen Vorraum mit seiner Taschenlampe. Die Tür des Zimmers, in dem die Kinder vor kurzem gewesen waren, stand weit offen. Hier war der König also nicht.
    Jack lief die Wendeltreppe wieder hinunter und schlich zu dem Vorhang, hinter dem Bill und Ronald standen.
    »Nichts!« berichtete er leise. »Die Tür des Zimmers stand weit offen. Dort ist der König nicht.«
    »Horcht mal!« sagte Bill plötzlich. »Was ist das?«
    Sie lauschten. Schwere Schritte näherten sich. Nun gingen sie an ihrem Versteck vorüber. Bill spähte hinter dem Vorhang hervor.
    »Zwei Soldaten«, flüsterte er. »Sie lösen wahrscheinlich die Wache ab, die das Zimmer des Königs bewacht. Wir wollen hier warten. Wenn zwei andere Soldaten zurückkommen, wissen wir, daß meine Annahme richtig ist.
    Dann werden wir in den Gang gehen, in dem die beiden ersten Soldaten verschwunden sind.«
    »Als ich damals in der Burg war, ging der Wachsoldat auch immer dort hindurch«, sagte Jack.
    »Horcht!« sagte Ronald. Jetzt näherten sich von der entgegengesetzten Seite Schritte. Zwei andere Soldaten kamen anmarschiert, gingen an dem Vorhang vorbei und verschwanden. Die drei lauschten noch ein Weilchen auf ihre schweren Schritte, bis schließlich nichts mehr zu hören war.
    »Los!« sagte Bill. »Haltet Augen und Ohren offen!«
    Sie schlichen in den dunklen Gang hinein. Nach einer Weile bog er scharf um eine Ecke. Dann ging es ein paar Stufen hinunter, danach wieder durch einen Gang und schließlich noch mal um eine Ecke. Plötzlich blieben sie erschrocken stehen. Schritte kamen ihnen entgegen.
    Bill sah, daß sie dicht neben einer Tür standen, und stieß sie rasch auf. Sie schlüpften hindurch und zogen die Tür hinter sich zu. Der Raum, in dem sie sich befanden, war dunkel. Bill knipste seine Lampe an, und sie sahen allerlei Koffer, Kisten und Kästen darin stehen. Die Wachsoldaten gingen an dem Zimmer vorbei, marschierten ei-ne Weile weiter und kamen dann wieder zurück.
    Bill lauschte auf ihre Schritte. »Der König ist wahrscheinlich in einem Raum eingesperrt, der auf der Mitte ihrer Runde liegt«, sagte er leise. »Wir wollen warten, bis sie zurückkehren, und dann weitergehen. Im Notfall können wir uns am anderen Ende ihrer Runde verstecken.«
    Sie warteten und horchten schweigend. Als die Wache an dem Kofferraum vorübergegangen war, schlüpften sie hinaus und liefen weiter. Hinter einer Biegung hörte der Gang plötzlich auf. An seinem Ende befand sich eine starke Eichentür mit Eisenriegeln, die zugeschoben waren.
    »Sssst!« machte Ronald plötzlich und zog die beiden anderen in eine dunkle Ecke. Bill und Jack fragten sich verwundert, was ihn erschreckt haben mochte. Gleich darauf sahen sie es selber.
    Direkt ihnen gegenüber öffnete sich geräuschlos eine Tür. Es war eigentlich keine richtige Tür, sondern ein Teil der Wandbekleidung, der zur Seite glitt. In der Öffnung erschien Graf Paritolen mit einer Lampe in der rechten Hand. In der linken hielt er einen großen Schlüssel. Bill stutzte. War dies der Schlüssel zu dem Zimmer des Königs? War der Graf hergekommen, um ihn zu ermorden?
    Oder wollte er ihm noch einmal zureden, freiwillig auf den Thron zu verzichten?
    Als der Graf hörte, daß die Wachsoldaten näherkamen, zog er sich leise zurück und machte die Geheimtür ge-räuschlos zu. Er wollte offenbar warten,

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