Der Zombie Survival Guide - Überleben unter Untoten
von Bartolome de las Casas, nach Überarbeitung des Originalwerks, das kürzlich in Santo Domingo gefunden wurde. Die Meinungen über die Echtheit dieses Manuskripts gehen auseinander. Einige halten es für einen Teil der Strategie des Vatikans, alles über das Thema zu unterdrücken. Andere sehen das Dokument als einen Schwindel vom Format der »Hitler-Tagebücher«.
1554 n. Chr. - Südamerika
Eine spanische Expedition unter dem Befehl von Don Rafael Cordoza stieß auf der Suche nach dem sagenhaften El Dorado, der goldenen Stadt, in den Dschungel des Amazonas vor. Die Tupi-Führer warnten ihn eindringlich davor, das »Tal des endlosen Schlafes« zu betreten. Dort, sagten sie, würden Kreaturen hausen, die wie der Wind heulen und nach Blut lechzen. Viele Männer hätten dieses Tal betreten, sagten die Tupi. Keiner sei je zurückgekehrt. Die meisten Conquistadoren ließen sich von dieser Warnung einschüchtern und baten darum, zurück zur Küste geführt zu werden.
Cordoza glaubte, dass die Tupi die Geschichte erfunden hätten, um das Geheimnis der goldenen Stadt zu schützen, und trieb die Expedition voran. Nach Einbruch der Dunkelheit wurde das Lager von Dutzenden lebender Toter angegriffen. Was in dieser Nacht wirklich geschah, bleibt bis auf den heutigen Tag ein Rätsel. Gemäß dem Logbuch der San Veronica, des Schiffs, das Cordoza von Südamerika nach Santo Domingo brachte, war Cordoza selbst der einzige Überlebende, der zur Küste zurückkehrte. Niemand weiß, ob er bis zum Ende gekämpft oder seine Leute einfach im Stich gelassen hat. Ein Jahr später erreichte Cordoza Spanien, wo er einen vollständigen Bericht über den Angriff am Königshof in Madrid und dem Heiligen Offizium in Rom ablieferte. Dem Conquistador wurde vom Königshaus die Verschwendung von Steuergeldern und vom Vatikan Gotteslästerung vorgeworfen, er verlor seinen Adelstitel und starb in elender Armut. Seine Geschichte wurde aus Fragmenten vieler unterschiedlicher Texte über diese Epoche der spanischen Geschichte zusammengetragen. Ein Originalwerk wurde niemals gefunden.
1579 n. Chr. - Pazifik
Auf seiner Weltumsegelung machte Francis Drake, der Pirat und spätere Nationalheld, Halt vor einer namenlosen Insel, um Wasser und Nahrungsmittel aufzunehmen. Die Eingeboren warnten ihn davor, das benachbarte Eiland, das von den »Göttern der Toten« bewohnt würde, zu besuchen. Es war Brauch, die unheilbar Kranken und Verstorbenen dort abzusetzen, wo die Götter ihre Seelen und Körper holen würden, auf dass sie ewig lebten. Fasziniert von der Geschichte, beschloss Drake der Sache auf den Grund zu gehen. Vom Schiff aus beobachtete er, wie eine Gruppe Insulaner einen sterbenden Mann am Strand niederlegte. Als sie mehrmals auf einer Muschel geblasen hatten, verließen sie die Insel wieder. Kurz darauf torkelten langsam einige Gestalten aus dem Dschungel. Drake sah zu, wie sie von dem Leichnam aßen und danach außer Sichtweite schlurften.
Zu Drakes Erstaunen stand der halb aufgefressene Leichnam auf und folgte den anderen hinkend. Zu Lebzeiten verlor Drake kein Wort über diesen Vorfall. Die Fakten wurden erst in einem geheimen Tagebuch gefunden, das Drake bis zu seinem Tod versteckt gehalten hatte. Dieses Tagebuch, das von einem Privatsammler zum nächsten weitergereicht wurde, fand schließlich seinen Weg in die Bibliothek von Admiral Jackie Fischer, dem Begründer der modernen Königlichen Marine. 1907 kopierte Fischer das Tagebuch als Weihnachtsgeschenk für enge Freunde. Drake hielt die exakten Koordinaten der Insel fest und bezeichnete sie als »Insel der Verdammten«.
1583 n. Chr. - Sibirien
Ein Erkundungstrupp des berüchtigten Kosaken Yermak, der verirrt und hungernd durch die arktische Wildnis irrte, fand Unterkunft bei einem asiatischen Eingeborenenstamm. Kaum waren die Europäer wieder zu Kräften gekommen, vergalten sie die Gastfreundschaft der Eingeborenen damit, dass sie sich zu den Herrschern des Dorfs erklärten und dort überwinterten, bis das Gros von Yermaks Truppen eintraf. Als sie einige Wochen die Essensvorräte der Eingeborenen verzehrt hatten, stillten die Kosaken ihren Hunger an den Dorfbewohnern selbst. Dreizehn Menschen fielen diesem grausamen Akt des Kannibalismus zum Opfer; die anderen flüchteten in die Wildnis. Als diese neue Nahrungsquelle erschöpft war, fielen die Kosaken über den Dorffriedhof her, wo, so vermutete man, die eiskalten Temperaturen die Toten bestens konserviert hatten. Die erste Leiche, die
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