Der Zorn der Götter
nie so glücklich. »Ja, Richard.«
Er nickte. »Gut. Dann wollen wir nicht weiter auf die Armee warten. Fangen wir an.«
Es gab viel zu reden, während sie aßen, und mit jedem Wort kamen sie einander näher. Beide waren sich aber auch der starken sexuellen Spannung bewusst, die zwischen ihnen entstand. Und dann fing es mitten an diesem herrlichen Nachmittag plötzlich an zu regnen. Binnen weniger Minuten waren sie klatschnass.
»Das tut mir Leid«, sagte Richard kleinlaut. »Ich hätte es wissen müssen – in der Zeitung stand, es würde nicht regnen. Das verdirbt uns das ganze Picknick, und …«
Diane trat zu ihm und sagte leise: »Wirklich?«
Im nächsten Moment lag sie in seinen Armen und küsste ihn, und sie spürte die Hitze, die in ihr aufstieg. »Wir müssen aus unseren nassen Sachen raus«, sagte sie schließlich, als sie sich von ihm löste.
Er lachte. »Du hast Recht. Wir wollen uns doch keine …«
»Zu dir oder zu mir?«, fragte Diane.
Und Richard war mit einem Mal still. »Diane, bist du dir sicher? Ich frage, weil … das nicht nur ein kurzes Abenteuer ist.«
»Ich weiß«, erwiderte Diane leise.
Eine halbe Stunde später waren sie in Dianes Apartment und zogen sich aus, umarmten sich und erkundeten einander, bis sie es schließlich nicht mehr aushielten und ins Bett gingen.
Es war zauberhaft. Richard war sanft und zärtlich, leidenschaftlich und fordernd. Er küsste sie am ganzen Körper, fand ihre empfindsamste Stelle und bewegte langsam die Zunge, und sie hatte das Gefühl, als leckten warme Wellen sacht an einem samtenen Strand. Und dann war er in ihr, füllte sie aus.
Sie blieben den Nachmittag und die ganze Nacht zusammen, redeten miteinander und liebten sich. Sie schlossen einander mehr und mehr ins Herz. Es war unbeschreiblich schön.
Am nächsten Morgen, als Diane das Frühstück zubereitete, fragte Richard: »Willst du mich heiraten, Diane?«
Und sie wandte sich zu ihm um und sagte leise: »O ja.«
Die Hochzeit fand einen Monat später statt. Es war eine großartige, eine wunderbare Feier, zu der sämtliche Freunde und Angehörigen eingeladen waren, die den frisch Vermählten gratulierten. Diane betrachtete Richards strahlendes Gesicht, dachte an die lächerliche Weissagung der Zigeunerin und lächelte.
Eigentlich hatten sie in der Woche nach der Trauung zur Hochzeitsreise nach Frankreich aufbrechen wollen, aber Richard rief sie von seinem Arbeitsplatz aus an. »Tut mir Leid, Liebes. Aber wir haben gerade einen neuen Auftrag bekommen, und ich kann nicht weg. Ist es dir recht, wenn wir die Reise in ein paar Monaten nachholen?«
»Natürlich ist mir das recht, Liebling.«
»Hast du Lust, mit mir zu Mittag zu essen?«
»Aber gern.«
»Du magst doch die französische Küche. Ich kenne ein großartiges französisches Restaurant. Ich hole dich in einer halben Stunde ab.«
Dreißig Minuten später stand Richard vor dem Haus und wartete auf Diane. »Hi, mein Schatz. Ich muss rasch zum Flughafen und mich von einem unserer Kunden verabschieden. Er fliegt nach Europa. Wir sagen ihm kurz Tschüss, und danach gehen wir essen.«
Sie umarmte ihn. »Prima.«
»Er hat eine Privatmaschine«, sagte Richard, als sie am Kennedy Airport eintrafen. »Wir treffen uns mit ihm auf dem Vorfeld.«
Ein Wachmann winkte sie zu einem abgesperrten Bereich durch, auf dem eine Challenger stand. Richard blickte sich um. »Er ist noch nicht da. Komm, wir warten in der Maschine.«
»Meinetwegen.«
Sie stiegen die Gangway hinauf und begaben sich in das luxuriöse Flugzeug, dessen Triebwerke bereits liefen.
Die Flugbegleiterin kam aus dem Cockpit. »Guten Morgen.«
»Guten Morgen«, sagte Richard.
Diane lächelte. »Guten Morgen.«
Sie sah, wie die Flugbegleiterin die Kabinentür schloss.
Diane wandte sich an Richard. »Wie lange, glaubst du, dauert es noch, bis dein Kunde kommt?«
»Er müsste jeden Moment eintreffen.«
Das Röhren der Triebwerke wurde lauter. Die Maschine setzte sich in Bewegung.
Diane blickte aus dem Fenster und wurde blass. »Richard, wir rollen.«
Richard schaute Diane überrascht an. »Bist du dir sicher?«
»Schau doch aus dem Fenster.« Sie verlor zusehends die Fassung. »Sag … sag dem Piloten …«
»Was soll ich ihm denn sagen?«
»Dass er anhalten soll.«
»Das kann ich nicht. Er ist bereits auf der Startbahn.«
Einen Moment lang herrschte Schweigen, dann blickte Diane ihn mit weit aufgerissenen Augen an. »Wohin fliegen wir?«
»Ach, habe ich dir das
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