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Der Zweite Tod

Titel: Der Zweite Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hause auch ausprobieren.
    Sie seufzte leise. Es gab wirklich keinen Grund, sich zu sorgen, dass sie zu Hause etwas verpassen könnte. Hier geschah deutl ich mehr. Und dabei steckten sie noch in den Vororten. Kairo schmeckte nach Blei und Ruß. Zum ersten Mal seit vier Tagen konnte sie es nicht erwarten zu zeichnen.

28
    Kjell blickte aus dem Fenster. Die Bäume im Kronobergspark wa ren mit dicken Schnee kronen be deckt. Ab gebro chene Äste versperrten die Wege. Es wurde langsam Zeit, einige Stunden zu schlafen. Der Nachmittag hatte begonnen. Er wandte sich vom Fenster ab und setzte sich wieder zu Barbro und Henning an den Besprechungs tisch.
    Viktoria und ihre Kollegen hatten die Anwohner nach Nachnamen sortiert. So war es niemandem aufgefallen, dass zwei Wohnungen im Haus gegenüber leerstanden. Die eine Wohnung befand sich im zweiten Stock, lag aber zur anderen Seite zum Hof hinaus. Die zweite war im vierten Stock, genau gegenüber von Peterssons Wohnung. Das Fenster lag einen Meter höher, so dass man von dort auf Peterssons Schreibtisch blicken konnte.
    Linda hatte mit ih rem Tele fon drei Fotos ge schos sen. Da rauf sah man sogar etwas leuchten. Sonst waren die Bilder unbrauchbar. Die ein gebaute Ka mera hatte versucht, die Dun kel heit aufzu hel len und die Bilder kör nig und unscharf gemacht. Linda hatte niemanden aus dem Haus kommen sehen, nachdem die Lämpchen in der Wohnung erloschen waren. Alles war dunkel geblie ben.
    Bisher hatten sie noch nichts unternommen, nur einen Blick aus dem Fenster des Ateliers riskiert und eine Kamera von dort auf die Fenster der Woh nung gerichtet. In Idas Woh nung befanden sich seit sie ben Uhr zwei Poli zis ten. Ein weite rer war um neun Uhr in das Haus geschlichen und auf eine Tür zum Hof gestoßen. Folgte man diesem Weg über zwei Innenhöfe, stand man am Ende auf der Dal agatan, die parall el zur Västmannagatan verlief. Überall waren unauffällig Polizisten postiert.
    Nun mussten sie hoffen. Bestimmt hatten die Männer nicht damit gerechnet, von Linda beobachtet zu werden. Alle fragten sich, ob sie noch ein mal zu rück kehren würden.
    »Die Wohnungsgenossenschaft sagt, dass die Wohnung seit zwei Monaten leersteht«, teilte Barbro mit.
    Sie hörten sich die Aufzeichnung von Lindas Anruf noch einmal an.
    »Willst du also wirklich warten?«, fragte Barbro.
    »Wenn wir die Wohnung betreten, finden wir vielleicht nicht viel, haben uns aber verraten.«
    »Aber es könnte die Sache aufklären«, gab Henning zu bedenken. »Wir tun jetzt so, als hätten wir dort drüben Peterssons Mörder entdeckt. Es kann auch etwas völlig Harmloses oder Zufälliges sein.«
    Das besprachen sie nun zum fünften Mal.
    »Aber Kjell hat Recht«, fand Barbro. »Das ist eine unglaubliche Chance. Wenn wir uns nicht verraten haben, rechnet dort drüben niemand damit, dass wir etwas gemerkt haben.«
    »Wenn wir die Nachbarschaftsbefragung nicht der lokalen Kripo über lassen hät ten, wüss ten wir längst davon.« Hen ning klang sauer. »Dann besäßen wir einen Grundriss von jedem Stockwerk und hätten alle leeren Wohnungen geöffnet.«
    Kjell beschwichtigte seine Kol le gen mit er ho benen Händen. »Gehen wir mal davon aus, dass jemand Peterssons Wohnung be ob achtet hat. Die beiden Fens ter liegen ei nander genau gegenüber, und wenn wir Lindas Angaben Glauben schenken, sieht es nach einer Überwachung aus. Es könnte sich um die Presse handeln. Irgendje mand hat ih nen ei nen Tipp gegeben, und sie haben sich auf die Lauer gelegt.«
    »Dann hätten sie alles mitbekommen«, folgerte Barbro. »Sofis ganze Entschlüsselung des Passworts. Vielleicht
Aftonbladet.
Dort liegt doch die halbe Belegschaft irgendwo auf der Lauer. Und der Rest schreibt Kolumnen.«
    Henning winkte ab. »Keine Journal ist en. Sie könnt en die Bilder doch gar nicht verwenden.«
    »Sie wären wohl auch nicht in die Wohnung gelangt«, gab Barbro zu.
    Kjell hakte die Journalistentheorie ab. »Gehen wir davon aus, dass die Beobachtung bereits vor Peterssons Tod begonnen hat. Kullgren hat mir versichert, dass die Säpo nicht dahintersteckt. Glauben wir ihm?«
    »Ich glaube Kullgren nie«, antwortete Barbro. »Aber in diesem Fall glaube ich nicht an die Säpo.«
    »Es ist genau ihr Stil.« Henning war bei der Schnitzeljagd in der Febru arnacht vor zwan zig Jah ren als jun ger Poli zeiassis tent dabei ge wesen. »Ge nauso arbeitet die Säpo.«
    »Also hat je mand ande res Petersson beob achtet.« Kjell sah fragend in die

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