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Der Zorn der Götter

Der Zorn der Götter

Titel: Der Zorn der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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Bei San Sebastian überqueren wir die Grenze nach Frankreich.«
    Kelly freute sich darauf, nach Paris zurückzukehren. Sie wollte mit Sam Meadows reden. Sie hatte das Gefühl, dass er ihr weiterhelfen könnte. Und außerdem wartete Angel auf sie.
    »Sind Sie schon mal in Spanien gewesen?«
    »Mark hat mich mal mitgenommen. Es war sehr …« Kelly verstummte und schwieg eine ganze Weile. »Wissen Sie, was für mich das Schlimmste ist, Diane? Es gibt auf der ganzen Welt keinen Mann, der so ist wie Mark. Wissen Sie, wenn man jung ist, liest man Geschichten, in denen sich Menschen ineinander verlieben, und mit einem Mal ist die Welt wie verzaubert. So ähnlich war es in unserer Ehe.« Sie blickte Diane an. »Ihnen ging es mit Richard vermutlich genauso.«
    »Ja«, sagte Diane leise.
    »Wie war Mark?«, fragte Diane.
    Kelly lächelte. »Er hatte etwas wunderbar Jungenhaftes an sich. Ich hatte immer das Gefühl, dass er das Gemüt eines Kindes und den Verstand eines Genies hatte.« Sie kicherte leise.
    »Was ist?«
    »Wie er sich gekleidet hat. Als wir zum ersten Mal ausgingen, trug er einen schlecht sitzenden grauen Anzug, dazu braune Schuhe, ein grünes Hemd und eine knallrote Krawatte. Nachdem wir verheiratet waren, habe ich darauf geachtet, dass er sich anständig kleidete.« Sie verstummte. Als sie wieder das Wort ergriff, war ihre Stimme belegt. »Wissen Sie was? Ich würde alles dafür geben, wenn ich Mark Wiedersehen könnte, in diesem grauen Anzug, den braunen Schuhen, dem grünen Hemd und dem knallroten Schlips.«
    Sie hatte feuchte Augen. »Mark hat es genossen, wenn er mich mit Geschenken überraschen konnte. Aber das größte Geschenk hat er mir gemacht, als er mir zeigte, was Liebe ist.« Sie trocknete sich mit einem Taschentuch die Augen.
    »Erzählen Sie mir etwas von Richard.«
    Diane lächelte. »Er war ein Romantiker. Wenn wir abends zu Bett gegangen sind, sagte er immer: ›Drück auf meine Geheimtaste‹, und ich habe gelacht und gesagt: ›ich bin froh, dass das niemand aufnimmt‹«. Sie blickte Kelly an und sagte: »Seine Geheimtaste war der Knopf, mit dem man das Telefon abstellen kann. Richard hat mir erklärt, dass wir in einer Burg wären, und diese Taste wäre der Wassergraben, der uns von der Außenwelt trennt.« Sie dachte einen Moment lang nach und lachte dann. »Er war ein hervorragender Wissenschaftler und hat auch gern im Haus herumgewerkelt. Er hat undichte Wasserhähne repariert und Kurzschlüsse behoben, und ich musste hinterher immer Fachleute holen, die die Sachen in Ordnung brachten, die Richard repariert hatte. Ich habe es ihm nie gesagt.«
    Sie unterhielten sich bis kurz vor Mitternacht.
    Diane fiel auf, dass sie zum ersten Mal über ihre Männer gesprochen hatten. Es war, als wäre eine unsichtbare Barriere zwischen ihnen gefallen.
    Kelly gähnte. »Wir sollten lieber ein bisschen schlafen. Ich habe das Gefühl, dass uns morgen ein aufregender Tag bevorsteht.«
    Sie hatte keine Ahnung, wie aufregend er werden sollte.
    Harry Flint setzte die Ellbogen ein, als er sich durch das Getümmel am Aeropuerto Transoceànico de Barcelona drängte und zu dem großen Fenster ging, durch das man freien Blick auf die Landebahn hatte. Er drehte sich um und musterte die Anschlagtafel, auf der die An- und Abflüge aufgeführt waren. Die Maschine aus New York war pünktlich und sollte in dreißig Minuten landen. Alles lief nach Plan. Flint setzte sich hin und wartete.
    Eine halbe Stunde später stiegen die ersten Passagiere aus der Maschine aus New York. Alle wirkten gespannt und aufgeregt – die typische Mischung aus unbekümmerten Touristen, Geschäftsleuten auf Dienstreise, Kindern und Pärchen in den Flitterwochen. Flint achtete darauf, dass er von der Fluggastbrücke aus nicht gesehen wurde, während er den Strom der Reisenden beobachtete, der sich zur Ankunftshalle schob und schließlich versiegte. Er runzelte die Stirn. Diane und Kelly waren nirgendwo in Sicht. Flint wartete noch fünf Minuten, dann wollte er zum Flugsteig gehen.
    »Sie können hier nicht durch.«
    »Flugaufsicht«, versetzte Flint. »Wir haben einen Hinweis bekommen, dass auf der Toilette der Maschine ein verdächtiges Paket versteckt ist. Man hat mich beauftragt, der Sache unverzüglich nachzugehen.«
    Flint ging bereits über die Fluggastbrücke. Als er zu der Maschine kam, wollte die Besatzung gerade aussteigen.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein?«, fragte eine Flugbegleiterin.
    »Flugaufsicht. Ich muss die Maschine

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