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Der Zorn des Highlanders

Der Zorn des Highlanders

Titel: Der Zorn des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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wusste, wer für Vachels Tod verantwortlich war und warum er verübt worden war. Vielleicht hatte er ihn sogar selbst umbringen lassen. Ganz offensichtlich hatte er von diesem Mord profitiert. Es war mehr als scheinheilig von diesem Mann, ihre Mutter zu beschuldigen, die erwiesenermaßen unschuldig war, während er selbst augenscheinlich am Tod eines Verwandten beteiligt gewesen war.
    Als er sein Schwert einsteckte und begann, ihr Unterkleid aufzuschnüren, schluckte Avery die Bitte um Gnade hinunter, die ihr auf der Zunge lag. Diese Genugtuung würde sie ihm nicht bereiten. Seltsamerweise fand sie seine Berührungen weniger schlimm als den Ausdruck seiner Augen, in denen keinerlei Begehren, keinerlei Wärme zu sehen war. Er tat dies alles, um sie zu demütigen, aus keinem anderen Grund. Diese Erkenntnis ließ sie bis ins Mark frösteln. Und in diesem Augenblick wusste sie, dass er mit ihr sehr lange spielen würde – vermutlich so lange, bis sie vor Scham wahnsinnig wurde, bis sie ihn anbettelte, sie zu vergewaltigen, nur damit es vorbei war.
    Sir Charles öffnete ihr Unterkleid und starrte auf ihre Brüste. Er runzelte die Stirn ein wenig und legte einen seiner langgliedrigen Finger ans Kinn. Avery wünschte, sie könnte ihren Fuß befreien, um ihm ins Gesicht zu treten.
    »Eure Brüste sind ein bisschen klein«, murmelte er. »Ich bevorzuge üppigere Kurven.«
    »Hätte ich gewusst, dass Ihr sie nicht mögt, hätte ich mir mehr Mühe gegeben, mich zu mästen.«
    »Obwohl die Brustwarzen perfekt sind«, fuhr er fort, ohne auf ihren Sarkasmus einzugehen. »Groß und von reizendem Rosa. Ich denke, die werden mir und meinem Bankert dienlich sein.« Er legte seine Hände auf ihre Brüste und rieb mit den Daumen über die Brustspitzen. »Sie sind nicht sonderlich empfänglich, was?«
    »Ihr wollt mich empfänglich? Kommt näher, dann empfange ich Euch mit meiner Spucke!«
    Sie verbiss sich einen Aufschrei, als er ihr ins Gesicht schlug. Er tat es mit derselben kalten, gewissenhaften Ruhe wie alles andere. Avery kam es langsam so vor, als sei sie in einem Albtraum gefangen. Wie konnte ein Mensch, ob gut oder schlecht, nur von solcher Gefühlskälte sein? Sie spannte alle Muskeln an, als er den Saum ihres Unterkleids hochschob und ihre Unterhose entblößte. Unter anderen Umständen hätte sie seine verblüffte Miene vielleicht genossen, da er offensichtlich kaum je überhaupt ein Gefühl zu zeigen schien. Doch im Moment konzentrierten sich ihre Gedanken auf die erschreckende Tatsache, dass nur noch ein dünner Stoff zwischen ihm und ihrem intimsten Körperteil lag.
    »Habt Ihr geglaubt, so ein Kleidungsstück würde Euch vor einem Mann schützen?« Er nahm sein Messer aus dem Gürtel.
    »Es wärmt mich«, entgegnete sie mit flacher Stimme, während Scham und Angst einer kalten, heftigen Wut Platz machten.
    Sir Charles durchschnitt die Unterhose an einer Seite, klappte das Vorderteil auf und entblößte sie. »Ihr seid ja über und über goldfarben. Faszinierend. Und Ihr scheint ausgesprochen sauber zu sein. Ich schätze das.«
    »Ich bringe Euch um!«
    »Jetzt? Ich glaube nicht, dass Ihr in der Lage seid, diese Drohung wahr zu machen.«
    »Ich habe Geduld, wenn es sein muss. Ich kann warten. Bis morgen, bis übermorgen, bis in zwei Jahren. Das ist egal. Wenn die Gelegenheit kommt, und sie wird kommen, bringe ich Euch um, und zwar auf eine Art und Weise, dass der Tod von Sir Michael und Sir Vachel im Vergleich dazu gnädig aussehen wird.«
    Bevor Sir Charles antworten konnte, drang ein Aufschrei durchs Lager. »Ich gehe wohl besser und schaue nach, was diese Dummköpfe treiben. Wenn ich zurückkomme, dürft Ihr mich mit einer Aufzählung all der Todesarten unterhalten, die Ihr für mich geplant habt.« Er streichelte sie langsam und nachdrücklich mit seinen kalten Fingern zwischen den Beinen, dann ging er weg.
    Avery atmete mehrmals tief durch, um ruhiger zu werden. Ihr war übel, vom Übermaß ihrer Wut und vom Gefühl seiner eiskalten Finger auf ihrer Haut. Und unter ihrer Wut lauerte noch immer Angst. In ihr krümmte sich alles vor Entsetzen über den Missbrauch, den Sir Charles ihr zufügen wollte. Allerdings fühlte Wut sich besser an, und Avery war entschlossen, sich daran festzuklammern.
    Plötzlich drang ein seltsames Geräusch an ihr Ohr. Es hörte sich an, als würde Stoff reißen. Sie wandte den Kopf, konnte aber nicht ausmachen, woher der Laut kam. Als Cameron und Leargan plötzlich neben dem Bett

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