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Der zweite Mord

Der zweite Mord

Titel: Der zweite Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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mitnehmen. Irene?«
    »Ich denke gerade über etwas nach, was Anna-Karin gestern gesagt hat. Sie arbeitet auf derselben Station wie Marianne. Tagsüber. Sie ist nur wenig jünger, und sie kannten sich auch privat. Sie meinte, sie hätte das Gefühl gehabt, Marianne hätte ihre Stelle am Krankenhaus-Ost gekündigt, weil sie einen bestimmten Typen nicht mehr jeden Tag treffen wollte. Vielleicht wäre es interessant, herauszufinden, wer dieser Mann ist.«
    »Aber das ist doch schon zwei Jahre her. Nun ja, warum nicht. Du kannst ja mal im Östra Erkundigungen einziehen und auch versuchen, ihren Exmann zu treffen. Ich habe seine Adresse …«
    Der Kommissar begann wie besessen in dem Papierberg auf dem Tisch vor sich zu wühlen. Nach langem Suchen fand er das Gewünschte und wedelte mit einem zerknitterten Zettel.
    »Hier!«
    Irene nahm ihn und las unkonzentriert.
    Andreas Svärd, Privatadresse, Majorsgatan, und Büroadresse, eine Anwaltskanzlei auf der Avenyn. Alles offensichtlich ziemlich edel.
    Andersson fuhr fort:
    »Fredrik und Hans, ihr könnt bei den Häusern rund um die Löwander-Klinik weiter an den Türen klopfen. Wir interessieren uns hauptsächlich für die Zeit um Mitternacht zwischen Montag und Dienstag. Wir sollten vielleicht auch fragen, ob jemand Linda Svensson gesehen hat. Diese Frau ist wie vom Erdboden verschluckt! Vielleicht haben sich Linda und Marianne am Abend getroffen, wenn man an den Taschenkalender in Mariannes Tasche denkt.«
    Irene schauderte es bei seinen letzten Worten. Wieder begannen ihre inneren Warnlichter zu leuchten.
    »Jonny. Du kannst dich um das Verschwinden von Linda Svensson kümmern. Das hier ist ihr Passbild. Es ist vor knapp einem Jahr aufgenommen worden.«
    »Schöne Frau«, meinte Jonny und betrachtete eingehend das Foto.
    Irene streckte die Hand aus und bat, es sehen zu dürfen. Am Vorabend hatte sie nicht die Zeit gehabt, den Pass eingehend zu betrachten.
    Größe ein Meter achtundfünfzig, stand im Pass. Selbst Irene fiel auf, das Linda süß war. Das lange, goldblonde Haar fiel ihr weich und voll über die Schultern. Ihr Lächeln war reizend, mit deutlichen Grübchen in den Wangen. Die Augen waren blau und funkelten in die Kamera.
    Auf dem Tisch lag ebenfalls ein Passbild von Marianne Svärd, das vor vier Jahren aufgenommen worden war. Ihre Größe war mit ein Meter sechzig angegeben. Auch sie sah gut aus, aber auf eine alltäglichere Art als Linda. Das Haar war sehr dunkel, dicht und lang. Die Augen waren groß und braun und hatten einen ernsten Ausdruck, der sich um den Mund herum fortsetzte. Marianne Svärd hatte nicht den Esprit, der sich auf dem Foto von Linda erahnen ließ. Aber sie hatten trotzdem einiges gemeinsam. Sie arbeiteten beide als Krankenschwestern in derselben Klinik und waren in etwa gleich alt. Innerhalb desselben Zeitraums war ihnen beiden etwas Dramatisches zugestoßen. Irene hoffte inständig, dass Linda nicht auch tot war. Aber was war ihr zugestoßen? Und wo war sie?
    »Ich werde selbst mit den Eltern von Marianne Svärd sprechen. Danach fahre ich vielleicht noch zur Pathologie. Um 15 Uhr ist Pressekonferenz. Es wäre gut, wenn ihr mich verständigen könntet, falls ihr etwas herausfindet. Andernfalls sehen wir uns hier um 17 Uhr wieder«, schloss Andersson.
     
    Irene begann damit, es unter der Privatnummer von Anwalt Svärd zu versuchen. Niemand hob den Hörer ab, und sie versuchte es unter seiner Büronummer. Ein Anrufbeantworter setzte sie davon in Kenntnis, dass die Kanzlei erst um neun Uhr öffnete. Bis dahin war es noch eine halbe Stunde, und diese Zeit nutzte sie, um Informationen über Andreas Leonhard Svärd einzuholen. Beide Eltern waren noch am Leben und wohnten in Stenungsund, wo Andreas vor dreiunddreißig Jahren zur Welt gekommen war. Aus einer Eingebung heraus ging Irene ins Zimmer von Kommissar Andersson und erkundigte sich nach der Adresse der Eltern von Marianne Svärd. Die Eltern von Marianne und Andreas waren Nachbarn. Das war vielleicht unwichtig, aber Irene beschloss, irgendwann auch die Eltern des Anwalts zu befragen.
    Ehe sie wieder die Nummer der Anwaltskanzlei wählte, rief sie bei ihrer Friseuse an und ließ sich einen Termin zum Haareschneiden und Tönen geben. Sie bekam einen in genau einer Woche am Spätnachmittag, was ihr sehr gelegen kam.
    Zufrieden mit sich, wählte sie die Nummer von Svärds Büro.
    Eine angenehme Frauenstimme meldete sich:
    »Anwaltskanzlei Svärd. Lena Bergman.«
    »Guten Morgen. Hier ist

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