Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der zweite Buddha

Der zweite Buddha

Titel: Der zweite Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
Giddings mit Genugtuung fest. »Richtig gemütlich ist das bei euch, Leute!« Er lehnte sich behaglich im Sessel zurück.
    »Das ist eine bösartige Verleumdung!« erklärte Jasper würdevoll. »In Anbetracht der Schwere dieser Anschuldigung bestehe ich darauf, meinen Anwalt zu konsultieren!«
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn wir uns inzwischen ein bißchen bei Ihnen umsehen?« erkundigte sich Sellers.
    »Wozu? Warum wollen Sie das?«
    »Na, vielleicht haben Sie zufällig einen Buddha aus Jade hier ‘rumstehen...«
    »Ich versichere Ihnen, daß ich nichts Derartiges besitze.«
    »Kann ich mal in den Safe sehen?«
    »Das ist im Augenblick nicht möglich. Der Safe hat ein Zeitschloß; vor morgen früh kann er nicht geöffnet werden.«
    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich um die Zeit noch mal vorbei« komme?«
    »Tun Sie, was Sie nicht lassen können. Aber Sie werden keinen Buddha darin finden.«
    »Wie ist das mit der Wohnung?«
    »Wenn Sie sich bei mir umsehen wollen, kann ich Sie nicht daran hindern. Ich kann Ihnen nur versichern, daß diese Anschuldigungen aus der Luft gegriffen sind und daß Ihre Bemühungen erfolglos sein werden.«
    Sellers schlenderte zum Schreibtisch hinüber. »Ach, machen Sie doch den Schreibtisch einmal auf, ja?«
    »Wenn dieser Schreibtisch geöffnet wird, dann nicht von mir«, erklärte Jasper entschlossen. »Machen Sie ihn auf, wenn Sie glauben, das Recht dazu zu haben. Ich bezweifle allerdings, daß Sie einen Haussuchungsbefehl haben.«
    »Noch nicht; ich kann aber verdammt schnell einen bekommen«, meinte Sellers.
    »Ich fürchte, das wird nicht ganz so einfach sein«, erwiderte Jasper.
    Sellers sah Giddings an und runzelte die Stirn. Aber der beobachtete Sylvia Hadley, der Jasper gerade ein Zeichen gegeben hatte. Sie preßte die Lippen zusammen und sah so aus, als werde sie von nun an den Mund halten.
    »Augenblick mal«, überlegte Sellers, »wie ist das nun also...? Lam war heute Abend schon einmal hier; dann hat er die Schnauze voll gekriegt. Irgend etwas muß er hier gesucht haben. Er hat aber den Karren vor das Pferd gespannt. Er hat gedacht, Miss Hadley sei... Halt, nein! So dämlich ist er nicht. Er hat einen Versuchsballon steigen lassen ...«
    »Und ist dabei vermöbelt worden«, ergänzte Giddings.
    »Letzteres dürfte schwer abzustreiten sein«, meinte Sellers trocken.
    »Aber ich habe nichts damit zu tun«, meldete sich Jasper. »Ich hatte ihn vorher nie gesehen.«
    »Aber die beiden Beamten vom Streifenwagen kamen mit Lam hier« her?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Und Sie haben den beiden gesagt, daß Sie den Mann nicht kennen?«
    »Ja.«
    Sellers wandte sich wieder zu Giddings: »Dann hat Jasper also gewußt, daß er in die Sache hineingezogen werden würde — zumindest mußte er damit rechnen. Und er hat über eine Stunde Zeit gehabt, um hier >klar Schiff< zu machen... Ich fürchte, wir werden nichts finden, und wenn wir den ganzen Laden auf den Kopf stellen.«
    »Sie werden allerdings nichts finden«, warf Jasper ein, »aber nicht, weil ich >klar Schiff< gemacht hätte, wie Sie sich auszudrücken belieben... «
    Sellers trat unschlüssig an den Schreibtisch. Er stand jetzt unmittel«
    bar neben dem Papierkorb.
    »Nicht ohne Durchsuchungsbefehl, Inspektor!« warnte Jasper.
    »Wenn ich einen haben will, dann kostet mich das nur einen Anruf«, behauptete Sellers. »Wir können hier solange warten und ihnen auf die Finger sehen.«
    Jasper lachte. Er merkte, daß er wieder Oberwasser hatte. »Versuchen Sie’s doch mal... Auf Grund dessen, was Sie gegen mich Vorbringen können, werden Sie kaum einen bekommen!«
    Sellers antwortete nichts und sah mürrisch zu Boden — das heißt, er sah genau in den Papierkorb... Ja, war der Kerl denn blind? Ich hielt den Atem an.
    Jetzt gab er dem Papierkorb einen Tritt und knurrte: »Ganz schön voll, das Ding... Sie haben wohl rasch die Akten durchsortiert, was?«
    Plötzlich stutzte er. »Nanu...?!« Er bückte sich rasch und wühlte in den zerknüllten Papierknäueln herum. »Sieh mal einer an«, murmelte er und richtete sich wieder auf. In der Hand hielt er den Buddha.
    Jasper starrte die Figur an wie einen Geist. »Das ist Betrug!« kreischte er mit sich überschlagender Stimme. »Das haben Sie selber hineingetan, Sie...!«
    Dann blieb ihm die Luft weg. Er stöhnte und ließ sich schwer in einen Sessel fallen.
    »Ach nee«, grinste Sellers, »ich hab’ das Ding selber reingeworfen, meinen Sie? Am besten sagen Sie das dem

Weitere Kostenlose Bücher