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Der Zorn des Highlanders

Der Zorn des Highlanders

Titel: Der Zorn des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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auf anderem, vielleicht mehr auf seiner Statur. Ich habe gehört, dass sie äußerst beeindruckend ist.«
    »Euer Gil sieht und hört die seltsamsten Dinge – zumindest für einen Mann.«
    »Oh, beinahe jeder bei Hof hat schon Gerüchte darüber gehört, wie gut Jung-Malcolm ausgestattet ist. Ist er es?«
    »Neidisch? Ich habe gehört, dass Ihr ihm gleichkommt.«
    »Ich fürchte, Ihr werdet nie die Wahrheit erfahren. Ich krieche nicht zwischen Eure Beine, bevor das Kind auf der Welt ist, und sobald es da ist, habe ich den Beweis, den ich brauche, um Eure habgierigen Krallen aus meinem Fell zu ziehen.«
    »Ihr sollt verdammt sein, das Kind hat vielleicht gar kein Muttermal. Wenn es überhaupt ein Muttermal gibt. Ich glaube, Ihr lügt, Ihr versucht, mich zu überlisten.«
    »Nein, glaubt es oder nicht, Katherine: Die Wahrheit wird ans Licht kommen. Das Muttermal, das Eure Lügen aufdeckt, wird da sein. Es erscheint unweigerlich bei jedem erstgeborenen Saunders.«
    »Malcolm ist der siebte Sohn«, verkündete Katherine, Erleichterung und Triumph schwangen in ihrer Stimme.
    »Wie wahr, abgesehen davon, dass er zugleich der Erstgeborene der dritten Frau seines Vaters ist.«
    Cameron beugte sich nach vorne und verbarg das Gesicht in den Händen. Seine Schwester hatte ihn angelogen, benutzte ihn. Sie benutzte sie alle. Es war sogar durchaus möglich, dass sie die Falle für Sir Payton von dem Augenblick an geplant hatte, als er sie am Hof zurückwies. In Cameron hatte sich schon der Verdacht geregt, dass sie log, aber er wäre niemals auf die Idee gekommen, dass ihr Betrug solche Ausmaße annahm, dass sie sich so schäbig benehmen könnte. Und wegen dieser egoistischen, intriganten, verzogenen Göre hatte er die Frau, die er liebte, weggeschickt.
    Gegen eben diese Wahrheit hatte er, wie er nun erkannte, angekämpft. Beinahe hätte er laut aufgestöhnt. Während er dasaß und das ganze Ausmaß von Katherines Niederträchtigkeit erkannte, war diese Wahrheit vom Rand seines Bewusstseins in die Mitte getreten. Er konnte sie nicht länger verdrängen, und er hatte recht gehabt, sie zu fürchten. Denn diese Erkenntnis war niederschmetternd: Er liebte Avery, liebte sie mit einer Tiefe und Stärke, die beängstigend war. Und wegen eines verzogenen Kindes hatte er sie weggeschickt – die einzige Frau von seiner Seite gestoßen, die er jemals lieben würde. Er stand auf und trat aus seinem Versteck.
    »Es tut nichts zur Sache«, sagte Katherine. »Mein Bruder wird meinen Worten mehr Glauben schenken als Euren. Er wird nicht zulassen, dass Ihr mich verstoßt.«
    »Oh doch, das wird er«, sagte Cameron, als er sich neben Payton stellte und Katherine ansah, die ihn skeptisch betrachtete. »In diesem Augenblick braucht es nur eine weitere Enthüllung, und ich verstoße dich eigenhändig.« Aus den Augenwinkeln sah er Leargan näher kommen.
    »Er legt mich herein, Cameron, überlistet mich, damit ich Dinge sage, die nicht stimmen«, protestierte Katherine. Sie trat einen Schritt zurück, denn Camerons Zorn war deutlich zu sehen. »Es ist nicht so, wie es sich anhört.«
    »Sei still! Oh ja, ich habe an deiner Geschichte gezweifelt, habe dich sogar bei der einen oder anderen Lüge ertappt, aber ich habe immer noch daran geglaubt, dass du wenigstens etwas für Payton empfindest, weil ihr für kurze Zeit ein Liebespaar gewesen seid. Allerdings ist es mir zunehmend schwergefallen, das zu glauben, als ich Sir Payton kennengelernt habe. Trotzdem bin ich mit meinen Erklärungen und Überlegungen der traurigen Wahrheit nie auch nur nahe gekommen. Wie du siehst, habe ich mich an die törichte Vorstellung geklammert, dass es in dir Gefühle gibt, dass du ein Herz hast. Aber du hast kein Herz!«
    »Cameron, du musst mich das erklären lassen!«
    »Was erklären lassen? Dass es dich nicht interessiert, wen du verletzt, wessen Leben du zerstörst, solange du nur bekommst, was du willst? Gütige Maria, du hast anfangs diesen Jungen sogar beschuldigt, dich vergewaltigt zu haben. Das hätte ihn leicht das Leben kosten können. Als ich erkannt habe, dass das eine Lüge war, hätte ich sofort allem ein Ende setzten sollen.« Er atmete tief durch, um sich zu beruhigen. »Du wirst mir aus den Augen gehen und so lange außerhalb meines Blickfelds bleiben, bis ich den jungen Malcolm Saunders nach Cairnmoor geholt habe, damit er dich heiratet.«
    »Aber er ist ein Niemand – nur ein Knappe, ohne Land und arm.«
    »Er wird nicht mehr so arm sein, sobald er

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