Der Zorn des Highlanders
und Frau auftreten, vielleicht sogar am französischen Hof, denn ich habe gehört, dass Ihr bald dorthin reisen müsst.«
»Habt Ihr das? Ihr müsst Euch viel Zeit genommen haben, um etwas über mich in Erfahrung zu bringen, denn bei Hof war das nicht sonderlich bekannt. Ich fühle mich geschmeichelt. Aber wie kommt Ihr auf die Idee, dass Ihr mit mir dorthin reist?«
»Ich werde Eure Frau sein.«
»Und somit kann ich mit Euch machen, was mir gefällt. Es gefällt mir aber nicht, mich auf meinen Reisen mit Euch zu beladen.«
Die folgende Stille lastete so schwer, dass Cameron fast spüren konnte, wie sie ihn niederdrückte. Er verstand, was Payton im Sinn hatte, und musste die Klugheit seines Vorhabens anerkennen. Unglücklicherweise enthüllte Katherine allzu deutlich, dass sie Sir Payton weder aus Liebe noch aus einer tiefen, beständigen Leidenschaft heraus zum Gatten haben wollte. Sie wollte seinen Körper, sein Ansehen und seinen Geldbeutel. Sie wollte von Hof zu Hof ziehen, sich in seinem Ruhm sonnen und im Neid anderer Frauen. Und tief in seinem Innersten wusste Cameron, dass noch hässlichere Wahrheiten ans Licht kommen würden. Denn wenn Payton ihr jedes Ziel, nach dem sie sich so verzehrte, verweigerte, würde sie zunehmend wütender werden. Und wenn Katherine wütend wurde, schlug sie zu. So viel wusste Cameron über sie. Katherine würde versuchen, Payton zu verletzen, und wenn seine Ahnung stimmte, dann würde die Wahrheit Cameron tief treffen – ihm zeigen, wie gründlich er zum Narren gehalten worden war.
»Ihr müsst mich mit Euch nehmen«, sagte sie schließlich, wobei ihre Stimme vor Zorn zitterte. »Ich werde Eure Frau sein. Wo sollte ich denn bleiben, während Ihr von Hof zu Hof reist?«
»Nun, Ihr könnt hier bei Eurem Bruder bleiben. Und dann ist da auch noch meine Familie auf Donncoill.«
»Das könnt Ihr nicht tun!«
»Ich kann tun, was ich will«, sagte Payton mit harter und kalter Stimme. »Ihr werdet meine Frau sein, mein Hab und Gut. Wenigstens bis das Kind da ist, und dann, denke ich, bin ich in der Lage, Euch abzuschieben.«
»Oh nein, das könnt Ihr nicht.«
»Das Kind ist nicht von mir.«
»Es wird mir und auch Euch so ähnlich sehen, dass Eure Behauptung, es nicht gezeugt zu haben, die Leute nur zum Lachen bringen wird.«
»Ja, ich glaube, Ihr habt das alles in der Tat sehr gut geplant. Ihr habt einen Liebhaber mit roten Haaren und braunen Augen gesucht und gefunden. Ich habe den Jungen gesehen, und wir könnten Verwandte sein. Und er hat sich praktischerweise auch noch als fruchtbar erwiesen, nicht wahr? Allerdings habt Ihr einen ernst zu nehmenden Fehler gemacht, Katherine.«
»Nein, Ihr habt einen Fehler gemacht. Ihr hättet mich niemals verschmähen sollen, Payton. Jetzt werdet Ihr nicht mehr dazu in der Lage sein, denn ich werde Eure Frau. Und wenn Ihr glaubt, Ihr könntet mich einfach verstoßen, solltet Ihr besser noch einmal nachdenken. Mein Bruder wird nicht zulassen, dass Ihr mich einer solchen Schande aussetzt.«
»Noch vor der Geburt Eures Kindes oder bald danach wird Euer Bruder erfahren, dass Ihr Euch selbst in Schande gebracht habt, dass Ihr nichts anderes getan habt, als ihn anzulügen und ihn zu benutzen. Ja, angespornt von Eurer eigenen skrupellosen Selbstsucht, habt Ihr uns alle benutzt.«
»Ich weiß nicht, warum Ihr weiterhin behauptet, dass das Kind etwas beweisen soll. Es wird schwarzes oder rotes Haar haben, blaue Augen oder braune. Es wird meiner Familie ähnlich sehen oder einem aus dieser riesigen Horde, die Ihr Eure Verwandtschaft nennt.«
»Ja, Malcolm Saunders hat rote Haare und braune Augen. Außerdem hat er ein großes Muttermal unten auf seinem Rücken.«
»Nein, hat er nicht.«
»Doch, und Ihr solltet das besser wissen als sonst jemand, aber ich fürchte, es ist Euch nicht gelungen, Euren Liebhaber gut kennenzulernen. Vielleicht habt Ihr es nur im Dunkeln mit ihm getrieben oder Euch nie Zeit gelassen, den schönen Körper, den Ihr benutzt habt, näher anzusehen. Ach ja, er ist ja nur ein armer Knappe. Ihr hattet nie die Absicht, bei ihm zu bleiben, sondern habt ihn nur zu Eurem Vergnügen benutzt. Er war Teil Eures Plans.«
»Malcolm hat kein Muttermal.« Katherine schrie es fast. »Woher wollt Ihr überhaupt so etwas wissen?«
»Mein Knappe hat es gesehen, als sie einmal miteinander geschwommen sind. Gil schwört, dass es genauso aussieht wie Sterling Castle. Es bedeckt fast seine ganze linke Pobacke. Vielleicht lag Euer Blick ja
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