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Der Zorn des Highlanders

Der Zorn des Highlanders

Titel: Der Zorn des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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gehalten.«
    »Sir Colin ist Annes Cousin, ein sehr entfernter, aber doch ein Verwandter von hohem Stand. Sie hat gern mit ihm angegeben, um zu beweisen, dass sie etwas Besseres ist als die anderen im Dorf.« Cameron schüttelte den Kopf. »Sie hat vielleicht gedacht, dieser Hauch von blauem Blut in ihrer Familie würde mich dazu bringen, sie zu heiraten. Glaubt ihr, sie behält den Jungen, weil sie will, dass ich sie seinetwegen heirate? Ich hätte nicht gedacht, dass sie so dumm ist. Allerdings ist sie eitel.«
    »Cameron, sie ist tot.« Avery konnte seinem Gesichtsausdruck kein Zeichen von Schmerz entnehmen – nur Entsetzen und eine Spur Verwirrung. »Sie wurde gehängt und danach als vermeintliche Hexe verbrannt. Elspeths Meinung nach ist das geschehen, weil sie mit zu vielen Ehemännern geschlafen hat und bei dieser Sünde unverschämt anmaßend wurde. Selbst wenn sie keine Hexe war, kam bald heraus, dass sie ihre Strafe verdient hat. Im Garten hinter dem Haus hat man die Leichen von zwei Männern und drei kleinen Kindern gefunden. Scheinbar hat sie, wenn sie ein Kind nicht abtreiben konnte, es nach der Geburt umgebracht.«
    »Großer Gott«, flüsterte Cameron, dem bei dem Gedanken, dass er mit einer solchen Frau geschlafen hatte, übel wurde. »Mein Sohn?«
    »Sie hat ihn am Leben gelassen, obwohl niemand sagen kann, wie lange sie ihn verschont hätte. Vielleicht hat sie gedacht, du würdest zu ihr zurückkehren. Oh, sie war sehr wütend auf dich. Aus Rache ließ sie ihn ungetauft und ohne Namen. Sie hat wohl geglaubt, sie könnte dich ärgern, wenn dein Sohn ohne kirchlichen Segen und ohne Sakramente sterben würde. Das hat sie zumindest dem Priester erzählt.« Avery fragte sich, wann sich der Zorn, der offensichtlich in Cameron wütete und den er mühsam zu beherrschen suchte, Bahn brechen würde.
    »Dieses verwerfliche Miststück!« Seine Augen verengten sich, als er Avery betrachtete. »Da ist noch mehr?«
    Avery nickte und fühlte sich getröstet, als Gillyanne ihre Hand nahm und ihr so wortlos Kraft spendete. »Das Übrige hat nichts mit Anne Seaton zu tun, obwohl ihre Handlungen in gewisser Weise daran schuld waren. Nachdem man sie hingerichtet hatte, setzten die Dorfbewohner deinen Jungen im Wald aus. Sie ließen ihn allein und ungeschützt, überließen ihn dem Tod.« Sie war nicht überrascht, als er bei dieser schauderhaften Geschichte blass wurde. »Elspeth und Cormac haben ihn gefunden und bei sich aufgenommen. Sie ließen ihn taufen und nannten ihn Alan.«
    »Dann werde ich ihn zurückfordern, wenn ich Gillyanne und dich gegen deinen Bruder eintausche.«
    Diese kalten Worte riefen ihr unsanft in Erinnerung, dass sie in seinen Plänen nur ein Tauschobjekt darstellte. Fast hätte Avery geweint, doch sie kämpfte um ihre Fassung. Ihr Stolz hinderte sie daran, ihm zu zeigen, wie leicht er sie verletzen konnte. Außerdem musste sie an Alan denken. Sie musste versuchen, Cameron zu der Einsicht zu bewegen, dass er das Kind nicht einfach einfordern konnte, ihn nicht einfach mitnehmen konnte wie irgendeinen Umhang, den man bei einem Treffen liegengelassen hatte. Er musste verstehen, dass Alan zu klein war, um unvermittelt aus der einzigen Familie gerissen zu werden, die er jemals gekannt hatte.
    »Das kannst du nicht machen«, widersprach sie und war fast darauf vorbereitet, dass er jetzt einen Teil der Wut, die in ihm kochte, an ihr ausließ.
    »Er ist mein Sohn!«, rief Cameron, stürzte den Wein hinunter und schleuderte den Kelch quer durch das Zelt – ein vergeblicher Versuch, seinen Zorn zu beschwichtigen. »Anders als die Hure, die ihn zur Welt gebracht hat, hast du nicht das kleinste Recht, über sein Schicksal zu entscheiden. Ich erlaube nicht, dass noch eine Frau ihr Spiel mit mir spielt – und mein eigenes Fleisch und Blut als Schachfigur missbraucht. Ich werde meinen Sohn bekommen.«
    »Du wirst ihn dir nicht einfach nehmen können«, fuhr sie ihn an, jetzt ebenfalls wütend. »Versuch doch einmal, an etwas anderes zu denken als nur an dein armes, kleines, verletztes Ich, deinen armen, kleinen, gebeutelten Stolz. Alan ist noch klein. Wenn du nach Schottland zurückkehrst, wird er schon länger als ein Jahr bei Elspeth und ihrer Familie leben. Sie sind die einzige Familie, die er jemals hatte.«
    »Ich bin seine Familie.«
    »Ja, aber er ist zu klein, um das zu verstehen. Du kannst nicht einfach in sein Leben marschieren und deine Rechte einfordern, ohne auch nur an ihn zu denken.«
    »Warum

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