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Der Zombie Survival Guide - Überleben unter Untoten

Der Zombie Survival Guide - Überleben unter Untoten

Titel: Der Zombie Survival Guide - Überleben unter Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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aus. [...] Diese Kreaturen, so konnte man seinen Worten entnehmen, waren einst menschliche Wesen. Nach ihrem Tod ließ ein unsichtbares Böses sie auferstehen [...] und sich am Fleisch der Lebenden laben. Der Shogun selbst soll die »Bruderschaft des Lebens«, so Mendoza, gegründet haben, um diesen Schrecken zu bekämpfen. [...] Schon in jungen Jahren werden Mitglieder rekrutiert [...] in der Kunst der Vernichtung ausgebildet. [...] Ihre ungewöhnliche Art des unbewaffneten Nahkampfs erfordert viel Zeit, um zu verhindern, dass die Dämonen, die sich wie Schlangen winden, um nicht ergriffen zu werden, der Häscher habhaft werden. [...] Ihre Waffen, seltsam geformte orientalische Krummsäbel, dienen dem Zwecke der Enthauptung. [...] Es heißt, in ihrem Tempel, dessen genaue Lage strengster Geheimhaltung unterliegt, soll es eine Kammer geben, wo die lebendigen und noch heulenden Köpfe vernichteter Ungeheuer die Wände schmücken.
    Vor ihrer Aufnahme in die Bruderschaft müssen ältere Rekruten eine ganze Nacht in diesem Raum verbringen, wo ihnen nur die unheiligen Objekte Gesellschaft leisten. [...] Falls Pater Mendozas Erzählung stimmt, ist dieses Land, wie wir schon immer vermuteten, ein Hort des gottlosen Bösen. [...] Ohne die Verlockungen von Seide und Gewürzen wären wir besser beraten, es unter allen Umständen zu meiden. [...] Ich fragte den alten Priester, wo das neue Mitglied seiner Gemeinde sei, da ich die Geschichte aus seinem Mund hören wollte. Mendoza ließ mich wissen, dass er vor fast vierzehn Tagen ermordet aufgefunden worden wäre. Die »Bruderschaft« lässt nicht zu, dass ihre Geheimnisse gelüftet werden oder ihre Mitglieder die Gefolgschaft verweigern.
    Im feudalistischen Japan gibt es viele Geheimbünde. Die »Bruderschaft des Lebens« taucht in keinem anderen damaligen oder heutigen Text auf. In seinem Brief unterlaufen Desilva einige historische Ungenauigkeiten, beispielsweise wenn er ein japanisches Schwert als »Krummsäbel« bezeichnet (die meisten Europäer machten sich nicht die Mühe, sich mit den Feinheiten der japanischen Kultur zu beschäftigen). Seine Beschreibung der heulenden Köpfe ist ebenfalls inakkurat, weil ein abgetrennter Zombie-Kopf ohne Zwerchfell, Lungen und Stimmbänder keinen Laut hervorbringen kann. Sollte Desilvas Geschichte jedoch wahr sein, würde sie erklären, warum es in Japan im Gegensatz zum Rest der Welt vergleichsweise wenige Berichte über Zombie-Ausbrüche gegeben hat: Entweder hat die japanische Kultur eine undurchdringliche Mauer des Schweigens um diese Epidemien errichtet, oder die »Bruderschaft des Lebens« hat ihre Mission erfüllt. Wie auch immer, es gibt keine Berichte über Zombie-Angriffe in Japan mehr bis in die Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts.
1690 n. Chr. - Südatlantik
    Das portugiesische Handelsschiff Marialva verließ Bissau, Westafrika, mit einer Ladung Sklaven für Brasilien. Dort kam es nie an. Drei Jahre später sichtete die dänische Zeebrug die treibende Marialva mitten im Südatlantik. Ein Enterkommando wurde zusammengestellt, um das Schiff zu übernehmen. Die Männer entdeckten einen Frachtraum voll untoter Afrikaner, die sich, noch an ihre Bänke gekettet, krümmten und stöhnten. Von der Besatzung keine Spur, und jeder Zombie wies mindestens eine Bisswunde am Körper auf. Im Glauben, das Schiff sei verflucht, ruderten die Dänen eiligst zurück zur Zeebrug und erstatteten ihrem Kapitän Bericht. Der ließ die Marialva umgehend mit Kanonenschüssen versenken. Da der Ursprung der Infizierung unklar ist, können wir nur spekulieren, was geschah. Die Rettungsboote der Marialva fehlten. Nur der Leichnam des Kapitäns wurde in seiner Kabine eingeschlossen mit einer selbst zugefügten Schusswunde im Kopf gefunden. Da die Afrikaner angekettet waren, muss die zuerst infizierte Person ein Mitglied der portugiesischen Besatzung gewesen sein. Wenn das stimmt, mussten die unglücklichen Sklaven mit ansehen, wie ihre Sklavenhalter sich einer nach dem anderen gegenseitig auffraßen und infizierten, als sich das Virus seinen Weg durch ihre Körper gebahnt hatte. Noch schlimmer ist die schreckliche Möglichkeit, dass ein Besatzungsmitglied einen angeketteten Sklaven angriff und infizierte. Dieser neue Ghul biss wiederum die angekettete, schreiende Person neben sich. Immer weiter und weiter, durch alle Reihen, bis die Schreie schließlich verstummten und der gesamte Frachtraum mit Zombies gefüllt war. Die bloße Vorstellung, der Letzte in

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