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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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verwundet – genau wie bei dir. Doch wie verletzt Hassan auch gewesen sein mag, er hat immer dafür gesorgt, dass die Welt für mich in Ordnung war.« In ihren Augen schimmerten Tränen. »Und nachdem Nidal jetzt tot ist, ist Hassan alles, was mir geblieben ist.«
    »Wie habt ihr Professor Green überredet, bei deiner Komödie mitzuspielen?«
    »Green war ein Aufreißertyp. Es war kein Problem, ihn dazu zu bringen, dass er nach unserer Pfeife tanzte. Hassan brauchte jemanden im Camp, dem er vertrauen konnte, nachdem die Schriftrolle entdeckt worden war. Jemanden, der ihn auf dem Laufenden hielt. Wer wäre besser geeignet gewesen, als jemand aus der eigenen Familie? Er hatte natürlich Josufs Hilfe, aber Josuf gehörte nicht zur Familie, und Hassan hat ihm nicht hundertprozentig getraut. Zu Recht, wie sich gezeigt hat.«
    »Josuf?«
    »Ja. Er hat für Hassan gearbeitet. Deshalb hat er uns auf seinen Befehl hin nach Maalula gebracht, um dort die Schwarzmarktdiebe zu treffen, mit denen sein Bruder Geschäfte machte.Wir sollten herausbekommen, wo sich die Schriftrolle befand. Leider war Josuf auch als Spion für die Israelis tätig. Tja, jetzt lebt er nicht mehr.«
    »Was? Er ist tot?«
    »So regeln die Beduinen solche Dinge unter sich, Jack. Verräter kommen nicht ungestraft davon. Josuf hat seinen Stamm verraten, aber Hassan wird finanziell für seine Familie sorgen.«
    »Wie hast du Green um den Finger gewickelt?«
    »Ich wusste, dass er den Abend in einer Hotelbar in Jerusalem verbringt und bin ganz zufällig dort aufgetaucht. Der Rest war kein Problem.«
    »Sex als Gegenleistung für einen Platz in der ersten Reihe, um deinem Bruder zu helfen, seinen Plan zu verwirklichen?«
    Yasmin schüttelte den Kopf. »Es gab keinen Sex, nur das Versprechen darauf. Green war fasziniert von mir und wollte mehr Zeit mit mir verbringen. Ich erzählte ihm, dass die Archäologie mich begeistert und dass ich gerne bei den Ausgrabungen mitarbeiten würde. Nachdem ich ein bisschen mit ihm geflirtet hatte, bot er mir an, mich als seine Nichte auszugeben. Deshalb stand mein Zelt neben seinem, und er konnte mich ständig beobachten, ohne dass irgendein Verdacht aufkam.«
    »Clever. Küsse und Umarmungen für Professor Green, wenn niemand in der Nähe war, und die hoffnungsvolle Aussicht auf Sex.«
    »So ungefähr.«
    »Es wundert mich nicht, dass Green darauf hereingefallen ist. Würde mir genauso ergehen. Du machst deine Sache wirklich gut. Und ich dachte, du magst mich. Aber da gibt es etwas, was ich nicht verstehe. Nachdem wir den Vatikan verlassen hatten und in dem Café saßen, hast du mich vor Nidal und seinem Begleiter gewarnt. Warum?«
    »Hassans Plan sah vor, uns beide zu entführen. Um die Sache für Nidal einfacher zu machen, bin ich dir gefolgt, als du das Café verlassen hast. Ich hatte Hassan angerufen und ihm gesagt, du hättest mir anvertraut, dass du die Schriftrolle versteckt hast. Nidal sollte uns zu Hassans Villa bringen, wo du verhört werden solltest, damit du das Versteck preisgibst. Dadurch, dass ich dich auf die Gefahr aufmerksam gemacht habe, konnte ich noch sicherer sein, dass du mich nicht durchschaust.«
    »Und Hassan konnte dann so tun, als würde er dich töten lassen, wenn ich ihm nicht sage, wo ich die Schriftrolle versteckt habe.«
    »Genau.«
    »Aber dann tauchten die Israelis auf und durchkreuzten den Plan.«
    Yasmin nickte. »Nidal hielt es für klüger, mich mitzunehmen, als er in den Tunnel geflüchtet ist. Ihm gefiel der Gedanke nicht, mich bei den Israelis zurückzulassen.«
    »Und ich bin darauf reingefallen, nicht wahr?«
    »Tut mir leid, dass man dich benutzt hat, Jack. Aber es gab keine andere Möglichkeit.« Der Learjet schlingerte, und der Bug der Maschine hob sich leicht. Yasmin schaute hinaus. »Nicht mehr lange bis zur Landung.«
    »Und was soll dann geschehen?«
    »Hassan hat beduinische Freunde, die uns zur Grenze bringen, aber wir überqueren sie nicht. Wir wollen nicht, dass die Israelis sich einmischen.«
    »Einmischen? Worin?«
    »In einen Tausch. Wir bekommen die Schriftrolle und du die Freiheit.«
    »Irgendwie bezweifle ich das mit der Freiheit. Wie soll die Sache ablaufen?«
    »Hassan hat Savage angerufen und ihm gesagt, wo die Schriftrolle versteckt ist. Er hat ihm Anweisungen erteilt, sie uns zu bringen, sonst stirbst du. Aber ich verspreche dir, dass dir niemand etwas tun wird, wenn Savage kein falsches Spiel mit uns treibt. Ich habe Nidal verloren«, fügte Yasmin mit Tränen

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