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Der Zorn der Götter

Der Zorn der Götter

Titel: Der Zorn der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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hatte, brachen aus ihr hervor, als wäre ein Damm geborsten. Kelly blickte zu Mark, und mit einem Mal sehnte sie sich nach ihm, begehrte ihn mit aller Macht. Sie schlug die Zudecke zurück und ging zu seinem Bett. »Rutsch rüber.«
    Mark setzte sich verdutzt auf. »Du hast doch gesagt, du … du willst nicht, dass ich in dein Bett komme, und ich …«
    Kelly schaute ihn an und sagte leise: »Aber ich habe nicht gesagt, dass ich nicht in dein Bett will.« Sie betrachtete seine Miene, als sie ihr Nachthemd auszog und zu ihm ins Bett schlüpfte. »Nimm mich in die Arme«, flüsterte sie.
    »Ja, Kelly! O ja!«
    Er begann sanft und zärtlich. Zu sanft. Zu zärtlich. Die Schleusen hatten sich geöffnet, und Kelly brauchte ihn jetzt, wollte ihn unbedingt spüren. Sie liebte ihn mit einer Wildheit, die sie sich niemals zugetraut hätte, und gab sich dem wunderbaren Gefühl hin, das alles übertraf, was sie jemals erlebt hatte.
    Als sie hinterher eng umschlungen beisammenlagen und sich ausruhten, sagte Kelly: »Kannst du dich an die Liste erinnern, die du mir gezeigt hast?«
    »Ja.«
    »Die kannst du wegwerfen«, sagte sie leise.
    Mark grinste.
    »Was bin ich bloß für ein Dummkopf gewesen«, sagte Kelly. Sie schmiegte sich an Mark, und sie redeten miteinander, liebten sich dann ein weiteres Mal, bis sie schließlich beide restlos erschöpft waren.
    »Ich mache das Licht aus«, sagte Mark.
    Sie verkrampfte sich und kniff die Augen zu, wollte Nein sagen. Aber sie spürte seinen warmen Körper neben sich, der sie beschützte, und so schwieg sie.
    Als Mark das Licht ausgeschaltet hatte, schlug sie die Augen auf.
    Und Kelly stellte fest, dass sie sich nicht mehr vor der Dunkelheit fürchtete. Sie …
     
    »Kelly? Kelly! «
    Sie wurde jäh aus ihrem Tagtraum gerissen, blickte auf, und mit einem Mal war sie wieder in einem Juwelierladen an der Fifth Avenue in New York. Joseph Berry hielt ihr einen dicken Briefumschlag hin.
    »Bitte sehr. Zwanzigtausend Dollar in Hundertdollarscheinen, genauso, wie Sie es wünschten.«
    Es dauerte einen Moment, bis Kelly sich wieder gefasst hatte. »Vielen Dank.«
    Kelly öffnete den Umschlag, nahm zehntausend Dollar heraus und reichte sie Diane.
    Diane schaute sie verdutzt an. »Was soll das?«
    »Das ist Ihre Hälfte.«
    »Wofür? Ich kann doch nicht …«
    »Sie können es mir ja später zurückzahlen.« Kelly zuckte die Achseln. »Falls wir dann noch leben. Wenn nicht, brauche ich eh nichts mehr. Nun wollen wir doch mal sehen, wie wir von hier wegkommen.«

34
    An der Lexington Avenue hielt Diane ein Taxi an.
    »Wohin fahren wir?«
    »La Guardia.«
    Kelly schaute Diane überrascht an. »Ist Ihnen denn nicht klar, dass die alle Flughäfen überwachen?«
    »Das will ich doch hoffen.«
    »Was wollen Sie …?« Kelly stöhnte auf. »Sie haben einen Plan, stimmt’s?«
    Diane tätschelte Kellys Hand und lächelte. »Genau.«
     
    Am La Guardia folgte Kelly Diane ins Flughafengebäude und zum Schalter von US Airways.
    »Guten Morgen«, sagte der Angestellte der Fluggesellschaft, der hinter dem Schalter stand. »Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Diane lächelte. »Ja, wir hätten gern zwei Tickets nach Los Angeles.«
    »Wann möchten Sie abfliegen?«
    »Wenn möglich mit der nächsten Maschine. Auf die Namen Diane Stevens und Kelly Harris.«
    Kelly zuckte zusammen.
    Der Schalterangestellte zog einen Flugplan zu Rate. »Die nächste Maschine wird um Viertel nach zwei abgefertigt.«
    »Bestens.« Diane warf Kelly einen kurzen Blick zu.
    Kelly rang sich ein mattes Lächeln ab. »Bestens.«
    »Wollen Sie bar oder per Kreditkarte bezahlen?«
    »Bar.« Diane reichte ihm das Geld.
    »Wieso stellen wir nicht einfach eine Neonreklame auf und teilen Kingsley mit, wo wir sind?«, sagte Kelly.
    »Sie machen sich zu viele Sorgen«, erwiderte Diane.
    Als sie am Schalter von American Airlines vorbeikamen, blieb Diane kurz stehen und wandte sich dann an den Angestellten. »Wir hätten gern zwei Tickets für den nächsten Flug nach Miami.«
    »Aber gern.« Der Angestellte warf einen Blick auf den Flugplan. »Die Maschine wird in drei Stunden abgefertigt.«
    »Gut. Unsere Namen lauten Diane Stevens und Kelly Harris.«
    Kelly schloss für einen Moment die Augen.
    »Kreditkarte oder bar?«
    »Bar.«
    Diane gab dem Angestellten das Geld und nahm die Tickets entgegen.
    »Wollen wir diese Genies etwa auf diese Weise überlisten?«, sagte Kelly, als sie weggingen. »Damit täuschen wir nicht mal einen

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