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Der zweite Buddha

Der zweite Buddha

Titel: Der zweite Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Untersuchungsrichter. Das ist ein trister Beruf, und die Leute freuen sich immer, wenn sie mal was zu lachen haben... Ich halte jede Wette, daß diese Figur aus der Crockett-Sammlung stammt!«
    Inzwischen hatte Sylvia Hadley die Sprache wiedergefunden. Puter« rot im Gesicht sprang sie auf und schrie Jasper an: »Du verdammter Idiot! Bist du blöd, oder willst du mich ‘reinlegen? Du hast mir doch vorhin am Telefon gesagt, daß du alles weggeräumt hast und...«
    »Halt’s Maul!« brüllte Jasper mit einer Lautstärke, die niemand dem schmächtigen Mann zugetraut hätte. Sylvia riß den Mund auf, kapierte endlich und machte ihn wieder zu.
    »Schon gut«, strahlte Sellers, »schon gut... Sie brauchen sich nicht mehr zu bemühen, Miss Hadley. Wir wissen einstweilen genug.«
    Damit trat er an den Schreibtisch, zog das Telefon zu sich herüber und wählte die Nummer des Präsidiums. »Hallo... Ja, hier ist Sellers... hören Sie, ich bin in der Wohnung von einem gewissen Mortimer Jasper, Carrolton Drive 6286. Der Bursche ist offenbar ein Hehler. Ich habe gerade eine Jadefigur gefunden, die wahrscheinlich aus der Crockett-Sammlung stammt... ja, ganz recht. — Ich bin hier mit Giddings; schicken Sie mir doch bitte gleich einen Streifenwagen, der hier die Bude dicht macht und auf Jasper aufpaßt, bis wir einen Durchsuchungsbefehl haben... Ja, einen Streifenwagen, das sag’ ich doch... Dann ist hier noch eine Miss Hadley, die bring’ ich gleich mit, wenn ich ‘reinkomme; ja, zum Verhör. Bereiten Sie alles vor. Ich hoffe, wenn wir die Geschichte aufgeklärt haben, dann wissen wir auch, wer Dean Crockett umgebracht hat.«
    Jaspers Gesicht war plötzlich grün. »O mein Gott«, flüsterte er, »der Crockett«Mord...«
    Sellers betrachtete ihn nachdenklich. Dann gab er sich einen Ruck: »Auf, Mädchen!« — das galt Sylvia Hadley—, »Sie kommen mit. Und Sie haben hier auch nichts mehr verloren, Lam.« Er wies mit dem Daumen nach mir. »Abmarsch in zwei Minuten.«
     

19
     
    Als wir draußen am Wagen standen, sagte ich zu Sellers: »Ich vermute, Sie wollen mich im Präsidium dabei haben, wenn Sie die Hadley verhören?«
    »Wieso?« Er war einigermaßen verblüfft. »Was soll ich denn da mit Ihnen?«
    »Ich dachte, Sie brauchen mich möglicherweise«, meinte ich bescheiden.
    Sellers legte den Kopf zurück und lachte schallend. »Sie sind viel« leicht gut!« Er verschluckte sich beinahe. »Hören Sie mal, mein Lieber Ihre Partnerin hält zwar große Stücke auf Sie, aber Sie dürfen sich das nicht in den Kopf steigen lassen!«
    »Das heißt also, Sie brauchen mich nicht mehr?« fragte ich, ungerührt von seiner Heiterkeit.
    »Nee, Kleiner. Ich werde mich einstweilen ohne Sie behelfen. Sie können verschwinden!«
    Damit zwang er sich in den Wagen, in dem Sylvia Hadley bereits Platz genommen hatte. Er schmetterte die Tür hinter sich zu und riet mir: »Holen Sie sich in der Apotheke was für Ihren Kopf, und dann gehen Sie von mir aus in die Heia.«
    Der Wagen fuhr an und bog um die nächste Ecke. Komischer Kerl, dieser Sellers, dachte ich. Wenn ich es eilig gehabt hätte, nach Hause zu kommen, wäre er sicher mißtrauisch geworden... Bei dieser Sorte muß man immer das Gegenteil von dem sagen, was man in Wirklichkeit will...
    Weiter oben in der Straße hatte ich auf der Hinfahrt eine Tankstelle bemerkt. Dorthin machte ich mich jetzt auf den Weg. Das Gehen fiel mir nicht leicht, aber ich hatte keine ernstlichen Schwierigkeiten mehr und erreichte mein Ziel in wenigen Minuten.
    Ich zeigte dem Tankwart meinen Ausweis, und er lieh mir Kleingeld zum Telefonieren. Wenige Augenblicke später hatte ich Bertha an der Strippe.
    »Wo steckst du denn wieder?« gähnte sie. Ich hatte sie offensichtlich aus dem Bett geklingelt.
    »In einer Tankstelle am Carrolton Drive.«
    »Das ist doch kein Grund, mich hochzuscheuchen... Was machst du denn da überhaupt?«
    »Ach, ich hab’ Pech gehabt, Bertha ...«
    »Du hast immer Pech. Was ist denn jetzt wieder passiert?«
    »Mir haben sie den Geschäftswagen geklaut.«
    »Wie bitte? Geklaut? Den alten Schlitten?«
    »Ja — es kam ihnen nicht auf den Wagen an. Sie wollten mich unbeweglich machen... Hör mal, ich brauche ein Fahrzeug. Ich kann kaum noch laufen, so haben sie mich zusammengedroschen.«
    »So, wieder mal... Wo steckst du? Ich hab’ das eben nicht ganz mitgekriegt.«
    »Ecke 58. Straße und Carrolton Drive in der Tankstelle.«
    »Also gut«, sagte Bertha, »ich komme dich

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