Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Zorn des Highlanders

Der Zorn des Highlanders

Titel: Der Zorn des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
Vom Netzwerk:
sind, denn ich könnte ziemlich unbedacht handeln, sollte ich je Paytons Anklägerin treffen.«
    Avery stand auf und klopfte sich den Staub ab. »Wir machen uns besser wieder auf den Weg. Wir können jetzt langsamer reiten.«
    »Bist du sicher?«, fragte Gillyanne, als sie Avery zum Pferd folgte.
    »Wir haben seit Längerem weder Cameron noch Leargan gesehen. Das bedeutet, dass sie inzwischen nach unserer Spur suchen müssen, und das wird sie aufhalten.« Gerade als sie aufgestiegen war und Gillyanne schnell hinter ihr aufsaß, sah sie etwas zwischen den Bäumen aufblitzen. »Verdammt, ich kann nicht glauben, dass er uns gefunden hat.« Einen Herzschlag später erkannte Avery, dass dieses Aufblitzen von Rüstungen stammte, die die Sonne spiegelten, und es waren zu viele Rüstungen für zwei Männer. »Das sind sie nicht.«
    Gillyanne umklammerte Averys Taille, als ihre Cousine das Pferd über den Bach und durch die dichten Bäume am anderen Ufer drängte. »Wer ist es dann?«
    »Ich weiß nicht. Scheint ein Heer zu sein. Wir verstecken uns jetzt lieber.«
    »Verstecken? Wäre es nicht besser, einfach wegzureiten, und zwar schnell?«
    »Sie sind nahe genug, um uns zu sehen oder zu hören, wenn wir davongaloppieren«, flüsterte Avery, während sie ihr Pferd ins dichte Unterholz lenkte, wo sie getarnt waren. »Ich finde, wir sollten erst wissen, wer noch durch diese Wälder streift.«
    Avery beugte sich nach vorne, um die Hand seitlich an die Nüstern des Pferdes zu legen, bereit, es mit ihrer Hand zum Schweigen zu bringen, falls nötig. Sie konnte jetzt durch das dichte Astwerk hindurch ein kleines Heer ausmachen, das kurz anhielt, um die Pferde am Bach zu tränken. Besonders interessierte sie sich für die Standarte, die einer der Männer trug. Die darauf abgebildeten Waffen ließen ihr Blut gefrieren. Es war das Abzeichen der DeVeau, und sie hatte die schreckliche Ahnung, dass die Bewaffneten einen Plan verfolgten, der auch ihr Schwierigkeiten und Kummer bereiten würde.
    »Avery«, sagte Gillyanne, mit der leisen Andeutung einer Frage in der Stimme.
    »Psst! Es ist still genug, dass ich vielleicht das eine oder andere Wort auffangen kann, um zu erraten, warum diese Mistkerle hier sind.«
    Nur wenige Augenblicke später hatte Avery genug gehört. DeVeau wollte sein Geld zurück haben und würde, wenn nötig, jeden MacAlpin abschlachten, um es zu bekommen. Es war töricht gewesen, zu glauben, er würde sie ziehen lassen, nur weil er sie nicht sofort verfolgt hatte. Während sie die Männer fortreiten sah, wurde Avery bewusst, dass sie vor einer schweren Entscheidung stand. Sollten Gillyanne und sie ihre Flucht fortsetzen, oder sollten sie zurückreiten und die MacAlpins warnen? Sie seufzte, als sie sich kleinlaut eingestehen musste, dass die Entscheidung schon gefallen war, als sie die Bedrohung erkannt hatte.
    »Die DeVeau haben vor, sie umzubringen«, sagte Gillyanne.
    »Ich weiß.« Avery schüttelte den Kopf. »Ich glaube, dieses Mal wären wir wirklich erfolgreich gewesen.«
    »Wir reiten zurück, um sie zu warnen?«
    »Sobald ich den besten Weg gefunden habe und wir dabei nicht über die DeVeau stolpern.«
    Gillyanne nickte. »Ich dachte mir, dass du dich so entscheiden würdest.«
    »Warum? Cameron plant, uns gegen unseren Clan zu benutzen, gegen Payton. Er hat die Absicht, für dich Lösegeld zu fordern und mich zu entehren. Er und seine Männer haben zwar unsere französischen Verwandten nicht angegriffen, aber sie standen im Sold der DeVeau. Eigentlich sollten wir den DeVeau viel Glück wünschen und so schnell wie möglich zum nächsten Hafen reiten.« Avery trieb ihr Pferd über den Bach.
    »Ja, das sollten wir vermutlich, und keiner würde uns deshalb einen Vorwurf machen – aber wir werden es nicht tun.«
    »Nein. Stattdessen werden wir unsere schönen schlanken Hälse in Gefahr bringen, um unsere Entführer zu retten. So sehr Cameron und die anderen sich auch irren, was Payton angeht – sie verdienen es nicht, niedergemetzelt zu werden.«
    »Nein, wirklich nicht«, pflichtete ihr Gillyanne bei. »Glaubst du, dass wir das Lager schneller erreichen können als diese Lumpenhunde?«
    »Wir können es nur versuchen. Sie sehen nicht so aus, als ob sie es sehr eilig hätten.«
    »Vielleicht wissen sie nicht, wo Camerons Lager ist.«
    »Vielleicht nicht genau, aber sie wissen, zu welchem Hafen er will.« Sie ließ das Pferd in gleichmäßigen Trab fallen und lenkte es möglichst geradlinig in die Richtung,

Weitere Kostenlose Bücher