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Der zweite Buddha

Der zweite Buddha

Titel: Der zweite Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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die beiden hier in der Nähe aufgehalten hatten. Wahrscheinlich wohnten sie in der unmittelbaren Nachbarschaft, sonst hätten sie nicht rasch genug zur Stelle sein können. Ich folgerte weiter, daß es sich bei ihnen nicht um Amateure handeln konnte — sie mußten aus der Branche sein. Wenn dem aber so war, dann würden sie jetzt versuchen, den Gang der Ereignisse zu verfolgen. Wahrscheinlich hatten sie Bericht erstatten wollen und waren durch die Anwesenheit des Polizeiwagens daran gehindert worden. Ich wartete und beobachtete alle Fahrzeuge, die an Jaspers Haus vorbeikamen.
    Drei oder vier Wagen rollten vorüber, ohne die Geschwindigkeit zu verringern. Dann bog eine große Limousine um die Ecke, fuhr ganz langsam an dem Haus vorbei und beschleunigte wieder.
    Ich fuhr an und folgte dem Wagen. Drei Querstraßen weiter hatte ich sie eingeholt. Zwei Männer saßen darin — große Männer. Der Fahrer konnte gut der Bursche sein, der mir in die Rippen getreten hatte. Ich merkte mir die Nummer: NFE 799.
    An der 54. Straße bogen sie rechts ab. Ich fuhr weiter, wendete in der Straße, fuhr rechts an den Bordstein und wartete.
    Etwa nach fünf Minuten kam der gleiche Wagen vorbei. Ich hängte mich wieder an, hielt mich aber in einiger Entfernung. Sie fuhren zu der Tankstelle, an der ich mich mit Bertha Cool getroffen hatte, und hielten. Ich parkte etwa hundert Meter hinter ihnen und schaltete die Scheinwerfer ab.
    Der eine der beiden Männer stieg aus und verschwand in der Telefonzelle. Ich wartete. Es dauerte noch keine Minute,, da stürzte er wieder heraus, sprang in den Wagen, und sie fuhren los. Auf einmal hatten sie es sehr eilig. Ich folgte, so dicht ich konnte, ohne aufzufallen. Sie bogen um ein paar Ecken und hielten dann in einer Einfahrt. Ich merkte mir das Haus, fuhr um die nächste Ecke herum und stellte den Wagen dort ab. Dann kehrte ich zu Fuß zurück.
    In dem Haus ging gerade das Licht an. Ich vernahm ein paar unverständliche Gesprächsfetzen durch die offene Tür, die unmittelbar danach zugeschlagen wurde. Drüben in der Einfahrt stand noch der Wagen. Ich näherte mich vorsichtig. Niemand war zu sehen. Ich zog Handschuhe an und probierte am Türgriff... Der Wagen war nicht abgeschlossen. Ich glitt auf den Vordersitz, knipste die kleine Taschenlampe an, die in meinem Füllfederhalter eingebaut ist, und sah mich um.
    Auf dem Registrierschildchen an der Lenkradsäule war ein gewisser Lyle Ferguson als Eigentümer angegeben. Darunter stand die Adresse: 61. Straße Nummer 961a. Ich öffnete das Handschuhfach. Eine flache Whiskyflasche, Taschenformat, lag darin, knapp halb voll. Ich nahm sie vorsichtig mit meiner behandschuhten Rechten heraus, stieg aus dem Wagen und schloß die Tür leise. Dann ging ich zu Berthas Auto zurück. Unterwegs entleerte ich die Flasche und band eine Strippe um den Flaschenhals, so daß ich sie, ohne Fingerabdrücke zu verwischen, mit bloßen Händen tragen konnte. Dann legte ich sie auf den Rücksitz und fuhr los.
    Kurz darauf hielt ich vor dem Haus, in dem ich wohne. Ich nahm meine mühsam gestohlene Flasche an der Strippe, stieg die Treppe hinauf und betrat meine Wohnung. Die Strippe knüpfte ich ab und legte die Flasche in den Küchenausguß. Dann machte ich mich daran, die Wohnung auf den Kopf zu stellen. Ich riß sämtliche Schubladen heraus und verstreute ihren Inhalt auf den Fußboden. Aus dem Bett zog ich die Leinentücher und kippte schließlich das Gestell mit den Büchern um. Kritisch betrachtete ich mein Werk. Es sah aus, als hätte eine Horde Indianer in meiner Wohnung kampiert. Befriedigt schloß ich die Tür hinter mir, ging zum Wagen zurück und fuhr zu einem Drugstore, der gegenüber von Mrs. Crocketts Apartmenthaus lag und noch nicht geschlossen hatte. Von hier aus rief ich Mrs. Crockett an und gab ihr folgende Weisung: »Schicken Sie den oberen Fahrstuhl zum zwanzigsten Stockwerk hinunter und lassen Sie alles auf. Es braucht mich niemand zu sehen, wenn ich komme.«
    Dann ging ich zum Hauseingang hinüber und wartete. Schließlich steuerte eine Gesellschaft auf das Haus zu, die offensichtlich aus Hausbewohnern bestand — schon das allgemeine Suchen nach den Wohnungsschlüsseln verriet das.
    Ich paßte es so ab, daß ich mit dem letzten zusammen das Haus betrat. Er hielt mir sogar die Tür. Ich bedankte mich und bat ihn um Feuer. Dann gingen wir zusammen zum Fahrstuhl, wobei ich darauf achtete, daß er ständig zwischen mir und dem Portier war.
    Die Gesellschaft

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