Der Zombie Survival Guide - Überleben unter Untoten
exhumiert wurde, war eine Frau Anfang zwanzig, die an Händen und Füßen gefesselt und mit einem Knebel im Mund begraben worden war. Als sie aufgetaut wurde, erwachte die tote Frau zum Leben. Die Kosaken waren erstaunt. Sie wollten wissen, wie die Frau das bewerkstelligt hatte, und entfernten den Knebel. Die Frau biss einen Kosaken in die Hand. Kurzsichtig, unwissend und brutal zerstückelten, grillten und aßen die Kosaken ihr Fleisch.
Nur zwei hielten sich zurück: der verwundete Krieger (seine Kameraden waren der Meinung, dass Nahrung nicht an Sterbende verschwendet werden sollte) und ein zutiefst abergläubischer Mann, der das Fleisch für verflucht hielt. Gewissermaßen hatte er Recht. Alle, die von dem Fleisch gegessen hatten, starben noch in derselben Nacht. Der Verwundete verschied am nächsten Morgen.
Der einzige Überlebende versuchte, die Toten zu verbrennen. Als er den Scheiterhaufen vorbereitete, erwachte der gebissene Leichnam von den Toten. Der Überlebende floh, von dem Zombie verfolgt, durch die Steppe. Nach kaum einer Stunde war der Zombie gefroren. Der Kosak zog einige Tage weiter, bis ihn ein anderer von Yermaks Erkundungstrupps rettete. Sein Bericht wurde von dem russischen Historiker Pater Pjotr Georgiawitsch Watunin aufgezeichnet. Das Werk blieb viele Generationen in einem abgelegenen Kloster auf der Insel Valam am Ladogasee verborgen. Es wird gerade ins Englische übersetzt. Über Identität und Schicksal der asiatischen Dorfbewohner ist nichts bekannt, nicht einmal ihre wahre Identität. Yermaks anschließenden Völkermord überlebte kaum einer. Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachtet, ist dies die erste Beschreibung eines gefrorenen Zombies.
1587 n. Chr. - Roanoke Island, North Carolina
Abgeschnitten von jeglicher Unterstützung aus Europa, entsandten englische Siedler regelmäßig Jagdtrupps auf das Festland. Einer dieser Trupps verschwand drei Wochen. Als ein einziger Überlebender zurückkehrte, sprach er von einer »Horde Wilder ... deren eitrige, von Würmern befallene Haut unempfindlich gegen Pulver und Kugeln ist!« Obwohl nur einer der elfköpfigen Gruppe getötet worden war, wurden vier der anderen grausam verstümmelt. Diese Männer starben am nächsten Tag, wurden beerdigt und erhoben sich Stunden später aus ihren Gräbern.
Der Überlebende schwor, dass der Rest des Trupps von den ehemaligen Kameraden bei lebendigem Leib verspeist wurde und ihm allein die Flucht gelang. Der Magistrat der Kolonie bezichtigte den Mann der Lüge und des Mordes. Er wurde am nächsten Morgen gehängt.
Eine zweite Expedition wurde entsandt, um die Toten zu bergen, »auf dass ihre sterblichen Überreste nicht durch Heiden entweiht würden«. Die fünfköpfige Truppe kehrte dem Zusammenbruch nahe und mit Biss- und Kratzwunden am ganzen Körper zurück. Sie waren auf dem Festland angegriffen worden, und zwar sowohl von den »Wilden«, die der nunmehr rehabilitierte verstorbene Überlebende zuvor beschrieben hatte, als auch von Mitgliedern des ersten Trupps. Nach einer medizinischen Untersuchung verstarben die neuen Überlebenden einer nach dem anderen innerhalb weniger Stunden. Ihr Begräbnis wurde für den folgenden Tag angesetzt. Noch in der Nacht erwachten sie zum Leben. Die Einzelheiten der folgenden Ereignisse sind vage. Eine Version beschreibt die Infizierung und Zerstörung der gesamten Siedlung. Eine andere schildert, dass der Stamm der Kroataner, die den Ernst der Lage erkannt hatten, alle Kolonisten auf der Insel zusammentrieben und verbrannten. In einer dritten retteten die amerikanischen Ureinwohner die überlebenden Bürger und beseitigten die Untoten und Verwundeten. Alle drei Versionen tauchen seit zwei Jahrhunderten in fiktiven Berichten und historischen Texten auf. Keine bietet eine wasserdichte Erklärung dafür, warum die erste englische Siedlung in Nordamerika buchstäblich spurlos vom Erdboden verschwand.
1611 n. Chr. - Edo, Japan
Das folgende Zitat stammt aus einem Brief des portugiesischen Kaufmanns Enrique Desilva, der auf den Inseln Geschäfte machte, an seinen Bruder:
Vater Mendoza, der sich an Wein aus Kastilien gütlich tat, sprach von einem Mann, der kürzlich zu unserem Glauben konvertierte.
Dieser Wilde war Mitglied eines der okkulten Orden in diesem exotischen, barbarischen Land, der sich »Die Bruderschaft des Lebens« nennt. Dem alten Geistlichen zufolge bildet dieser Geheimbund - und ich sage das in vollem Ernst - Mörder zur Hinrichtung von Dämonen
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