Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der zweite Buddha

Der zweite Buddha

Titel: Der zweite Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
verschleppen Sie nicht«, erklärte Sellers geduldig. »Wir machen nur einen Besuch bei Ihrem Freund Jasper. Mich interessiert die Sache mit den 1000 Dollar.«
    »Ja«, fügte Diddings hinzu, »wir sind nämlich hinter einem anderen Verbrechen her: Verführung einer Jugendlichen zu kriminellen Machenschaften.«
    »Werden Sie nicht komisch!« Sie lachte gezwungen. »Ich bin 24!«
    »Es ist doch immer das gleiche!« seufzte Giddings. »Da erwischt man so einen Krümel von 14, 15 Jahren in einer Bar, und sofort hält einem der Fratz einen gefälschten Ausweis unter die Nase und behauptet, man hätte ihm nichts dreinzureden.«
    »Ja, so sind sie«, philosophierte Sellers. »Nimm doch mal dieses Mädel, diese Hadley. Ich würde sagen, sie ist 19 oder 20, aber...«
    »Die?« warf Giddings dazwischen. »Die ist noch keine 18!«
    »Na, ich weiß nicht... sie redet älter.«
    »Klar, das ist es ja gerade. Es gibt Männer, die nutzen so eine aus, und dann wird sie bitter, und ...«
    »Ich könnte Ihnen ins Gesicht spucken!« erklärte Sylvia wütend.
    »Siehst du, Thad«, lachte Sellers, »das hat man davon, wenn man einer Frau etwas über ihr Alter sagt. Man macht’s immer verkehrt. Wenn sie jung sind, wollen sie älter sein, und zehn Jahre später...«
    Sylvia murmelte etwas vor sich hin.
    »Ich hab’ das nicht richtig verstanden«, sagte Sellers, »das heißt, ich hoffe, ich habe mich verhört... Das war ein häßliches Wort!«
    Daraufhin kniff sie die Lippen zusammen und schwieg. Ein paar I Minuten später glitt der Wagen vor Jaspers Haus an die Bordsteinkante .
    »Und jetzt?« erkundigte sich Giddings. »Gehen wir alle ‘rein?«
    »Ja«, entschied Sellers.
    Also kletterten wir aus dem Wagen, überquerten den Gehsteig und stiegen die Stufen zu der Haustür hinauf. Sellers klingelte.
    Es dauerte einige Minuten, dann öffnete Jasper.
    »Polizei«, erklärte Sellers und wies seinen Ausweis vor. »Wir hätten Sie gern einmal gesprochen, und ...«
    In diesem Augenblick bemerkte mich Jasper. »Wie lange soll denn das so weitergehen?« unterbrach er Sellers. »Was will denn dieser ‘ unverschämte Bursche? Ich habe ihn noch nie gesehen!«
    »Nie?« fragte Sellers skeptisch.
    »Nie im Leben.«
    »Auch nicht, als mich die beiden Beamten vorhin herbrachten?« warf ich ein.
    »Lassen Sie diese Frechheiten, Sie Flegel, Sie Gauner, Sie ...«
    1 Er brach ab und beherrschte sich mit Anstrengung.
    »Na, dafür, daß Sie ihn noch nie im Leben gesehen haben, kennen Sie ihn aber doch ganz gut«, stellte Sellers sarkastisch fest. »Und jetzt sehen Sie sich mal diese junge Dame an — haben Sie die vielleicht auch noch nie zu Gesicht bekommen?«
    Giddings schob Sylvia Hadley nach vom. Sie hatte versucht, unerkannt im Schatten zu bleiben. Jetzt sagte sie rasch: »Mortimer, ich habe nur ...«
    Da legte sich Giddings’ Hand von rückwärts über ihren Mund und erstickte den Rest. »Nichts da«, knurrte er, »Sie halten den Mund, Miss Hadley. Jetzt ist Jasper dran mit Erzählen.«
    »Das ist doch... wenn ich recht sehe, ist das Miss Hadley«, meinte Jasper. »Ich kann nicht genau sehen; es ist nicht sehr hell hier draußen ...«
    »Oh, bitte sehr«, nahm Sellers das Stichwort auf, »wir kommen gern hinein.« Er schob sich an Jasper vorbei in die Halle; Giddings folgte mit Sylvia Hadley. Ich setzte mich gleichfalls in Bewegung, tat so, als ob ich stolperte, und ließ mich stöhnend zu Boden sinken.
    »Na los, Donald!« rief Sellers ärgerlich. »Halten Sie die Gemeinde nicht auf!«
    Ich richtete mich halb auf, kroch auf allen vieren an den Rand der Veranda und begann zu würgen.
    Jasper, der noch immer an derselben Stelle stand, erklärte energisch: »Ich verlange Aufklärung, was das alles zu bedeuten hat!«
    Aber niemand kümmerte sich um ihn. Die Aufmerksamkeit der beiden Beamten war auf mich gerichtet. Giddings hätte sich offensichtlich lieber mit mir beschäftigt, traute sich aber nicht, Miss Hadley loszulassen. Schließlich brüllte Sellers: »Also, was ist jetzt, Lam — wird’s bald?!«
    »Ich kann nicht...«, würgte ich, »mir ist so schlecht...«
    »Ach was, der stellt sich doch bloß an«, meinte Giddings zu Sellers. »Er will dem anderen Zeit geben.«
    »Und wozu sollte ich Zeit brauchen?« fragte Jasper pikiert.
    Abermals erhielt er keine Antwort. Sellers schob ihn ins Haus und befahl: »Los, Giddings, bring das Mädel ‘rein; dann kannst du die Leiche da draußen abschleppen.«
    Sie gingen ins Haus. In diesem Augenblick

Weitere Kostenlose Bücher