Der zweite Weltkrieg

Maschinen) der
Royal Air Force.
    Die in jeder Hinsicht überlegenen Angreifer eröffneten den Krieg mit für die Zivilbevölkerung verheerenden Terrorangriffen der Luftwaffe auf das nicht verteidigte Belgrad. Bereits am 9. April streckte die griechische Armee in Ostmazedonien ihre Waffen, und ab dem 14. des Monats stellte sich London auf die Evakuierung des Expeditionskorps ein. Jugoslawien kapitulierte am 17. April, König Peter und sein Kabinett gingen außer Landes. Die griechischen Armeen im Epirus sowie in Westmazedonien stellten den Widerstand zwischen dem20. und 23. April ein. Immerhin gelang es der
Royal Navy
, unter sehr schwierigen Umständen rund 51.000 Mann zu retten, freilich ohne schwere Waffen und Gerät. Die Aggressoren besetzten bis zum 3. Mai das griechische Festland sowie alle größeren Inseln – ausgenommen Kreta. Circa 344.000 Jugoslawen, 11.900 Briten und 223.000 Griechen gerieten in Kriegsgefangenschaft.
    Kreta ermöglichte es Großbritannien, den Zugang zur Ägäis sowie zum Schwarzen Meer zu kontrollieren und die Ölfelder in Rumänien zu bombardieren. Hitler befahl daher am 25. April, das „Unternehmen Merkur“ vorzubereiten, eine große Luftlandeoperation, die unter Beteiligung von Heereskräften sowie der deutschen und italienischen Marine am 20. Mai startete.
    In London, von ULTRA genau über „Merkur“ informiert, wusste man zwar, dass die Kräfte in Maleme kaum genügten, um den Flugplatz bei einem Angriff zu halten, da aber ULTRA auf keinen Fall, beispielsweise durch auffällige Verstärkungen, kompromittiert werden durfte, musste der Kommandeur der Verteidiger versuchen, sich mit den dortigen Kräften zu behaupten. Maleme fiel am 21. Mai, und das entschied den Kampf um Kreta. Zwei Tage danach standen rund 17.500 Soldaten der Wehrmacht auf der Insel. König Georg II. samt Regierung begab sich am 24. Mai ins englische Exil. Von den am 29. und 30. evakuierten Briten sowie Griechen erreichten 18.000 Ägypten.
    Die Deutschen machten etwa 17.000 Kriegsgefangene. Außerdem massakrierten sie ungezählte Zivilisten. Denn der Kommandierende General des XI. Fliegerkorps, General der Flieger Kurt Student, befahl nach dem Abschluss der Kampfhandlungen so genannte Vergeltungsmaßnahmen, die, was immer ihnen vorausgegangen sein mag, das einschlägige Völkerrecht verhöhnten.
    Darüber hinaus ist zu konstatieren, dass die Achsenmächte auf Kreta zwar siegten, die Dezimierung der Luftlandetruppen die Wehrmacht jedoch von der Invasion auf Malta abhielt. Die deutsche Führung schreckte bis zum Kriegsende vor ähnlichriskanten Operationen zurück. Malta ließ sich lediglich durch die Luftwaffe zeitweise niederhalten, aber als Basis der Angriffe gegen den Nachschub für Nordafrika nicht ausschalten.
    Davon abgesehen dachte Hitler nicht daran, den Erfolg in seinem vierten Nebenkrieg sofort und expansiv im Mittelmeer zu nutzen. Der Sieg im Südosten garantierte, worauf es ihm vor allem ankam, die Ausbeutung der rumänischen Ölgebiete und eine gesicherte Südflanke beim Ostfeldzug. Sein Beginn ist, entgegen einer immer wieder aufgestellten Behauptung, durch den Balkankrieg nicht wesentlich und schon gar nicht entscheidend verzögert worden.
    Deutsche, Italiener und Bulgaren teilten Griechenland in Besatzungszonen auf. Das Reich beanspruchte Saloniki und Umgebung, eine Enklave im Süden Attikas samt Piräus, die Demotika an der türkischen Grenze, den Großteil von Kreta (Rest italienisch) sowie die Inseln Melos, Chios, Mytilene, Efstratios und Lemnos. Bulgarien bekam Ostmazedonien, West-Thrazien, die Inseln Thasos und Samothrake sowie ein kleines Territorium westlich des Strymon. Italien besetzte das übrige Land und die meisten Inseln.
    In Jugoslawien annektierte Deutschland (de facto) die Untersteiermark, Südkärnten sowie Oberkrain und kontrollierte Serbien. Italien gewann weite Gebiete (Provinzen Laibach und Fiume, Gouvernement Dalmatien, Oberkommissariat Montenegro, Vergrößerung Albaniens). Bulgarien (Teile des jugoslawischen Mazedoniens) und Ungarn (Backa, Südbaranja sowie ein schmaler Streifen an der Mur) hielten sich ebenfalls schadlos. Kroatien erklärte sich (10.4.41) zum unabhängigen, den Achsenmächten verbündeten Staat. Jene Neuregelung der Verhältnisse trug dazu bei, dass auf dem Territorium des einstigen Jugoslawien, wo sich starker nationalistischer und kommunistischer Widerstand formierte, bis zum Kriegsende keine Ruhe einkehrte.
    Davon, dass Hitler erst nach