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Der Zorn des Highlanders

Der Zorn des Highlanders

Titel: Der Zorn des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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sollte eure Cousine versuchen, Anspruch auf meinen unehelichen Sohn zu erheben?«
    »Du beleidigst mit deinem Argwohn sie und uns. Glaubst du denn wirklich, dass sie deinen Bankert braucht? Sie hat das uneheliche Kind ihres Ehemanns und jetzt auch eine eigene kleine Tochter. Sie hat deinen Sohn aus Herzensgüte aufgenommen. Wäre Alans Vater niemals gefunden worden, hätte sie ihn großgezogen, hätte ihn geliebt und ihm Gutes getan. Elspeth und Cormac haben nicht vergessen, dass es irgendwo einen Vater gibt – einen, dem man nie etwas von seinem Sohn gesagt hat. Und sie wissen, dass er auftauchen kann, dass er den Jungen vielleicht zu sich nehmen möchte. Trotzdem werden sie dir nicht erlauben, ihn einfach so aus der einzigen Familie, die er kennt, wegzuschnappen. Du solltest Verständnis dafür haben, dass ihm so etwas schaden könnte. Es muss alles langsam und behutsam vonstatten gehen.«
    »Und natürlich werden sie niemals merken, dass sie mit dem Kind ein gutes Druckmittel gegen mich in der Hand haben, wenn ich versuche, deinen Bruder zu zwingen, meine Schwester zu heiraten«, ergänzte er mit einer Stimme voller Sarkasmus. »Hältst du mich für einen Esel?«
    »Im Augenblick schon.«
    Er blitzte sie einen Moment lang grimmig an und schritt dann wortlos aus dem Zelt. Avery fluchte und ließ sich in ihre Kissen zurücksinken. Gillyanne schien tief in Gedanken versunken, und Avery nutzte die Zeit, um sich zu beruhigen. Sie war verletzt und verärgert. Er hatte zwar nicht zu viele Beleidigungen geäußert, aber seine ganze Haltung war eine einzige Kränkung. Obwohl sie damit gerechnet hatte, dass diese Geschichte seine ganze frühere Bitterkeit, sein Misstrauen und seinen Zorn wieder aufrühren würde, hatte sie nicht erwartet, dass sie die Zielscheibe für all das sein würde. Eigentlich hatte sie gehofft, sie hätte sich vor ihm bewährt. Doch offensichtlich verleiteten ihn die Handlungen einer Frau aus seiner Vergangenheit schnell dazu, sie mit Argwohn zu betrachten. Ihr wurde bewusst, dass sie sich etwas vorgemacht hatte. Dass er auch nur eine Minute lang glauben konnte, sie würde seinen eigenen Sohn gegen ihn verwenden! Damit war erwiesen, dass sie in ihm nicht mehr als nur Leidenschaft geweckt hatte. Und, dachte sie traurig, seine Leidenschaft konnte durchaus ebenso flüchtig und schwach sein wie sein Vertrauen.
    »Der Tag wird immer besser«, knurrte sie, als ein offensichtlich verärgerter Leargan ins Zelt stürmte und sie wütend anblickte.
    »Was, in Gottes Namen, habt Ihr mit Cameron gemacht?«, wollte er wissen. »Er kam gerade hier herausmarschiert, als ob alle Scheusale der Hölle ihm auf den Fersen wären.«
    »Sag du es ihm, Gillyanne«, bat Avery. »Ich glaube, ich will einfach nur eine Zeitlang hier liegen und vor mich hinbrüten.«
    Obwohl sie das Bedürfnis verspürte, sich ganz einem herzhaften Schmollen hinzugeben, ertappte Avery sich dabei, wie sie Leargan beobachtete, während Gillyanne ihm erzählte, was Cameron eben erfahren hatte. Die verschiedenen Empfindungen, die dabei über sein Gesicht huschten, waren faszinierend. Als Gillyanne am Ende der Geschichte angelangt war, fuhr er sich mit der Hand durch die Haare und stieß eine lange Reihe von Flüchen aus.
    »Diese verdammte Hure schafft es, ihm noch aus dem Grab heraus das Leben schwer zu machen«, schimpfte Leargan.
    »Hatte er sie gern?«, fragte Avery.
    »Nein. Nun ja, ein bisschen. So wie ein Mann sich eben für eine hübsche, erfahrene Geliebte interessiert.«
    »Und er hat an ihre Treue geglaubt, weil er für ihren Unterhalt gesorgt hat – nur um feststellen zu müssen, dass sie ihn zum Narren hält.«
    Leargan nickte. »Dass er sie nur wenige Stunden nach seinem Abschied mit einem anderen Mann erwischt hat, war schlimm genug. Beim anschließenden Streit hat sie ihn voller Schadenfreude wissen lassen, dass er sich in Bezug auf ihre Treue sehr geirrt hatte. Sie hat nicht nur mit fast jedem Mann aus der Gegend geschlafen, sondern auch diverse Freunde von ihm mit in ihr Bett genommen und allen erzählt, was für ein gutgläubiger Trottel er war. Sie hat ihm außerdem enthüllt, dass sie keineswegs unfruchtbar war und schon eins seiner Kinder abgetrieben hatte. Er hat ihr das nicht geglaubt. Aber jetzt?« Er schüttelte den Kopf. »Es würde mich nicht wundern, wenn auch eins seiner Kinder im Garten dieses Miststücks begraben war. Und ich wage zu behaupten, dass ihm restlos übel ist – jetzt, wo er weiß, was für eine Frau

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