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Der zweite Buddha

Der zweite Buddha

Titel: Der zweite Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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sehr für das Ding interessiert, weißt du.«
    »Sellers? Aber der ist doch bei der Mordkommission!«
    »Ja natürlich — warum?«
    »Was hat denn die Mordkommission mit der Sache zu tun?«
    »Na, die muß doch den Mord aufklären!«
    »Mord? Mensch, laß dir doch nicht jedes Wort einzeln aus den Zähnen ziehen! Wer ist denn ermordet worden?«
    »Dein Klient, Bertha.«
    »Nein!«
    »Doch.«
    »Crockett?«
    »Crockett.«
    »Und wer... wer hat ihn denn ...«
    »Das wissen sie noch nicht.«
    »Wie ist er denn ermordet worden? Womit?«
    »Womit...«, wiederholte ich und fuhr dann nachdenklich fort: »Wir haben diesmal zu fix gearbeitet, Bertha: Mit dem Blasrohr... zumindest sieht es so aus, und Sellers ist überzeugt davon.«
    Bertha zwinkerte heftig mit den Augen und sagte zunächst einmal gar nichts. Diesen Brocken mußte sie erst verdauen. Schließlich raffte sie sich zu der Frage auf: »Wann ist es denn passiert?«
    »Gestern abend oder heute nacht. Die Leiche ist erst heute früh gefunden worden.«
    »Und was hast du mit der Geschichte zu tun?«
    »Ich soll den Mord aufklären.«
    »Den Mord? Du? Wer hat dir den Auftrag gegeben?«
    »Die Witwe.«
    »Ach nein... warum denn? Meint sie, Sellers schafft’s nicht allein?«
    »Das weniger. Sie rechnet damit, verdächtigt zu werden.«
    Bertha pfiff durch die Zähne. »Oha ...«, murmelte sie dann, »so ist das... na und? Hat sie’s getan?«
    »Keine Ahnung.«
    »Was meint denn Sellers?«
    »Das hat er mir nicht auf die Nase gebunden.«
    Bertha versank in Nachdenken. »Hör mal«, meinte sie dann, »wenn Frank Sellers auf die Idee kommt, daß die Dame Crockett ihren Mann umgelegt hat, und du versuchst, ihr aus der Patsche zu helfen - du, das gibt aber einen Haufen Ärger!«
    »Für wen?«
    »Na, für uns, für unsere Agentur... Das ist eine üble Situation, Donald.«
    »Hm, hm, das findet Mrs. Crockett auch ...«
    »Kann ich mir denken... Sag mal, was ist denn mit hier?« Sie begleitete die Frage mit der Geste des Geldzählens.
    »Ach, das Honorar meinst du... Ich weiß nicht. Darüber haben wir nicht gesprochen.«
    »Das sieht dir ähnlich«, seufzte Bertha. »Dann besprich das gefälligst mit ihr — oder nein, bring sie lieber hierher, das werde ich besser selber tun... Ich versteh’ dich einfach nicht, Donald. Du bist doch nicht dumm, aber vom Geschäft verstehst du nichts, da bist du eine glatte Niete. Ich hab’ dir hundertmal gesagt: Erst Vorschuß! Was ist denn jetzt, wenn sie die Dame einbuchten, he? Und wenn sie als Mörderin verurteilt wird? Dann erbt sie nämlich keinen Cent, und wir gucken in die Röhre!«
    »Da hast du recht«, räumte ich ein. »Wir müssen also alles tun, damit sie freigesprochen wird.«
    Sie beachtete den Einwand gar nicht. Wenn Bertha auf Geld zu sprechen kommt, ist sie schwer zu bremsen. »Immer erst Vorschuß geben lassen«, predigte sie, »dann kann hinterher nichts passieren.«
    »Sag mal«, konnte ich mir nicht verkneifen zu fragen, »wieviel Vorschuß hast du eigentlich bei Crockett ‘rausgeholt?«
    »Aber ich bitte dich — das ist doch ganz was anderes!« Sie versuchte, ihre Verlegenheit unter Würde zu verbergen. »Bei einem Mann von seinem Kaliber kann man doch nicht... Schließlich ist der Mann ein Millionär!«
    »Wir wollen mal sagen, er war ein Millionär«, korrigierte ich.
    Bertha lief rot an. Sie holte tief Luft und wollte etwas sagen, überlegte es sich aber anders. Einen Augenblick stand sie unschlüssig da,
    dann drehte sie sich auf dem Absatz um und marschierte aus dem
    Zimmer. Die Lampe an der Decke klirrte leise. Dann knallte die Tür zu.
    Ich sah Elsie Brand an und grinste. Sie zuckte die Schultern.
    »So«, entschied ich, »dann rufen Sie mal dieses Brechmittel namens Palmer.«
    Es war ein völlig verwandelter Palmer, der mir eine Minute später gegenübersaß. Er versuchte nicht mehr, wie Joe Louis auszusehen, er bemühte sich vielmehr, höflich zu sein. »Sie müssen das verstehen, Lam«, begann er zögernd, »ich wüßte gern, was die Polizei gegen mich in der Hand...«
    Da entdeckte er die kleine Buddha-Figur auf meinem Schreibtisch. Er brach ab und starrte sie an. »Ist das ...«, stotterte er, »das Ding da auf dem Tisch...«
    »Ganz recht«, sagte ich verbindlich, »das ist der Buddha.«
    Er schluckte. »Sie haben ihn also?«
    »Sieht so aus, nicht wahr?«
    »Wie haben Sie ihn denn so schnell gefunden?«
    »Och... ich habe mich ein bißchen umgesehen«, erklärte ich unbestimmt.
    »Wann war

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