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Der Zorn der Götter

Der Zorn der Götter

Titel: Der Zorn der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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Autopsiebericht anfertigen, danach müssen die diversen …« Er dachte einen Moment lang nach, dann traf er eine Entscheidung. »Hören Sie, Sie haben genug um die Ohren. Ich regle das für Sie. In zwei Tagen dürfte alles erledigt sein.«
    »Oh. Ich … ich danke Ihnen …« Dann versagte ihr die Stimme, und sie legte auf.
    Earl Greenburg saß eine ganze Zeit lang da und dachte über Diane Stevens nach, über die Qualen, die sie durchstehen musste. Dann machte er sich an den Behördenkram.
    Das Bestattungsinstitut Dalton befand sich an der Ostseite der Madison Avenue. Es war ein eindrucksvolles, einstöckiges Gebäude, dessen Fassade im Stil eines alten Herrenhauses in den Südstaaten gestaltet war. Auch die Innenräume waren dezent und geschmackvoll ausgestattet, mit weichem Licht, hellen Vorhängen und Wandbehängen, die jedes Geräusch dämpften.
    »Ich habe einen Termin bei Mr. Jones«, sagte Diane zum Mann am Empfangstisch. »Diane Stevens.«
    Der Mann am Empfang gab telefonisch Bescheid, und kurz darauf kam der Geschäftsführer, ein grauhaariger, sympathisch wirkender Mann, nach vorn und begrüßte Diane.
    »Ich bin Ron Jones. Wir haben miteinander telefoniert. Ich weiß, wie schwer das derzeit alles für Sie ist, Mrs. Stevens. Deshalb sind wir dazu da, um Ihnen eine Last von der Schulter zu nehmen. Sagen Sie mir einfach, was Sie möchten, dann werden wir uns darum kümmern, dass alles nach Ihren Wünschen ausgeführt wird.«
    »Ich … ich weiß nicht mal, worum ich Sie bitten soll«, sagte Diane unsicher.
    Jones nickte. »Ich werde Ihnen unsere Dienstleistungen erklären. Wir stellen einen Sarg zu Verfügung, wir richten die Trauerfeier für Ihre Freunde und Verwandten aus, wir kümmern uns um eine Grabstätte, und wir übernehmen die Bestattung.« Er zögerte einen Moment. »Den Zeitungsberichten nach zu schließen, die über den Tod Ihres Mannes erschienen sind, Mrs. Stevens, nehme ich an, dass der Sarg bei der Trauerfeier verschlossen sein soll, daher …«
    »Nein!«
    Jones blickte überrascht auf. »Aber …«
    »Ich möchte, dass er offen ist. Ich möchte, dass Richard … alle seine Freunde sehen kann, bevor …« Ihre Stimme erstarb.
    Jones musterte sie voller Mitgefühl. »Ich verstehe. Dann darf ich Ihnen vielleicht einen Vorschlag machen. Wir haben einen Kosmetiker, der ausgezeichnete Arbeit leistet.«
    »Wenn«, fügte er taktvoll hinzu, »es vonnöten ist. Wäre Ihnen das recht?«
    Richard wäre das ganz und gar nicht recht, aber … »Ja.«
    »Dann wäre da nur noch eines. Wir bräuchten die Kleidung, mit der Sie Ihren Mann bestatten möchten.«
    Sie blickte ihn erschrocken an. »Die …« Diane meinte förmlich zu spüren, wie sich die kalten Hände eines Fremden an Richards nacktem Leib zu schaffen machten, und sie erschauderte.
    »Mrs. Stevens?«
    Diane schluckte. »Ich habe nicht daran gedacht …« Ihr Hals war wie zugeschnürt. »Tut mir Leid.« Sie konnte nicht weitermachen.
    Jones blickte ihr nach, als sie hinaustaumelte und ein Taxi anhielt.
     
    Zurück in ihrer Wohnung, ging Diane an Richards begehbaren Kleiderschrank. An zwei Stangen hingen seine sämtlichen Anzüge, Sakkos und Hosen. Und jedes einzelne Stück war mit Erinnerungen verbunden. Hier war der hellbraune Anzug, den Richard an dem Abend in der Galerie getragen hatte, als sie sich kennen lernten. Ich mag Ihre Kurven. Sie haben die Eleganz eines Rossetti oder Manet. Konnte sie diesen Anzug weggeben? Nein.
    Sie strich mit den Fingerspitzen über das nächste Kleidungsstück. Es war das hellgraue Sportsakko, das Richard beim Picknick getragen hatte, als sie vom Regen überrascht worden waren.
    Zu dir oder zu mir?
    Das ist nicht nur ein kurzes Abenteuer.
    Ich weiß.
    Das musste sie behalten.
    Danach kam der Nadelstreifenanzug. Du magst doch die französische Küche. Ich kenne ein großartiges französisches Restaurant.
    Der marineblaue Blazer, die Wildlederjacke … Diane schlang die Ärmel einer blauen Anzugjacke um sich und schmiegte sich an sie. Ich will nicht ein Stück davon weggeben. Jedes einzelne war eine kostbare Erinnerung. »Ich kann es nicht.« Schluchzend ergriff sie aufs Geratewohl einen Anzug und stürmte hinaus.
    Am darauf folgenden Nachmittag fand Diane eine Nachricht auf ihrem Anrufbeantworter. »Mrs. Stevens, Detective Greenburg hier. Ich wollte Ihnen Bescheid sagen, dass von unserer Seite aus alles geklärt ist. Ich habe schon mit dem Bestattungsinstitut Dalton gesprochen. Sie können jetzt alles

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