Der Zombie Survival Guide - Überleben unter Untoten
Gerüchten zufolge jedoch nur Fragmente des Originals. Obeidallahs Lebensgeschichte jedoch überdauerte das Gemetzel der Kreuzritter, wenn auch ohne Details seiner Experimente, genau wie sein Biograf, ein jüdischer Historiker und ehemaliger Kollege. Der Mann konnte nach Persien fliehen, wo Abschriften von Obeidallahs Werk angefertigt und mit bescheidenem Erfolg an verschiedenen Höfen des Mittleren Ostens veröffentlicht wurden. Eine Abschrift ist im Nationalarchiv in Tel Aviv erhalten geblieben.
1253 n. Chr. - Fiskurhofn, Grönland
Der großen Tradition nordischer Entdeckungsreisen folgend, gründete der isländische Stammesfürst Gunnbjorn Lundergaart eine Kolonie an der Mündung eines einsam gelegenen Fjords. segelte Lundergaart, vermutlich um Vorräte und neue Siedler zu holen, zurück nach Island. Als Lundergaart nach fünf Jahren zurückkehrte, fand er nur noch Ruinen der Siedlung vor. Von den Siedlern selbst fand er lediglich drei Skelette mit sauber von den Knochen entferntem Fleisch. Es wird weiterhin berichtet, dass er drei Wesen sichtete, zwei Frauen und ein Kind. Ihre Haut war grau gefleckt, an manchen Stellen ragten Knochen aus dem Fleisch. Wunden waren zu sehen, aber keine Spur von Blut. Kaum waren sie entdeckt worden, schlurften die Kreaturen auf Lundergaarts Gruppe zu. Sie reagierten auf keine Zurufe, griffen die Wikinger an und wurden umgehend in Stücke gehauen. Die Nordmänner glaubten, die gesamte Expedition sei verflucht und ließen alle Leichen und die Überreste des Dorfs verbrennen. Weil sich auch seine eigene Familie unter den Skeletten befand, befahl Lundergaart, dass man ihn ebenfalls töte, zerstückelte und den Flammen übergab. Die »Sage von Fiskurhofn«, die Lundergaarts Leute an reisende irische Mönche weitergaben, ist im Nationalarchiv im isländischen Reykjavik erhalten.
Sie ist nicht nur die präziseste Schilderung eines Zombie-Angriffs in der allen nordischen Zivilisation, sondern könnte auch erklären, warum im frühen vierzehnten Jahrhundert alle Wikingersiedlungen in Grönland auf mysteriöse Weise verschwanden.
1281 n. Chr. - China
Der venezianische Entdecker Marco Polo hielt in seinem Tagebuch fest, dass ihm Kublai-Khan bei einem Besuch in seiner Sommerresidenz Xanadu einen abgeschlagenen Zombie-Kopf in einem Glas mit einer klaren alkoholischen Flüssigkeit präsentierte. (Polo beschrieb die Flüssigkeit als »eine Essenz vom Weine, aber klar und mit stechendem Geruch«.) Der Khan erklärte, dieser Kopf stamme von einem Raubzug seines Großvaters Dschingis Khan im Westen. Polo schrieb, dass der Kopf ihre Anwesenheit wahrnahm. Er beobachtete sie sogar mit fast verwesten Augen.
Als Polo ihn berühren wollte, schnappte der Kopf nach seinen Fingern. Der Khan schalt ihn ob seiner Torheit und erzählte von einem niederen Hofbeamten, der das Gleiche versucht hatte und von dem abgehackten Schädel gebissen worden war. Dieser Beamte »schien innerhalb weniger Tage zu sterben, aber wieder zu erwachen und seine Bediensteten anzugreifen«.
Polo zufolge »lebte« der Kopf während der ganzen Zeit seines Besuchs in China. Niemand kennt das Schicksal dieses Relikts. Als Polo aus Asien zurückkehrte, wurde die Begebenheit von der katholischen Kirche unterdrückt und taucht deshalb auch nicht in seinen offiziellen Reiseberichten auf. Historiker stellten die Theorie auf, dass es sich bei dem Kopf um ein Originalexponat von Ibrahim Obeidallah handeln könnte, da die Mongolen bis Bagdad kamen, was den Kopf zum am besten erhaltenen und ältesten »lebenden« Relikt eines Zombie-Fundes machen würde.
1523 n. Chr. - Oaxaca, Mexiko
Die Eingeborenen berichten von einer Krankheit, die die Seele verdunkelt und Gier nach dem Blut von Brüdern verursacht. Sie erzählen von Männern, Frauen, sogar Kindern, deren Haut grau und schwärig wurde und einen unheiligen Gestank verströmte. Sobald die Verdunkelung eingesetzt hat, gibt es keine Heilung mehr, außer Tod, und der kann nur durch Feuer kommen, denn der Körper widersteht jeder menschlichen Waffe. Ich halte dies für eine Tragödie der Heiden, denn da sie unseren Herrn Jesus Christus nicht kannten, gab es in der Tat keine Heilung für diese Krankheit. Nun, da wir die Massen mit dem Licht und der Wahrheit Seiner Liebe erleuchtet haben, müssen wir diese verdunkelten Seelen suchen und sie mit der ganzen Macht des Himmels läutern.
Angeblich stammt dieser Text aus den Berichten von Pater Esteban Negron, einem spanischen Priester und Schüler
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