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Der Zorn des Highlanders

Der Zorn des Highlanders

Titel: Der Zorn des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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akzeptierte, die dasaß, leise vor sich hinweinte und darauf wartete, dass jemand sie rettete. Er war sich nicht sicher, was eine kleine, unbewaffnete Frau Sir Charles antun konnte, aber ihm war bewusst, dass es gefährlich war, diesen Mann zu reizen. Einen kurzen Moment bereute er, dass er Averys Dolch einbehalten hatte. Doch dann kam ihm zu Bewusstsein, dass sie sich unbewaffnet nicht so leicht in Gefahr bringen konnte und vielleicht am Leben blieb, bis er sie befreite.
    »Dein Rettungsplan ist gut«, versicherte ihm Leargan. »Wir holen das Mädchen zurück.«
    »Ja, wenn sie keine Dummheiten macht und zum Beispiel versucht, sich selbst zu retten«, knurrte Cameron.
    »Ach, daran habe ich gar nicht gedacht. Sir Charles hat befohlen, sie sicher zu verwahren. Vermutlich wird sie nicht in der Lage sein, sich zu befreien, auch wenn sie es noch so sehr will.«
    »Zu wissen, dass sie vor diesem Schwein gefesselt und hilflos daliegt, bringt mich zur Weißglut. Aber es wäre tatsächlich das Beste für sie, wenn sie gefesselt und hilflos ist.«
    »Daran hat sich das Mädchen inzwischen bestimmt schon gewöhnt.«
    Wären sie nicht zu Pferd gewesen, hätte Cameron seinem Cousin eine Ohrfeige verpasst. Doch streng genommen verdiente Leargan keine Prügel, nur weil er eine einfache Wahrheit aussprach. Cameron hoffte inständig, das Avery keine Ähnlichkeiten zwischen seinen Handlungen und Sir Charles’ Verhalten sah. Cameron hätte Avery niemals körperlich verletzt, das wusste er – aber er war sich nicht sicher, ob sie das auch wusste.
    »Hoffen wir, dass er die Fesseln ebenfalls mit Seide abpolstert«, murmelte Cameron in dem Bedürfnis, seine Handlungen vor sich selbst zu rechtfertigen. »Und hoffen wir, dass er noch immer beim Essen sitzt.«
    »Glaubst du, dass er seine Drohung ernst gemeint hat und ihr ein Kind machen will?«
    Die Vorstellung, dass Sir Charles Avery berührte, dass er sie in Besitz nahm, machte Cameron fast krank vor Wut. Avery gehörte ihm. Es tat nichts zur Sache, dass er sie verlassen wollte oder dass er sich standhaft weigerte, mehr als nur Lust zu empfinden. Er war der erste Mann, der ihre Leidenschaft genossen hatte, und bis er sie verließ, wollte er auch der einzige Mann bleiben. Falls Sir Charles Avery schändete, würde er bald darum winseln, einen so gnädigen Tod wie sein Cousin Michael zu erleiden.
    In sicherer Entfernung vom DeVeau-Lager ließen sie ihre Pferde und zwei Wachen zurück. Cameron kroch mit den Männern näher an das Lager heran. Als er bemerkte, dass Sir Charles nicht mehr vor seinem Zelt saß, musste Cameron den Drang bekämpfen, mit gezogenem Schwert in das Zelt dieses Mannes zu stürmen. Leise befahl er vier Männern, zur anderen Lagerseite zu schleichen und ihr Ablenkungsmanöver auszuführen. Er selbst blieb mit Leargan, Klein-Rob und Colin zurück. Dass sie im Moment nichts anderes tun konnten als abzuwarten, zerrte an seinen Nerven.
    »Sie werden nicht lange brauchen, um alle Augen auf sich zu ziehen«, flüsterte Leargan.
    »Hör auf, mich zu trösten, Cousin«, erwiderte Cameron im Flüsterton und fragte sich, wie er wohl aussehen musste, wenn Leargan ständig das Gefühl hatte, ihn beruhigen zu müssen.
    »Du hast gerade so gewirkt, als würdest du im nächsten Augenblick mit gezogenem Schwert und einem Schlachtruf auf den Lippen in das Zelt dort stürzen.«
    »Das war nur ein vorübergehendes Bedürfnis.«
    »Vielleicht solltest du dich fragen, warum du überhaupt dieses Bedürfnis hast. Schließlich ist es nur die kleine Avery Murray, das Mädchen, das du in den Schoß ihrer Familie zurückstoßen willst, sobald wir Cairnmoor erreichen. Dir bleibt doch noch immer Klein-Gillyanne für den geplanten Tauschhandel.«
    »Und dir bleibt vielleicht noch eine Zunge, mit der du die Mädchen erfreuen kannst, wenn du sofort deinen Mund hältst.«
    Leargan verdrehte die Augen, schwieg aber. Cameron starrte wieder unverwandt auf das Zelt und ärgerte sich, weil er nicht ins Innere sehen und Avery signalisieren konnte, dass sie da waren.
    Zum Warten verdammt, konnte er kaum mehr tun als nachzudenken, und er fluchte insgeheim, weil Leargans Worte sich in ihm festgesetzt hatten und sich nicht ignorieren ließen.
    Es war unangemessen, so in Rage zu geraten, bloß weil ein anderer Mann Avery berührte. Es war unangemessen, ihretwegen so wütend und besorgt zu sein, dass er nicht mehr klar denken konnte und sogar Unterstützung brauchte, um ruhig zu bleiben. Irgendwie gelang es

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