Der Zorn des Highlanders
sichergehen, dass Katherine verheiratet wird und ich außer Gefahr bin.«
»Nun, sie ist es, also könnt Ihr jetzt abreisen. Leargan kann Euch ein oder zwei Männer mitgeben, damit Ihr gesund und glücklich auf Donncoill ankommt. Zwei kräftige Männer, um die Mädchen abzuwehren und Euch den Weg nach Hause freizuhalten.«
»Was für ein gut gelaunter, fürsorglicher Gastgeber«, murmelte Payton und versuchte, ein Lachen zu unterdrücken. »Aber noch bin ich nicht zur Abreise bereit.«
»Katherine ist doch nicht mehr hier, oder?« Cameron fragte sich, ob Payton diese unglückliche Geschichte bis zum absoluten Ende beobachten wollte.
»Nein«, erwiderte Leargan und lächelte, als Cameron offensichtlich erleichtert in seinen Stuhl zurücksank. »Sie ist vor ein paar Stunden abgereist und hat lautstark darüber gejammert, dass man sie auf einen so abgelegenen Besitz verbannt, mit nichts weiter als einem niedrigen Knappen als Ehemann. Du kannst also damit aufhören, dich mit Wein volllaufen zu lassen, um dich davon abzuhalten, sie zu erwürgen.«
Da dies einer der Gründe für sein besinnungsloses Trinken gewesen war, widersprach Cameron Leargan nicht. »Habe ich Jung-Malcolm, den Zuchthengst, kennengelernt?«
»Sobald du einen klareren Kopf hast, wirst du dich wahrscheinlich daran erinnern. Er ist ein netter Junge, gutmütig und höflich. Dennoch wird Katherine meiner Meinung nach bald feststellen, dass er auch klug genug ist, um ihr nicht auf den Leim zu gehen, und stark genug, um sie im Zaum zu halten. Du musst nicht die Stirn in Falten legen. Ich bezweifle, dass er sie schlägt oder etwas in der Art. Er war über das alles höchst erfreut. Immerhin ist er von einem niedrigen Knappen ohne Land oder Vermögen zu einem Ritter mit Geld und Ländereien aufgestiegen, dazu hat er eine hübsche Frau und bald auch ein Kind.«
»Wann ist er zum Ritter geschlagen worden?«
»Auf unserem Weg zum Hof, wo wir Malcolm abholen wollten, haben wir haltgemacht und seinem Vater vom glücklichen Schicksal seines Sohnes erzählt«, antwortete Payton. »Die Nachricht veranlasste Sir Saunders, sich aufzuraffen und seinem dreiundzwanzigjährigen Abkömmling die Ritterwürde zu besorgen. Malcolm hat sie verdient«, versicherte ihm Payton, »doch der Laird, dessen Knappe er war, hasst es, neue Knappen zu trainieren. Also verweigert er ihnen die Ritterwürde, bis die Beschwerden zu laut wurden. Sir Saunders hat sich sehr laut beschwert, und somit kam Malcolm als Sir Malcolm bei seiner Hochzeit an. Allerdings will er lieber noch eine Weile warten, bevor er seiner frisch angetrauten Ehefrau die guten Neuigkeiten erzählt.«
Cameron lächelte. »Möglicherweise hat dieser Junge den nötigen Scharfsinn, um mit meiner Schwester fertig zu werden.«
»Und er wird von seiner Kinderfrau unterstützt, einer großen, willensstarken Frau, die ihn anbetet. Außerdem gibt es eine Tante Grizel, die vom gleichen Schlag ist, und ihre vier Töchter.«
»Und einer seiner Brüder wohnt ebenfalls bei ihnen – mit Frau und Schwester«, fügte Leargan hinzu.
»Großer Gott, ist denn das Landgut, das ich ihnen geschenkt habe, groß genug für so viele Menschen?«
»Ja«, antwortete Leargan. »Katherine hat sich beklagt, dass sie kein eigenes Schlafgemach bekommt, wenn so viele von Malcolms Verwandten auf das Landgut ziehen, das sie als Geschenk mit in die Ehe bringt. Malcolm hat nur erwidert, dass dieses Geschenk von Sir Cameron stammt, und sie gefragt, warum sie ihr eigenes Schlafgemach haben will, wenn sie sich doch jede Nacht an seinem prächtigen Pelz zusammenrollen kann.«
Cameron war überrascht, doch er musste lachen. »Es tut mir fast leid, dass ich das alles verpasst habe.«
»Ich glaube, Ihr habt nicht so viel verpasst, wie Ihr denkt. Ihr wart betrunken, aber nicht so betrunken, und Ihr habt Euch tapfer gehalten. Alle haben vermutet, dass Ihr Euch so schwer betrinkt, damit Euch nicht die Hand ausrutscht und ihr Katherine ohrfeigt. Malcolm meint, manchmal sei das das Einzige, was einem Mann zu tun bleibt. Seine Kinderfrau hat versichert, dass sie nicht so zurückhaltend wäre und dafür sorgen wird, dass dieses Mädchen dem edlen, großzügigen Laird Cameron keine Schwierigkeiten mehr macht.«
»Und sie wollte dafür sorgen«, fuhr Payton fort, »dass das Mädchen für Nanas lieben Jungen eine gute Frau ist. Es wird eine Zeitlang dauern, um zu sehen, ob Katherine sich ändern kann. Aber dafür scheint mir Malcolm durch und durch der richtige
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