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Der Zorn des Highlanders

Der Zorn des Highlanders

Titel: Der Zorn des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Cameron sich, ob diese Erfahrung Averys Leidenschaft für ihn in Zukunft dämpfen würde.
    Als sie endlich haltmachten, war Avery wieder bei Bewusstsein, aber noch schwach auf den Beinen. Cameron stieg ab und hielt sie fest an sich gedrückt, während er Leargan anwies, sein kleineres Zelt aufzubauen. Dann befahl er Donald, sein Bett aus Fellen und Decken auszubreiten und Kleidung zum Wechseln bereitzulegen. Er wollte, dass die übrigen Habseligkeiten im Wagen blieben, damit sie bei Tagesanbruch schnell aufbrechen konnten.
    »Ich brauche ein Bad«, murmelte Avery, als Gillyanne und Anne an ihre Seite eilten.
    Etwas in ihrer Stimme verriet Cameron, dass er ihre Forderung nicht zurückweisen durfte, aber er zögerte. »Ich möchte eigentlich kein Feuer entfachen«, begann er.
    »Es macht mir nichts aus, wenn das Wasser eiskalt ist, aber ich brauche ein Bad.«
    »Hier in unmittelbarer Nähe gibt es Wasser«, sagte Anne, »einen kleinen Bach. Dort könnt Ihr baden. Gillyanne und ich werden Euch begleiten.« Als Avery nickte, sagte Anne zu Gillyanne: »Bringt sie zum Bach. Ich werde gleich mit Seife, Handtüchern und sauberen Kleidern nachkommen. Geht jetzt.« Sobald die beiden Murray-Mädchen sich entfernt hatten, sah Anne Cameron an. »Hat er sie geschändet?«
    »Nein. Er hat sie angeblich nicht vergewaltigt, und nach allem, was ich gesehen habe, glaube ich ihr das.« Er verzog das Gesicht und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Allerdings war sie nackt. Sie wollte ihn töten, wollte ihm wie eine Wilde hinterherspringen, sodass Leargan sie schließlich bewusstlos schlagen musste. Darum vermute ich, dass ihr dieser Mann irgendetwas angetan hat. Aber was?«
    »Er hat sie bedroht, hat ihr Angst eingejagt«, sagte Anne leise und seufzte.
    »Ja, davon bin ich überzeugt. Aber würde sie das so wütend, so rasend machen, dass sie ihn umbringen will?«
    »Mich schon.«
    Cameron war zu überrascht, um darauf zu antworten, und so sah er der davoneilenden Anne nur nach. Er befürchtete, dass Avery noch immer darauf versessen sein könnte, Sir Charles die Kehle durchzuschneiden, und schickte Klein-Rob hinterher, um sicherzugehen, dass sie nicht unbemerkt entschlüpfen konnte. Dann blickte er mit düsterer Miene in Richtung Bach und rätselte über Annes Worte, bis Leargan auf ihn zukam.
    »Anne und Gillyanne werden dem Mädchen schon helfen«, bemerkte Leargan, schüttelte dann aber den Kopf. »Ich habe noch nie eine Frau gesehen, die so begierig darauf war, das Blut eines Mannes zu vergießen.«
    »Anne behauptet, das sei so, weil DeVeau Avery Angst eingejagt hat.«
    »Natürlich, das kann Avery nicht hinnehmen.«
    »So? Trotz all ihrer Drohungen hat Avery niemals versucht, mich umzubringen.«
    »Na ja. Sie hat eben keine Angst vor dir.« – »Viele Frauen haben Angst vor mir, und auf gewisse Weise bedrohe ich Avery und ihren Clan.«
    »Stimmt, du bist ein finsterer, brütender Teufel, und es würde nichts schaden, wenn du dir ab und zu ein Lächeln abringen könntest. Aber du jagst Avery keine Furcht ein. Soweit ich das beurteilen kann, hat sie nie Angst vor dir gehabt. Vielleicht musst du ein bisschen häufiger die Zähne fletschen.«
    »Halt den Mund, Leargan«, sagte Cameron fast heiter.
    »Der Mund ist jetzt zu. Na ja, in einer Minute.«
    »Leargan«, warnte Cameron und hob die Brauen, als er den entschlossenen Ausdruck auf dem Gesicht seines Cousins sah.
    »Ich habe dieses Mal nicht vor, dich aufzuziehen. Es betrifft Avery und das, was ihr widerfahren ist. Du magst ein harter Mann sein, Cameron, aber das Mädchen hätte es verdient, dass du … na ja, sanfter bist.« Leargan fuhr sich nervös mit den Fingern durch die Haare. »Ich weiß nicht so recht, wie ich das am besten sage. Aber du kannst nicht erwarten, dass es dem Mädchen viel besser geht, wenn sie gebadet hat. Sie braucht – äh, Mitgefühl. Der Mann muss ihr etwas angetan haben, wenn sie so außer sich ist vor Wut, und dieses Etwas wird sie vermutlich quälen.«
    »Ihre Cousine Sorcha ist vergewaltigt worden«, bemerkte Cameron mit gesenkter Stimme. »Gillyannes ältere Schwester.«
    »Bei allen Höllenfeuern! Das erklärt allerdings einiges, findest du nicht?«
    »Ja, wahrscheinlich. Verschwinde jetzt, Leargan«, sagte Cameron, als er auf sein Zelt zuging. »Ich weiß vielleicht nicht, wie man ein verängstigtes Mädchen tröstet, aber ich weiß, dass ich das Mädchen nicht allein lassen kann.«
    »Natürlich.«
    »Immerhin ist sie vielleicht noch immer

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